Europawahl 2024 / Ergebnisse und Folgen

Schon zu Beginn ist die Stimmung im EU-Parlament vergiftet. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat Mühe ihre Kandidaten für die Posten durchzubringen. Die Abgeordneten kritisieren vor allem Raffaele Fitto als ihren Stellvertreter.

Die designierten EU-Kommissare müssen sich einer Anhörung im Parlament stellen. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte ihr Wunsch-Team zuvor vorgestellt. Für zwei Kandidaten könnte es dabei besonders eng werden.

Die Grünen sind in der Krise. Der Soziologe Ingolfur Blühdorn sieht darin ein jüngstes Indiz, dass das demokratisch-ökologische Projekt der Babyboomer unhaltbar geworden ist. Er sieht eine „andere Moderne“ heraufziehen, autoritärer und instabiler.

Das Wahlvolk und seine Repräsentanten scheinen entfremdet. Im Deutschland von heute tun sich Politiker oft schwer damit, das Volk zu akzeptieren, meint Arnd Pollmann in seinem philosophischen Kommentar. Das schaffe Verdrossenheit auf beiden Seiten.

Italien wird von der ultrarechten Giorgia Meloni regiert. Sie wird auch als Postfaschistin bezeichnet. Vom historischen Mussolini-Faschismus distanziert sie sich. Doch ihre Kritiker glauben ihr nicht.

Ständig reden Medien von SPD und AfD, aber selten über Volt und ödp. Florian Lipp will mehr über Kleinstparteien hören – für mehr Demokratie. Darüber diskutiert er mit Dlf-Bayern-Korrespondent Michael Watzke und Stefan Fries (@mediasres).

Rechtskonservative bis rechtsextreme Parteien stehen bei jungen Wählern hoch im Kurs – das haben auch die Europawahlen gezeigt. Was die aktuellen Krisen und Social-Media-Kanäle damit zu tun haben – dazu haben junge Menschen auch selbst eine Meinung.

Olaf Scholz will 2025 wieder als Kanzlerkandidat antreten. Was die Hauptstadtpresse vor seinem Urlaub noch wissen wollte, klären wir. Und: Warum das Islamische Zentrum Hamburg verboten wurde. (13:34)

Das EU-Parlament hat die Kommissionspräsidentin im Amt bestätigt - mit mehr Stimmen als bei ihrem ersten Antritt 2019. Wer wählte Ursula von der Leyen? Was sind ihre veränderten Ziele? Und wieviel Puzzlearbeit bedeutet die Vergabe der weiteren Posten?

Keine Überraschungen: Mit stabiler Mehrheit ist Ursula von der Leyen (CDU/EPP) wieder zur Präsidentin der EU-Kommission gewählt worden. Für ihre politischen Ziele – den sogenannten Green Deal beispielsweise – ist die Unterstützung heute unsicherer.

Um EU-Kommissionspräsidentin zu bleiben, braucht Ursula von der Leyen die absolute Mehrheit der Stimmen. Diese sucht sie offenbar nicht bei der FDP, beklagt die Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Sie fühlt sich ignoriert.

Unter dem Schlagwort "Europa der Nationen" fordern rechte Parteien eine EU-Reform. Mit weniger Macht in Brüssel und mehr für Nationalstaaten. Im neuen Europaparlament sind sie stärker vertreten - doch die Differenzen in ihrem Lager bleiben groß.

Der neue EU-Ratspräsident Orbán tue so, als repräsentiere er die Europäische Union, das sei aber nicht der Fall, sagt Katarina Barley (SPD). Orbán handle rein innenpolitisch motiviert. Mit seinem Auftreten setze er die EU in ein "gefährliches Licht".

Drei Rechtsaußen-Blöcke gibt es nun im EU-Parlament. Die AfD bildet mit einigen Kleinparteien den rechtesten davon. Politologe Nicolai von Ondarza sieht darin "einen Ausdruck von unterschiedlichen Strategien und persönlichen Animositäten".

