Droht die Utopie vom europäischen Friedensbündnis unter die Räder zu kommen? Oder ist es die Utopie selber, der zu misstrauen ist? Furcht und Hoffnung seien schlechte Ratgeber, sagt die ungarische Philosophin Ágnes Heller. Der Gegenbegriff der "Dystopie" sei fruchtbarer. In ihrem Essay "Von der Utopie zur Dystopie" zweifelt die Autorin daran, ob Utopien überhaupt erstrebenswert sind: Zu Ende gedacht, hätten sie meist totalitären Charakter.
Die 1929 geborene Denkerin ist dem Holocaust nur knapp entgangen. Sie hat die Nazis und die Kommunisten überlebt und den Ungarn-Aufstand 1956 als junge Frau erlebt. Sie lehrte in Australien und Amerika, war Nachfolgerin auf Hannah Arendts Lehrstuhl in New York.
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