Es wäre zwar effektiver, wenn in Europa alle an einem Strang ziehen würden, sagte Paraskevopoulos, der als Sonderbeauftragter das Arbeitsministerium berät. "Nur man sieht, dass in der Krise die Gruppenbildung in der EU ziemlich vorangeht, zum Beispiel die osteuropäischen Staaten haben die Visegrad-Gruppe wieder reaktiviert. Deutschland und die größeren europäischen Staaten beraten zusammen - das ist selbstverständlich."
In Athen hätten sich jetzt Staatschefs aus den verschiendensten politischen Familien in Europa getroffen und sich auf gemeinsame Positionen geeinigt. "Allerdings hoffe ich, dass (beim EU-Gipfel) in Bratislava diese Vorschläge der Südländer zur Sprache gebracht werden und ernsthaft diskutiert werden."
Paraskevopoulos kritisierte, dass "die Überschuldung der südeuropäischen Länder in etwa gleich ist mit den Handelsüberschüssen der nordeuropäischen Länder, weil Handelsüberschüsse werden ja durch Defizite finanziert". Geändert werden müsse etwa der starke Unterschiede zwischen den Zinssätzen für Kredite, die EU-Staaten aufnehmen. Die von der EU versprochene Entlastung in der Flüchtlingspolitik spüre Athen "sehr wenig", sagte Paraskevopoulos. Bei der Registrierung der Flüchtlinge helfen 30 statt 400 EU-Beamte den griechischen Kollgen; tausende Flüchtlinge seien entgegen der Pläne nicht umgesiedelt worden - "und die finanzielle Hilfe ist nicht nennenswert".