Im EU-Parlament schließen sich Rechtsaußenparteien zusammen. Die „Patrioten für Europa“ werden unter anderem von Viktor Orbán angeführt. Ausgrenzen allein reicht nicht. Ihnen müssen die Errungenschaften der EU entgegengesetzt werden.

Es ist die entscheidende Runde der Parlamentswahl: In Frankreich ist am Wochenende Stichwahl. Die Frage ist, ob die Rechtspopulisten die absolute Mehrheit bekommen. Nach Umfragen ist die Bildung mehrerer Blöcke in der Nationalversammlung möglich.

Am 1. Juli übernimmt Ungarn die EU-Ratspräsidentschaft - das Mitgliedsland, das sich am häufigsten und konsequentesten gegen die europäische Zusammenarbeit stellt und ein anderes Europa anstrebt. Was kann man von dieser Präsidentschaft erwarten?

Nach der Europawahl herrscht Sorge um die demokratischen Institutionen. Der Gedanke einer europäischen Kultur lebe weiter, davon ist Politologe Claus Leggewie überzeugt. Der Kulturbereich sei wichtige Quelle des Widerstands gegen den Rechtsruck.

Umfragen sagen den Regierungsparteien nur etwa 20 Prozent der Wählerstimmen voraus. Weit davor liegt der extrem rechte Rassemblement National mit rund 35 Prozent. Das Ende von Emmanuel Macron bedeutet das aber vorerst nicht.

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich auf die Besetzung der Topjobs geeinigt. Die designierte neue Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) muss jetzt im EU-Parlament sich eine Mehrheit - links wie rechts - für ihre Wahl sichern.

Bei den Neuwahlen in Frankreich werden viele im Departement de l'Indre den Rassemblement National wählen. Denn der Bezirk ist fest in der Hand der Rechtsnationalisten. Das besorgt jedoch nicht nur Bürger mit Migrationshintergrund. Ein Stimmungsbild.

Die 27 EU-Staats und Regierungschefs treffen sich, um nach der Europawahl die Weichen für die kommende EU-Politik zu stellen. Neben der Einigung bei den Spitzenposten geht es auch um die Schwerpunkte für die nächsten fünf Jahre.

Vor dem EU- und dem NATO-Gipfel hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Regierungserklärung im Bundestag abgegeben. Er verteidigte unter anderem seine Haltung zu Abschiebungen, Bürgergeld und Schwarzarbeit.

Die von Präsident Macron überraschend ausgerufenen Neuwahlen sorgen für politisches Chaos in Frankreich. Umfragen sehen den Rassemblement National vorne. Im Wahlkampf bekommt die rechte Partei sogar Unterstützung von einem Holocaust-Überlebenden.

Dass Ursula von der Leyen noch mal EU-Kommissionspräsidentin wird, gilt weiterhin als wahrscheinlich. Um die übrigen Spitzenposten in der EU wird noch gerungen. Entscheidungen könnten beim EU-Gipfel Ende Juni fallen.

Bei einem Abendessen haben die 27 Staats-und Regierungschefs auch die Besetzung der Spitzenpositionen der EU auf dem Tisch. Die europäischen Christdemokraten erwarten, dass Ursula von der Leyen wieder Kommissionspräsidentin wird.

Dänemark habe mit einer harten Migrationspolitik, die sich an humanitäre Maßstäbe halte, extreme Parteien in die Schranken verwiesen, so der Ex-SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel. Er hoffe, dass auch andere Länder das übernehmen, vor allem Deutschland.

Die Europäische Volkspartei als Sieger, gefolgt von sozialdemokratischen, liberalen und zwei rechtspopulistischen Parteienbündnissen. Was folgt aus der Europawahl, wer formiert sich wie? Bleibt Ursula von der Leyen im Amt? Teil zwei der EU-Wahl-Analyse.

Die Ergebnisse der Wahl zum EU-Parlament zeigen: Rechte Parteien legen in Teilen Europas zu, so auch in Deutschland. Sind also Initiativen und Kulturprojekte für eine diverse und offene Gesellschaft gescheitert? Was jetzt?

