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Europas Marsmission verschoben
Mond bei Mars ohne ExoMars

Morgen früh gegen 4 Uhr zeigen sich tief über dem Südosthorizont der abnehmende Halbmond und darüber der recht helle rötliche Mars. Unser Nachbarplanet nähert sich derzeit immer weiter der Erde, bis zur engsten Begegnung im Oktober.

Von Dirk Lorenzen |
Nächster Planetenstop: Der abnehmende Halbmond leuchtet morgen früh in der Nähe von Mars
Nächster Planetenstop: Der abnehmende Halbmond leuchtet morgen früh in der Nähe von Mars (Stellarium)
Die gute Gelegenheit dieses Jahres wollen oder wollten einige Raumfahrtagenturen nutzen, um Raumsonden auf den Weg zu schicken. Europas ExoMars-Lander wird aber am Boden bleiben – und erst in zwei Jahren bei der nächsten Annäherung von Erde und Mars starten.
Es gibt technische Probleme mit den Fallschirmen, die den Sturz des Rovers durch die Marsatmosphäre bremsen sollen. Nach einigen Fehlschlägen bei Tests sind weitere Verbesserungen nötig, die einige Zeit dauern werden.
Zudem hat die Corona-Pandemie Auswirkungen auf viele Raumfahrtprojekte. Die europäischen Raumsonden Mars Express und ExoMars-Spurengasorbiter ziehen zwar stets um den Planeten herum – doch gibt es bei solchen Krisen auch Phasen, in denen eine intensive Betreuung durch das Kontrollzentrum in Darmstadt nicht möglich ist.
Der ExoMars-Rover der ESA wird sich frühestens 2022 auf den Weg zum roten Planeten machen
Der ExoMars-Rover der ESA wird sich frühestens 2022 auf den Weg zum roten Planeten machen (ESA)
Ständige Überwachung nötig, um Kollisionen zu verhindern
Dann finden kaum Messungen statt und die Daten werden auch nicht in gewohntem Umfang übertragen. Manche Missionen können gefahrlos eine Zeitlang sich selbst überlassen werden.
Bei anderen – zum Beispiel Satelliten auf niedrigen Erdumlaufbahnen – ist dagegen ständig eine genaue Überwachung nötig, um mögliche Kollisionen mit Weltraumschrott zu verhindern.
Auch der rote Planet Mars bleibt in diesen Zeiten nicht ganz verschont von den Zuständen auf der Erde. Morgen früh leuchtet er gemeinsam mit dem Mond tief im Südosten.