Auch Gas- und Ölaktien waren gefragt. Der europäische Branchen-Index stieg während des Handelstags deutlich an.
Grund für den Exportstopp ist das Auslaufen eines langjährigen Vertrages zwischen dem Konzern Gazprom und dem ukrainischen Versorger Naftogaz zum Jahreswechsel. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hatte die EU nach und nach ihre Gaslieferungen aus Russland zurückgefahren. Länder wie die Slowakei, Tschechien und Ungarn bezogen aber noch Pipeline-Gas aus Russland, sie müssen sich nun um neue Lieferungen bemühen.
Für die Gasversorgung Deutschlands wird sich nach Einschätzung des Energie-Experten Georg Zachmann kaum eine Veränderung ergeben. Die Bundesrepublik beziehe kein russisches Gas mehr über Pipelines, sagte Zachmann, der für die Brüsseler Denkfabrik Bruegel und das Helmholtz-Zentrum in Berlin tätig ist, im Deutschlandfunk.
Was die europäischen Importe angehe, mache russisches Gas derzeit noch etwa 15 Prozent aus, erläuterte der Fachmann. Davon sei bisher ein Drittel über die Pipelines gekommen, die durch die Ukraine verlaufen. Diese fünf Prozent würden nun möglicherweise auch langfristig wegfallen, könnten aber durch zusätzliche Exporte von Flüssiggas (LNG) aus anderen Quellen ersetzt werden.
Auch eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist gewährleistet, wir sind unabhängig von russischem Gas".
Diese Nachricht wurde am 02.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.