Sollte die AfD weiter an politischem Einfluss gewinnen, müsse die deutsche Wirtschaft Konsequenzen ziehen und Investitionen herunterfahren, sagt Reinhold Würth. Der Werkzeugbauer betont, wie wichtig ausländische Arbeitskräfte sind.

Während sich das neue Europäische Parlament sortiert, bleibt die Frage: War das jetzt ein Rechtsruck? Und falls ja, gibt es ihn im Europäischen Parlament, in Deutschland oder nur in Ostdeutschland? Die Debatte.

Das Schauen von Nachrichtensendungen nach Wahlen befördere ihre eigene Politikverdrossenheit, so Marina Weisband in ihrer Kolumne. Statt Fragen ohne Erkenntnisgewinn wie bei Sportübertragungen, wünscht sie sich andere Akzente – und Gesprächspartner.

Bei der Europawahl haben konservative bis rechte Parteien besonders gut bei jungen Menschen abgeschnitten, während grüne und linke das Nachsehen hatten. Wie erklärt sich dieses Wahlverhalten?

Nur wenig Parteien können feiern angesicht der Ergebnisse der Europawahl - die Ampel um Kanzler Scholz wirkt abgestraft. Welche Fragen die Strategen jetzt beschäftigen, auch mit Blick auf die kommenden Landtagswahlen. Teil eins unserer EU-Wahl-Analyse.

Trotz Mehrheitswahlrecht und Wahlbündnis der Linken: Nach dem Erfolg der Rechtspopulisten bei der Europawahl in Frankreich hält die Politologin Claire Demesmay einen Wahlsieg des RN auch bei der vorgezogenen Parlamentswahl für möglich.

Die Parteien der Mitte bleiben im Europäischen Parlament stärkste Kraft. Die amtierende EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen muss dennoch um ihre Wiederwahl bangen.

Die SPD sei bereit, Kommissionspräsidentin von der Leyen und ihre EVP im EU-Parlament zu unterstützen, so der EU-Abgeordnete Matthias Ecke. Gemeinsam mit der rechtsgerichteten EKR-Fraktion werde man das aber nicht tun. Die EVP müsse sich entscheiden.

Die Verluste der Ampel-Parteien bei der Europawahl seien eine ganz klare Quittung für den häufigen Streit in der Ampel, meint SPD-Bundestagsfraktionsvize Achim Post. Man müsse sich nun anstrengen und das Vertrauen zurückgewinnen.

Viele junge Menschen machen sich Sorgen um ihre Zukunft – und haben deshalb AfD gewählt. Das meint Publizistin und Grünen-Mitglied Marina Weisband. Von den etablierten Parteien sei die junge Generation enttäuscht.

Nach der Wahlschlappe bei der Europawahl steigt bei der SPD der Druck aus den eigenen Reihen. Bundeskanzler Olaf Scholz geht angeschlagen in die nächsten Wochen. Auch die anderen Regierungsparteien FDP und Grünen lecken ihre Wunden.

Nationalismus oder Liberalismus: Nach dem Rechtsruck bei der Europawahl möchte Frankreichs Präsident Macron durch Neuwahlen Klarheit schaffen, sagt die Politologin Claire Demesmay. Doch seine Politik werde von großen Teilen der Bevölkerung abgelehnt.

Der Rechtsruck bei den Europawahlen stärke die Position der FDP und bedrohe den Fortbestand der Ampel-Regierung, meint der Politologe Albrecht von Lucke. Bei Neuwahlen müsse sich die SPD überlegen, ob sie nochmal mit Kanzler Olaf Scholz antritt.

Rechte Parteien haben bei der Europawahl teilweise deutlich Stimmenzuwächse erreicht – auch in Deutschland. Dagegen wurden die Grünen abgestraft, und das vor allem von den jungen Wählern. Was bedeutet das für die künftige Politik in der EU?

