
Von der Leyen stellte klar, dass die EU weiterhin zu Gegenmaßnahmen bereit sei. Sollten Verhandlungen mit den USA nicht zufriedenstellend verlaufen, würden die Gegenmaßnahmen allerdings in Kraft treten. Zudem setze man die Arbeit an weiteren Maßnahmen fort. Von der Leyen betonte, alle Optionen blieben auf dem Tisch.
Die EU-Mitgliedsstaaten hatten sich erst gestern darauf verständigt, ab dem 15. April Vergeltungszölle unter anderem auf Jeans und Motorräder aus den USA zu erheben. Bei den Maßnahmen handelt es sich um eine Reaktion auf die bereits vor rund einem Monat verhängten US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte.
Gestern Abend dann setzte Präsident Trump überraschend zusätzliche Zölle für weltweite Handelspartner für 90 Tage aus. Sie waren gerade erst in Kraft getreten. Die Zoll-Pause gilt demnach für mehr als 75 Staaten, die Verhandlungsbereitschaft gezeigt hätten. Auf Waren aus China soll in den USA dagegen eine Strafabgabe von 125 Prozent fällig werden.
Die Volksrepublik forderte die USA ihrerseits zu Kompromissen auf. Eine Sprecherin des Handelsministeriums in Peking erklärte, Washington solle China auf halbem Wege entgegenkommen und auf der Grundlage der Prinzipien des gegenseitigen Respekts verhandeln. Ohne Kompromiss werde China bis zum Ende kämpfen.
Börsenkurse steigen
Die Börsen weltweit erholten sich nach der Kehrtwende von US-Präsident Trump in der Zollpolitik. Der Deutsche Leitindex Dax etwa legte zu Handelsbeginn um acht Prozent zu. Weltweit reagierten Anleger positiv auf die Zoll-Pause. Der französische Aktienindex CAC40 verzeichnete zu Handelsbeginn am Donnerstag ein Plus von knapp 6,5 Prozent und der FTSE 100 in London fast sechs Prozent.
Zuvor hatten bereits die asiatischen Börsen und verschiedene Indizes in New York mit einem kräftigen Plus geschlossen. Vor Bekanntgabe der Zoll-Pause hatte Trump angedeutet, nun sei ein "großartiger Zeitpunkt", Aktien zu kaufen.
Der Effekt von Trumps Verkündung war sogar in China zu spüren, das als einziges Land von der Pause bei den Zöllen ausgenommen ist und Aufschläge in Höhe von 125 Prozent verkraften muss. In Hong Kong kletterte der Index Hang Seng um 2,7 Prozent, der chinesische SSE Composite Index um 1,3 Prozent.
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Weltwirtschaft - Trumps Zölle und die Gefahr eines Handelskriegs
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Diese Nachricht wurde am 10.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.