
So dürfe etwa die geplante engere Rüstungskooperation mit der Türkei nicht umgesetzt werden, sagte Demirel im Deutschlandfunk. Sonst falle die EU der türkischen Opposition in den Rücken. Das Land befinde sich an einem Scheideweg zwischen einer offenen Autokratie und dem Anfang vom Ende der Regierung von Präsident Erdogan. Dass dieser nicht nur seinen Herausforderer Imamoglu habe kaltstellen lassen, sondern auch die Rechtmäßigkeit von dessen CHP-Partei in Frage stelle, sei eine neue Eskalationsstufe. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte die Festnahme bislang nur als äußerst besorgniserregend bezeichnet, aber keine Konsequenzen angekündigt.
Innerhalb der Türkei kommt es seit Tagen zu Protesten gegen die Festnahme. Allein in Istanbul gingen gestern nach Angaben der CHP rund 300.000 Menschen auf die Straße. Heute Abend soll Imamoglu, dem Korruption und Terrorismus vorgeworfen wird, dem Haftrichter vorgeführt werden.
Diese Nachricht wurde am 22.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.