Die Zuwächse für rechtspopulistische Parteien im Europaparlament sind immens. Auch weil die anderen Parteien ein Vakuum geschaffen haben - unter anderem mit ihrer Migrations- und Klimapolitik. Der Erfolg der EU wird zu schnell vergessen.

Als "teilweise historisch" bezeichnet der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla das Abschneiden seiner Partei bei den Europa- und Kommunalwahlen - insbesondere in Sachsen und Thüringen. Dort führe auf kommunaler Ebene nun kein Weg mehr an der AfD vorbei.

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) sagt, die AfD verspreche, die Menschen vor Veränderung zu schützen. Doch die Klimafrage hätten sich die Grünen nicht ausgesucht – sie ist Realität.

Nina George vom europäischen Schriftsteller-Dachverband (EWC) berichtet nach dem Ausgang der Europawahl von Sorgen in ihrem Verband. Intern kursierten Fragen, ob man anstelle von reiner Kulturarbeit nicht verstärkt politisch gegen Rechts arbeiten müsse.

Manfred Weber (CSU), Chef des Europawahl-Siegers EVP, will mit den EU-Sozialdemokraten und -Liberalen koalieren. An Kanzler Scholz und Frankreichs Präsident Macron hat er konkrete Forderungen.

Die europäischen Sozialdemokraten stünden zu Koalitionsgesprächen mit dem Wahlsieger EVP bereit, sagt Spitzenkandidatin Katharina Barley (SPD). Allerdings fehle dafür eine klare Distanzierung der EVP, vor allem von den rechten Fratelli d’Italia.

Nach einem enttäuschenden Ergebnis bei der Europawahl ruft Frankreichs Präsident Macron Neuwahlen aus. Damit will er die anderen Parteien in die Pflicht nehmen. Seine Hoffnung: klare Verhältnisse. Doch Le Pens Rechte könnte noch stärker werden.

Rechte, europakritische Parteien haben bei der Europawahl immense Zuwächse erreicht. Sie nutzen ein Vakuum, das die anderen Parteien hinterlassen. Bei allen Schwächen der EU wird dabei viel zu schnell wird vergessen, was für ein Erfolg sie ist.

Nach den Europawahlen in Frankreich löst Präsident Macron die Nationalversammlung auf und kündigt Neuwahlen an. Rechtspopulisten um Marine Le Pen siegen deutlich. Anders lief es in Polen, wo Donald Tusk souverän gewann.

Erstmals rücke das EU-Parlament mehrheitlich nach rechts, sagt die Politologin Jana Puglierin. Für die konservative Mitte werfe das Fragen nach einer Zusammenarbeit mit dem rechten Rand auf. Das könne auch Deutschland bevorstehen, so Puglierin.

Die CDU hat bei der Europawahl ungefähr so viele Stimmen erhalten wie die drei Ampelparteien zusammen. Deshalb hofft die Partei auf einen Regierungswechsel. Dabei sind die wahren Wahlgewinner andere.

Lange bestand im EU-Parlament eine progressive Mehrheit. Doch diese bröckelt, analysiert der CDU-Politiker Klaus Welle. Liberale und grüne Parteien mussten starke Verluste hinnehmen. Die extreme Rechte gewinne hinzu, zerfalle aber in drei Blöcke.

Der Wahlkampf der AfD lief chaotisch. Gegen die Spitzenkandidaten Krah und Bystron wurden Vorwürfe laut. Es geht um Verbindungen zu prorussischen Netzwerken. Den Rechten geschadet hat es nicht, sie wurden zweitstärkste Kraft.

Die Union liegt mit 29,5 Prozent laut Prognose bei der Europawahl in Deutschland vorn, die AfD gelangt mit 16,5 Prozent auf Platz zwei. Herbe Verluste erleiden die Ampelparteien Grüne und SPD, bei starker Wahlbeteiligung von 64 Prozent.

Die Wahlbeteiligung bei Europawahlen steigt. Immer mehr Menschen merken, dass Nationalstaaten alleine keine Lösungen bieten können, gerade angesichts der vielen Krisen. Aber auch die Zahl der Euroskeptiker wächst.

