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Europaweiter Aktionstag gegen Asylpolitik
Pegida-Anhänger und deren Gegner demonstrieren in Dresden

In Dresden hat eine Großkundgebung der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung begonnen. Gegen die selbst ernannten "patriotischen Europäer" und für ein weltoffenes Dresden wird ebenfalls demonstriert. Heute gingen in mehreren europäischen Städten Pegida-Anhänger auf die Straße.

    Teilnehmer einer Kundgebung der Pegida-Bewegung haben sich am Königsufer in Dresden versammelt.
    Teilnehmer einer Kundgebung der Pegida-Bewegung haben sich am Königsufer in Dresden versammelt. (picture alliance/dpa - Sebastian Willnow)
    In Dresden versammelten sich örtlichen Medien zufolge mehr als 8.000 Pegida-Anhänger zu einer Großkundgebung unter dem Motto "Festung Europa". Redner forderten eine Bewachung und Kontrolle der EU-Außengrenzen sowie der innereuropäischen Grenzen. Zudem warnten sie vor einer religiösen Unterwanderung.
    Pegida-Wortführer Lutz Bachmann sagte wegen Krankheit ab, wie den Demonstranten zu Beginn der Veranstaltung mitgeteilt wurde.
    Während der Kundgebung gab es Live-Schalten in andere europäische Städte, wo anlässlich eines gemeinsamen Aktionstages fremdenfeindlicher Gruppen ebenfalls gegen die angebliche Islamisierung des Abendlandes demonstriert wurde.
    Pegida-Sprecherin Tatjana Festerling trat heute in Warschau bei einer Partner-Demonstration auf. Weitere Kundgebungen waren unter anderem in Warschau, Tallin, Prag, Bratislava, Amsterdam, Kopenhagen, Coventry und Birmingham geplant.
    Bei einer Pegida-Demonstration im nordfranzösischen Calais ist es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Die Sicherheitskräfte lösten den verbotenen Aufzug unter Einsatz von Tränengas auf, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Mehrere Menschen wurden festgenommen. Etwa 150 Teilnehmer hatten sich trotz des Demonstrationsverbots vor dem Bahnhof von Calais versammelt. Auch in Amsterdam ist es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Dort waren nach Angaben der Nachrichtenagentur AP 200 Demonstranten anwesend - weniger als Polizei und Gegendemonstranten.
    In Prag kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Gegendemonstranten, es flogen Flaschen und Feuerwerkskörper. Rund 1.500 Islamfeinde versammelten sich mit Spruchbändern wie "Nein zur Einwanderung - Stopp der Merkelisierung" vor der Prager Burg, dem Präsidentensitz.
    Im niederländischen Amsterdam wurde eine Veranstaltung wegen einer Bombendrohung abgebrochen.
    Gegendemonstrationen in Dresden
    Etwa 2.000 Teilnehmer einer Gegenveranstaltung demonstrierten in Dresden gegen Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz. Kirchen, die jüdische Gemeinde sowie Gewerkschaften und mehrere Initiativen hatten dazu aufgerufen. Damit sollte ein Zeichen für ein weltoffenes Dresden und ein solidarisches Miteinander in Europa gesetzt werden.
    (vic/ach)