Simon Duffins Büro in London hat eine traumhafte Lage: Blick auf den Park. Themse, Parlament und Downing Street sind nur ein paar Fußminuten entfernt. Dennoch beneiden ihn seine europäischen Kollegen nicht um seinen Job. Simon Duffin ist Pressesprecher des Europaparlaments in Großbritannien.
"Ich informiere die Mitglieder des Europaparlaments darüber, womit sich britische Medien beschäftigen. Gleichzeitig pflege ich Kontakte zu britischen Medien, um sie über die Vorgänge in Brüssel zu informieren und das Image des Europaparlaments zu verbessern. "
Big Ben hat noch nicht halb acht geschlagen, da sitzt Simon Duffin schon am Schreibtisch und durchkämmt die britische Tagespresse.
"Die Lage ist gar nicht so schlecht. Ein Großteil der Medien verhält sich in Sachen Europa eher neutral – und beschränkt sich darauf, die Öffentlichkeit zu informieren. Ich bin ganz froh, relativ wenig Schlagzeilen über Europa zu finden. Schließlich ist die EU bereits Teil unseres Alltags und sollte nicht als etwas Fremdes, Außergewöhnliches dargestellt werden, das einmal im Monat eine Titelgeschichte abgibt. "
Simon Duffin ist Optimist. Er stößt – so sagt er – jeden Tag auf zahlreiche Meldungen mit europäischem Bezug.. Andere werden weniger fündig. Zum Beispiel Barry Jones, Rentner und passionierter Zeitungsleser.
"Sechs britische Tageszeitungen – dreimal Boulevard, dreimal seriös Guardian, Telegraph, Financial Times und knapp ein Dutzend Europa-Meldungen. "
Barry Jone’s Lieblingstitel: Polnische Straßenschilder in englischer Kleinstadt," der Daily Express ist erzürnt: bald sei England nicht wiederzuerkennen. Die Daily Mail bringt im Zusammenhang mit der jüngsten Unicef Studie einen Vergleich über Kinder in verschiedenen europäischen Ländern.
Der Guardian erinnert an die Terroranschläge von Madrid. Ein Guardian Kommentar empfiehlt, Kosovo und Serbien in die EU aufzunehmen. Der Daily Telegraph schreibt über den EU-Vorschlag, Blaue Karten für Migranten einzuführen. Lediglich die Financial Times bringt eine breitere Palette europäischer Meldungen, zumeist mit wirtschaftlichem Hintergrund. Fazit:
" Die meisten Artikel sind negativ. "
Barry Jones, 65, steht politisch Mitte rechts. Er bezeichnet sich als "zurückhaltend pro-europäisch". Aber er findet, die britische Presse sollte nicht unbedingt mehr über Europa berichten.
Schliesslich gebe es eine Welt außerhalb Europas - Irak, Iran. Nordkorea. Und was dort passiere, sei vielleicht wichtiger.
Und was denken junge Briten? Spontane Umfrage in Nordlondon.
"Europa? Keine Meinung, intessiert mich nicht.
Wir wissen ziemlich wenig, in der Schule lernen wir nichts über die EU. Und Zeitungen lese ich kaum.
Im allgemeinen sind die Briten gegen Europa. Aber ich finde, sie sollten sich stärker für die EU engagieren und den Euro einführen.
Europa ist ne tolle Idee. Es ist gut, Teil einer Community zu sein, die über die Landesgrenzen hinausgeht und groß genug ist, um ein Gegengewicht zu den Vereinigten Staaten herzustellen. Viele halten die EU für langweilig. Aber vielleicht würde sich das ändern, wenn man ihnen ganz konkret zeigen würde, wie die EU ihr persönliches Leben beeinflusst. "
Ergebnis der Mini-Umfrage: Vage Vorstellungen, aber keine krasse Ablehnung. Viel zu wenig Information Und überraschend positive Untertöne. Simon Duffin, Pressesprecher des Europaparlaments in London, kann sich freuen. Auch wenn er noch viel zu tun hat.