Bei der Europawahl deutet sich ein größeres Interesse bei den Wählern an. In Deutschland dürfen erstmals 16-Jährige abstimmen, der Wahl-O-Mat wurde mehr genutzt. Themen im Wahlkampf waren europaweit vor allem Krieg und Frieden sowie Migration.

Mit ihrem „Green Deal“ will die EU bis 2050 klimaneutral sein. Wir schauen, was mit diesem Plan nach der EU-Wahl passieren könnte. Und: Wie sieht Umweltschutz konkret aus? Wir haben ein ausgezeichnetes Beispiel aus Estland.

Hörer Paul W. vermisste die Wagenknecht-Partei BSW in manchen Sendungen zur EU-Wahl und beklagt ungleiche Chancen. Wie werden diese Runden besetzt? Wir sprechen mit Wahlforscherin Julia Reuschenbach und dem früheren ZDF-Chefredakteur Peter Frey.

Der weltberühmte Künstler Wolfgang Tillmans sorgt sich vor einem Erstarken rechtsextremer Parteien im EU-Parlament. Mit seiner Kampagne "Vote together" ruft er dazu auf, wählen zu gehen. Wo es keine Demokratie gebe, sei es "ganz furchtbar".

Mehrere Millionen Menschen nutzen den Wahl-O-Mat. In kurzer Zeit bietet er Orientierung in der Landschaft der politischen Parteien. Doch durch die Verkürzung punkten rechtspopulistische Positionen.

Die meisten deutschen Parteien sprechen Muslime nicht direkt an, sondern lieber über sie. Journalist Eren Güvercin sieht darin eine vertane Chance - gerade für konservative Parteien. Die Erdoğan-nahe DAVA-Partei möchte diese Lücke schließen.

Erstmals dürfen in Deutschland auch 16- und 17-Jährige an der Europawahl teilnehmen. Laut einer Bertelsmann-Studie sind die zwar größtenteils pro-europäisch, haben aber weniger Lust auf die Wahl als Wähler ab 25. Woran liegt das?

Der französische Rassemblement National galt lange als extrem rechte Partei. Nun versucht sich die Parteiführung unter Marine Le Pen an einem Imagewechsel. Mit Erfolg. An den radikalen Inhalten ändert das nichts.

Die beiden rechten Fraktionen im Europäischen Parlament trennte bisher unter anderem die Haltung zu Russland. Kurz vor der Wahl sieht Marine Le Pen den Moment, sich zu vereinen. Wie wahrscheinlich ist eine solche Allianz der Rechten? Und wie gefährlich?

Für kleine Parteien ist die Europawahl besonders aussichtsreich. Je nach Wahlbeteiligung können sie mit weniger als einem Prozent ins Parlament einziehen. Bei der nächsten Wahl könnte sich das ändern. Wie nutzen sie diese vielleicht letzte Chance?

Wie fast in jedem EU-Land dominieren auch in Griechenland in diesem Jahr nationale Themen den Wahlkampf, wie der griechische Deutschlandkorrespondent Georgios Pappas weiß. In seiner Heimat geht es um ein kulinarisches Heiligtum: Feta-Käse.

Migration, Corona-Pandemie und angeblicher Wahlbetrug. Auch in diesem Jahr stürzen sich Fake-News-Kampagnen auf bewährte Themen. Doch die Verbreitungstechniken werden immer ausgefeilter, warnt Lutz Güllner vom Auswärtigen Dienst der EU.

Eigentlich gibt es genug Themen, die Deutschland und Frankreich in der Europawahl gemeinsam bewegen sollten, so der deutsch-französische Journalist Pascal Thibault. Doch im Wahlkampf beider Länder dominieren nationale Themen, stellt er fest.

Der frühere Präsident des EU-Parlaments Schulz warnt vor Kräften, die die EU zerstören wollen. Es ist wichtig, jene Demokratinnen und Demokraten zu stärken, die für Zusammenarbeit und gegen autoritäre Systeme sind.

