Bereits im vergangenen Jahr wurde das erste in Bremen gebaute Flugmodell für einen unbemannten Testflug zum Mond ausgeliefert. Es basiert im Wesentlichen auf dem Automatischen Transfer-Vehikel, das die ESA als Versorgungsmodul für Flüge zur Internationalen Raumstation ISS entwickelt und gebaut hatte.
Anders als das derzeitige NASA-Programm favorisiert der aktuelle ESA-Generaldirektor Jan Wörner allerdings eine flexiblere Strategie für die zukünftige Nutzung des Mondes. Er versteht das von ihm propagierte Moon Village als eine Art gallisches Dorf "mit freiem und offenem Zugang für alle".
Während die bisherigen Weltraummissionen jeweils bis ins Detail vorgeplant wurden, wirbt Wörner bei seinem Projekt für eine "offene Architektur", die lediglich als Skizze und Vision dienen solle.
Dies umfasse Arbeiten und Aktionen auf der Mondoberfläche sowohl mit Menschen als auch mit Robotern in einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Es gehe um Forschung und Wissenschaft, Kunst, Technologie, Transport, Kommunikation oder Logistik genauso wie die "planetare Verteidigung".
Langfristig nämlich ließe sich der Mond nutzen, um schneller und einfacher Missionen auf den Weg zu bringen, die Asteroiden ablenken, die auf Kollisionskurs mit der Erde sind.