Desweiteren sagte von Dohnanyi er habe in seiner politischen Laufbahn immer versucht, sein Denken und seine Arbeit, "weit über das hinauszuerstrecken, was die Tagesarbeit in der Politik erforderte". Er habe sich immer auch mit Literatur, Kunst und Musik beschäftigt und versucht die Politik als ein Teil, "aber nicht als mein einziges Leben anzusehen". Das helfe auf die Dinge einen gelasseneren Blick zu bekommen, so von Dohnanyi.
Die Zeit der Bonner Republik sei ein langer wichtiger Weg gewesen, so der ehemalige Bürgermeister Hamburgs von Dohnanyi, "zur Wiedergewinnung eines deutschen Selbstbewusstseins und auch einer deutschen Stärke und Verantwortung". Diese Verantwortung zeige sich in der aktuellen Politik. Die Bonner Republik gehöre als Fundament, als wichtiger Baustein zu dem was heute die Bundesrepublik Deutschland nach ihrer Vereinigung ausmache. Eine wichtige politische Figur dieser Zeit war Willy Brandt, der von 1969 bis 1974 Bundeskanzler Deutschlands war. "Willy Brandt war ein ganz ungewöhnlicher Mensch, weil er die Zartheit seiner verständnisvollen Seele verbunden hat, mit der großen Entschlossenheit eine Politik durchzusetzen, die damals auch in Deutschland sehr umstritten war - nämlich die Entspannungspolitik."
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