Der Wahl-O-Mat verspricht Orientierung für unentschlossene Wähler. Aber wie verlässlich ist das Ergebnis? Das Tool müsse Themen stark vereinfachen, sagt der Politikwissenschaftler Christian Stecker. Rechtspopulistische Positionen seien dadurch teils schwerer erkennbar.

Österreich, Ungarn, Rumänien: Bei der Wahl des EU-Parlaments wird ein gewaltiger Rechtsruck erwartet. Was sind die Ursachen dafür? Und was bewegt die Wähler der Rechtspopulisten?

Polen rechnet mit einer Wahlbeteiligung von bis zu 80 Prozent bei der Europawahl. Viele erhofften sich von der EU vor allem mehr Sicherheit, sagt der Journalist Stanislaw Strasburger. Die Menschen fühlten sich durch Russland bedroht.

Von allen 27 Mitgliedstaaten der EU sind die Zweifel gegenüber Europa in Österreich am größten. Politisch profitiert davon die rechtspopulistische FPÖ. Eine Reise durch die Alpenrepublik und eine Suche nach den Ursachen der Skepsis.

Die kommende EU-Wahl gilt als Richtungswahl. Was schätzen wir an der Europäischen Union? Wo nervt sie? Was fehlt? Was für ein Europa wollen wir? Darüber diskutieren wir in der Sendung mit unseren Gästen und Hörern.

Für die Grünen-Co-Vorsitzende Ricarda Lang ist die Europawahl am 9. Juni eine politische Richtungsentscheidung: Es gehe um die Verteidigung der Demokratie, daher werde ihre Partei nicht mit Rechtsextremen zusammenarbeiten, betonte die Politikerin.

Wählen war noch nie so wichtig wie jetzt, sagt FFF-Sprecherin Carla Reemtsma. Doch in einer Demokratie sei nicht nur eine Partei gefragt, Klimaschutz zu machen. Die Proteste von "Fridays For Future" würden auch nach der Europawahl weitergehen.

Bei der Europawahl im Juni dürfen zum ersten Mal Jugendliche ab 16 Jahren abstimmen. Um die Erstwähler dafür zu begeistern, reist der Berliner Landeswahlleiter Stephan Bröchler an die Schulen - und trifft durchaus auf Interesse.

CDU und Linke, auch Junge Liberale kritisieren den von der Ampel verabschiedeten Entwurf für das Rentenpaket II - letztere als "nicht generationengerecht". Änderungen werden gefordert. IFO-Institut und Ökonomen bemängeln die geplante Finanzierung.

Laut einer Umfrage wollen über 90 Prozent der behinderten Menschen in Deutschland bei der Europawahl ihr Kreuzchen machen. Viele sorgen sich aber, ob das Wahllokal barrierefrei ist oder sie den Wahlzettel verstehen. Wahlhelfer sollten sich vorbereiten.

Desinformationskampagnen diskreditieren nach Angaben von Lea Frühwirth Parteien, Kandidaten und die Demokratie - vor allem im Vorfeld von Wahlen. Viele Spuren führten nach Russland, so die Psychologin. Oft sei aber unklar, wer genau dahinterstecke.

Die Technik, mit der Informationen manipuliert werden können, wird immer ausgeklügelter, warnt Lutz Güllner. Der Kommunikationsexperte berichtet von geklonten Medienseiten, auf denen Inhalte verändert werden. Er gibt Tipps, um Täuschungen zu entlarven.

Wie ein Popstar wurde Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Dresden begrüßt. Für sein leidenschaftliches Europa-Plädoyer erntete er begeisterten Applaus. In seiner Rede forderte er mehr Unterstützung für die Ukraine und mehr Zusammenhalt.

Eine sprachliche und eine energetische Botschaft habe Frankreichs Präsident Macron in seiner Rede in Dresden übermittelt, so Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy. Mit seinen deutschen Worten schaffte er Intimität, mit seinem Pathos sprach er Emotionen an.

