Dass die fetten Zeiten vorbei sind, merken auch die Teilnehmer des Brüsseler Gipfels. Wurden sie bislang kostenlos mit kalten Getränken und zwei warmen Mahlzeiten am Tag versorgt, ist der Sparkurs der EU nun auch in der Kantine des Europäischen Rates angekommen. Während die Staats- und Regierungschefs um Auswege aus der Finanzkrise ringen, hat der Gipfel-Gastgeber den Rotstift bei der Bewirtung angesetzt. Leopold Radauer, Protokollchef beim Europäischen Rat:
"Das hat damit begonnen, dass wir uns hier wie alle öffentlichen Institutionen überlegen mussten: Wo könnten wir sparen? Und da sind wir auf den Bereich des Restaurants gestoßen, das betrifft nicht nur Journalisten oder Delegierte, die aus den Mitgliedsländern nach Brüssel zum Europäischen Rat kommen. Das betrifft selbstverständlich auch unsere Bediensteten."
In der Vergangenheit wurden die Gipfel jeweils von dem EU-Land ausgerichtet, das die Ratspräsidentschaft innehatte. Doch das ist nun anderes. Nicht das krisengeplagte Irland muss für Häppchen, Sicherheit und Organisation aufkommen, sondern die Brüsseler Behörde selbst, und die rechnet mit Einsparungen von zwei Millionen Euro pro Jahr. Ein belgischer Fahrer bringt die Stimmung in der Kantinenschlange auf den Punkt.
"I can understand, it is an economical crisis. But on the other hand, I heard that on a higher level like embassadors and politicians they don´t have to pay. So that´s what I don´t understand. Why should we pay now? We are not solving the problem, with just paying our food!"
Zwar müssen die Staats- und Regierungschefs auch künftig nicht selbst für ihre Verpflegung aufkommen. Aber so luxuriös wie vor dem Ausbruch der Krise im Jahr 2008, werden auch sie nicht mehr bewirtet, so Radauer weiter. Ein Blick in den Speisesaal der Führungsetage soll belegen: Hier wurde weder Geld für Blumenschmuck, noch für Sterneküche ausgegeben. Man gibt sich bescheiden.
"Kaviar gibt es bei uns nicht, genauso wenig wie es Gänseleber bei uns gibt. Wir haben mal mit Nouvelle Cuisine experimentiert, aber die Gäste wollen was Leichtes und Gesundes und beim Essen weiter arbeiten und nicht akrobatisch tätig sein."
Bei Ravioli, Lamm-Medaillons und Makronen lässt es sich gut diskutieren, scherzt der Hausherr. Und außerdem sei das heutige Menü weder schwer noch unanständig teuer. Genau wie die Auswahl in der Kantine.
"Im Prinzip ist es okay, dass das Essen was kostet. Aber ich finde das Verhältnis nicht angebracht. Dass ein Hauptgericht 4,40 Euro kostet und ein Stück Käse dann 2 Euro. Die Preispolitik ist nicht so ganz transparent. Vom Grunde her ist das ok, wobei ich nicht weiß, ob das das Erste ist, wobei man bei so einem Gipfel sparen muss."
Gleich ganz gespart haben sich viele den Gang in die Kantine. Gähnende Leere, statt langer Warteschlangen an den neu besetzten Kassen. Wo es sonst schwer war, einen Platz zu ergattern, ist höchstens die Hälfte der Tische besetzt. Viele davon mit uniformierten Beamten der belgischen Polizei. Sie essen weiterhin umsonst.
"Also, ich persönlich finde das Essen sehr gut, ich kann mich nicht beschweren. Wenn es gratis ist, ist das immer gut. Aber ich wundere mich schon, dass alle anderen jetzt zum ersten Mal zahlen müssen. Das wusste ich nicht."
"Das hat damit begonnen, dass wir uns hier wie alle öffentlichen Institutionen überlegen mussten: Wo könnten wir sparen? Und da sind wir auf den Bereich des Restaurants gestoßen, das betrifft nicht nur Journalisten oder Delegierte, die aus den Mitgliedsländern nach Brüssel zum Europäischen Rat kommen. Das betrifft selbstverständlich auch unsere Bediensteten."
In der Vergangenheit wurden die Gipfel jeweils von dem EU-Land ausgerichtet, das die Ratspräsidentschaft innehatte. Doch das ist nun anderes. Nicht das krisengeplagte Irland muss für Häppchen, Sicherheit und Organisation aufkommen, sondern die Brüsseler Behörde selbst, und die rechnet mit Einsparungen von zwei Millionen Euro pro Jahr. Ein belgischer Fahrer bringt die Stimmung in der Kantinenschlange auf den Punkt.
"I can understand, it is an economical crisis. But on the other hand, I heard that on a higher level like embassadors and politicians they don´t have to pay. So that´s what I don´t understand. Why should we pay now? We are not solving the problem, with just paying our food!"
Zwar müssen die Staats- und Regierungschefs auch künftig nicht selbst für ihre Verpflegung aufkommen. Aber so luxuriös wie vor dem Ausbruch der Krise im Jahr 2008, werden auch sie nicht mehr bewirtet, so Radauer weiter. Ein Blick in den Speisesaal der Führungsetage soll belegen: Hier wurde weder Geld für Blumenschmuck, noch für Sterneküche ausgegeben. Man gibt sich bescheiden.
"Kaviar gibt es bei uns nicht, genauso wenig wie es Gänseleber bei uns gibt. Wir haben mal mit Nouvelle Cuisine experimentiert, aber die Gäste wollen was Leichtes und Gesundes und beim Essen weiter arbeiten und nicht akrobatisch tätig sein."
Bei Ravioli, Lamm-Medaillons und Makronen lässt es sich gut diskutieren, scherzt der Hausherr. Und außerdem sei das heutige Menü weder schwer noch unanständig teuer. Genau wie die Auswahl in der Kantine.
"Im Prinzip ist es okay, dass das Essen was kostet. Aber ich finde das Verhältnis nicht angebracht. Dass ein Hauptgericht 4,40 Euro kostet und ein Stück Käse dann 2 Euro. Die Preispolitik ist nicht so ganz transparent. Vom Grunde her ist das ok, wobei ich nicht weiß, ob das das Erste ist, wobei man bei so einem Gipfel sparen muss."
Gleich ganz gespart haben sich viele den Gang in die Kantine. Gähnende Leere, statt langer Warteschlangen an den neu besetzten Kassen. Wo es sonst schwer war, einen Platz zu ergattern, ist höchstens die Hälfte der Tische besetzt. Viele davon mit uniformierten Beamten der belgischen Polizei. Sie essen weiterhin umsonst.
"Also, ich persönlich finde das Essen sehr gut, ich kann mich nicht beschweren. Wenn es gratis ist, ist das immer gut. Aber ich wundere mich schon, dass alle anderen jetzt zum ersten Mal zahlen müssen. Das wusste ich nicht."