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Europa zwischen Traum und Albtraum
"Träume verwirklichen sich nie"

Europa sei in einer Krise und diese Krise sei zur Regel geworden, sagt die ungarische Philosophin Ágnes Heller. "Keine Krise zu haben ist die Ausnahme", so Heller im Deutschlandfunk. Dass alle geträumt hätten, in Frieden und Brüderlichkeit zu leben, seien Utopien gewesen, Träume. "Und Träume verwirklichen sich nie. Nur Albträume verwirklichen sich".

Ágnes Heller im Gespräch mit Michael Köhler |
    Die ungarische Philosophin Ágnes Heller; Aufnahme vom Dezember 2011
    Die ungarische Philosophin Ágnes Heller; Aufnahme vom Dezember 2011 (picture alliance / dpa)
    Droht die Utopie vom europäischen Friedensbündnis unter die Räder zu kommen? Oder ist es die Utopie selber, der zu misstrauen ist? Furcht und Hoffnung seien schlechte Ratgeber, sagt die ungarische Philosophin Ágnes Heller. Der Gegenbegriff der "Dystopie" sei fruchtbarer. In ihrem Essay "Von der Utopie zur Dystopie" zweifelt die Autorin daran, ob Utopien überhaupt erstrebenswert sind: Zu Ende gedacht, hätten sie meist totalitären Charakter.
    Die 1929 geborene Denkerin ist dem Holocaust nur knapp entgangen. Sie hat die Nazis und die Kommunisten überlebt und den Ungarn-Aufstand 1956 als junge Frau erlebt. Sie lehrte in Australien und Amerika, war Nachfolgerin auf Hannah Arendts Lehrstuhl in New York.
    Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate nach der Sendung im Audio-On-Demand-Angebot nachhören.