In seinem Programmschwerpunkt "Werkstatt Europa" zieht der Deutschlandfunk Bilanz und schaut nach vorne.
Sie können Ihre Meinung auch in unserem Euroblog äußern
"Ich informiere die Mitglieder des Europaparlaments darüber, womit sich britische Medien beschäftigen. Gleichzeitig pflege ich Kontakte zu britischen Medien, um sie über die Vorgänge in Brüssel zu informieren und das Image des Europaparlaments zu verbessern. "
Big Ben hat noch nicht halb acht geschlagen, da sitzt Simon Duffin schon am Schreibtisch und durchkämmt die britische Tagespresse.
"Die Lage ist gar nicht so schlecht. Ein Großteil der Medien verhält sich in Sachen Europa eher neutral – und beschränkt sich darauf, die Öffentlichkeit zu informieren. Ich bin ganz froh, relativ wenig Schlagzeilen über Europa zu finden. Schließlich ist die EU bereits Teil unseres Alltags und sollte nicht als etwas Fremdes, Außergewöhnliches dargestellt werden, das einmal im Monat eine Titelgeschichte abgibt. "
Simon Duffin ist Optimist. Er stößt – so sagt er – jeden Tag auf zahlreiche Meldungen mit europäischem Bezug.. Andere werden weniger fündig. Zum Beispiel Barry Jones, Rentner und passionierter Zeitungsleser.
"Sechs britische Tageszeitungen – dreimal Boulevard, dreimal seriös Guardian, Telegraph, Financial Times und knapp ein Dutzend Europa-Meldungen. "
Barry Jone’s Lieblingstitel: Polnische Straßenschilder in englischer Kleinstadt," der Daily Express ist erzürnt: bald sei England nicht wiederzuerkennen. Die Daily Mail bringt im Zusammenhang mit der jüngsten Unicef Studie einen Vergleich über Kinder in verschiedenen europäischen Ländern.
Der Guardian erinnert an die Terroranschläge von Madrid. Ein Guardian Kommentar empfiehlt, Kosovo und Serbien in die EU aufzunehmen. Der Daily Telegraph schreibt über den EU-Vorschlag, Blaue Karten für Migranten einzuführen. Lediglich die Financial Times bringt eine breitere Palette europäischer Meldungen, zumeist mit wirtschaftlichem Hintergrund. Fazit:
" Die meisten Artikel sind negativ. "
Barry Jones, 65, steht politisch Mitte rechts. Er bezeichnet sich als "zurückhaltend pro-europäisch". Aber er findet, die britische Presse sollte nicht unbedingt mehr über Europa berichten.
Schliesslich gebe es eine Welt außerhalb Europas - Irak, Iran. Nordkorea. Und was dort passiere, sei vielleicht wichtiger.
Und was denken junge Briten? Spontane Umfrage in Nordlondon.
"Europa? Keine Meinung, intessiert mich nicht.
Wir wissen ziemlich wenig, in der Schule lernen wir nichts über die EU. Und Zeitungen lese ich kaum.
Im allgemeinen sind die Briten gegen Europa. Aber ich finde, sie sollten sich stärker für die EU engagieren und den Euro einführen.
Europa ist ne tolle Idee. Es ist gut, Teil einer Community zu sein, die über die Landesgrenzen hinausgeht und groß genug ist, um ein Gegengewicht zu den Vereinigten Staaten herzustellen. Viele halten die EU für langweilig. Aber vielleicht würde sich das ändern, wenn man ihnen ganz konkret zeigen würde, wie die EU ihr persönliches Leben beeinflusst. "
Ergebnis der Mini-Umfrage: Vage Vorstellungen, aber keine krasse Ablehnung. Viel zu wenig Information Und überraschend positive Untertöne. Simon Duffin, Pressesprecher des Europaparlaments in London, kann sich freuen. Auch wenn er noch viel zu tun hat.
In seinem Programmschwerpunkt "Werkstatt Europa" zieht der Deutschlandfunk Bilanz und schaut nach vorne.
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