Fast 60 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland sind inzwischen über 50 Jahre alt. Im europäischen Ausland sieht es kaum anders aus. Ist die Repräsentation der jungen Generationen in Gefahr?

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat ihre Haltung verteidigt, im EU-Parlament unter bestimmten Bedingungen mit Abgeordneten rechter Parteien zu kooperieren. Die Europawahl bezeichnet sie angesichts von Rechtspopulismus als "Richtungswahl".

Nach mehreren Angriffen auf Politiker haben sich sechs Parteien von der Union bis zur Linken auf einen Verhaltenskodex für einen fairen Wahlkampf geeinigt. "Ein starkes Zeichen", findet Politologe Thorsten Faas. Nicht beteiligt sind AfD und BSW.

Der Ausschluss aus der Fraktion "Identität und Demokratie" (ID) im Europäischen Parlament wird für die AfD im Wahlkampf und darüber hinaus zur Belastung. Sie könnte isoliert dastehen und es werden ihr Mittel, Personal und Redezeit fehlen.

Polen hat seit dem EU-Beitritt 2004 stark von Fördertöpfen profitiert, die Zustimmung zur Union ist hoch. In Slowenien gibt es die geringste Zustimmung zur Staatengemeinschaft. Wie kann die EU auch dort überzeugen? Nur mit Fördergeldern?

Die Spitzenkandidaten von Sozialdemokraten, Linken und Grünen haben Kommissionspräsidentin von der Leyen bei einer Live-Debatte kritisiert: Sie habe für die Europawahl Parlamentsmehrheiten mit Hilfe von Rechtsaußen-Politikern nicht ausgeschlossen.

Kurz vor der Europawahl distanziert sich Le Pens Rassemblement National von der AfD. Grund dafür ist die Relativierung von SS-Verbrechen durch Spitzenkandidat Krah. Der stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende Stefan Keuter verteidigt seine Äußerung.

Die Rechtspopulistin Marine Le Pen will Präsidentin in Frankreich werden. Dafür will sie bei Wählern als gemäßigte Rechte gelten. Deshalb hat sie nach umstrittenen Äußerungen von AfD-Politiker Maximilian Krah zur Waffen-SS mit der Partei gebrochen.

Der französische Rassemblement National will im EU-Parlament nicht mehr mit der AfD zusammenarbeiten. Ihr droht die Fraktionslosigkeit. Anlass ist die Verharmlosung der SS durch den AfD-Kandidaten Maximilian Krah.

Ein Plakat allein werde niemanden zur Wahl bewegen, sagt Marketing-Experte Nicolas Schwendemann, der den Wahlkampf der Grünen in Sachsen koordiniert. Social Media sei wichtig, aber was wirklich mobilisiere sei der direkte Kontakt vor Ort.

Sahra Wagenknechts neue Partei will erstmals bei der Europawahl antreten. Das Programm dafür soll Wähler links wie rechts ansprechen: mehr soziale Gerechtigkeit, aber auch weniger Migration nach Deutschland und ein Ende der Waffenhilfe für die Ukraine.

Schwere Vorwürfe stören die Vorbereitungen der AfD auf die Europawahl. Ein entlassener Mitarbeiter des Spitzenkandidaten Krah soll für China spioniert haben. Auch gegen den AfD-Abgeordneten Bystron wird ermittelt. Welche Folgen haben die Skandale?

Petr Bystron verliert seine Immunität, gegen Maximilian Krah läuft ein Vorermittlungsverfahren: Kurz vor der Europawahl sind die AfD-Spitzenkandidaten schwer angeschlagen. Die Partei fühlt sich vom Rechtsstaat ungerecht behandelt und erhebt Vorwürfe.

Sahra Wagenknecht (BSW) nennt die Forderung von Kanzler Scholz nach einem Mindestlohn von 15 Euro ein "billiges Wahlkampfmanöver". Kürzlich habe ihre Partei 14 Euro gefordert und alle Parteien hätten abgelehnt. Sie kritisierte auch die Rentendebatte.