In der EU soll es zukünftig egal sein, ob bewegte Bilder im Internet oder auf klassischen Fernsehbildschirmen verbreitet werden – es sollen immer dieselben Regeln gelten. Das bedeutet für Video-Plattformen wie YouTube, dass sie sich an striktere Regeln bei Jugendschutz oder Werbung halten müssen.
Der zuständige Ausschuss des Europaparlaments und die EU-Staaten haben sich nach langen Verhandlungen auf eine Vereinheitlichung verständigt, wie Dlf-Korrespondent Thomas Otto erklärte. "Wenn die Bereitstellung von audiovisuellen Inhalten eine wesentliche Funktion des Dienstes darstellt, dann gelten die neuen EU-Regeln auch für die Plattformen", zitierte er aus der Vorlage.
Neuerungen bei Werbung und Jugendschutz
Die neuen Regeln haben insbesondere Auswirkungen auf die Werbung und den Jugendschutz. "Plattformen im Netz werden verpflichtet Werbung, Sponsoring und Product Placement kenntlich zu machen." Damit gebe es EU-weit einheitliche und klare Regeln für Werbung im klassischen TV als auch bei Video-Plattformen im Netz, so Thomas Otto.
Hinzu kommt, dass zukünftig für Serien und Filme eine Quote von mindestens 30 Prozent Produktionen aus Europa verlangt werden kann, was etwa Streaming-Dienste wie "Netflix" oder "Amazon Prime" betrifft.
Die EU-Kommission hatte 2016 eine Überarbeitung der Regeln für audiovisuelle Mediendienste vorgestellt. Der Kulturausschuss des Europaparlaments und die EU-Staaten wollen Anfang Juni abschließend darüber verhandeln.