Die Symptome der neuartigen Erkrankung sind nicht zu übersehen. Befallene Eschen bieten ein jammervolles Bild:
"Der äußere Bereich der Krone stirbt zunächst. Die Peripherie, wenn man so will."
Die jungen Blatt-Triebe sind es, die als Erste verkümmern.
"Das setzt sich dann aber fort. Dann können ganze Kronenteile auch absterben in den Folgejahren bis hin eben auch zum Baumtod."
Auch die Haut der Eschen wird fleckig. Das Gewebe stirbt stellenweise ab. Es zeigt typische Nekrosen,
"das heißt die Rinde, die sonst grün erscheint, ist stark verbräunt. Das kann ockerbräunlich sein. Das kann bis kupferrötlich sein."
Jörg Schumacher hat schon viele erkrankte Eschen begutachtet. Der Forstwissenschaftler arbeitet in Braunschweig, am Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen. Es ist die zuständige staatliche Fachbehörde. Von Amts wegen wacht sie über Wald- und Baumschäden im Lande. Im Fall des Eschensterbens ist das Bundesinstitut auch räumlich nah am Geschehen:
"In Norddeutschland - Schleswig-Holstein, im Großhamburger Raum, bis hier in weite Teile Niedersachsens als auch in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg -. können Sie überall diese Schäden bereits sehen."
Die Braunschweiger Forscher sind sich inzwischen ziemlich sicher, wer hinter der todbringenden Erkrankung steckt. Allem Anschein nach ist es ein mikroskopisch kleiner Pilz. Erst vor zwei Jahren wurde er wissenschaftlich beschrieben. Alfred Wulf, Leiter des Instituts für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst am Braunschweiger Bundesinstitut:
"Also, er ist zunächst als neue Art in Polen beschrieben worden. Und ist dann aber relativ kurze Zeit danach, im Folgejahr 2007, auch in den deutschen Proben bei uns gefunden worden. Und wenn man die geeigneten Isolationstechniken verwendet, findet man ihn eigentlich in allen erkrankten Eschen. Unsere österreichischen Kollegen gehen da sogar schon ein bisschen weiter. Die sprechen schon ganz klar von einer epidemischen Krankheit, die durch diesen Erreger verursacht wird."
Eingewandert ist der Schadpilz vermutlich aus dem Baltikum. Dort wurden absterbende Eschen zuerst beobachtet. Inzwischen treten gravierende Schäden in halb Europa auf: in Skandinavien, Polen, Tschechien, Slowenien, Österreich und der Schweiz. Übrigens nicht nur in Wäldern, sondern auch in Baumschulen und Parkanlagen. Wulf:
"Die Baumschulen sind sehr stark betroffen. Wir haben dort Ausfälle bis zu 100 Prozent. Die Schäden sind so groß geworden, dass in einigen Bereichen – ich weiß das von dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern – die weitere Verwendung, also der Anbau der Esche, zunächst ganz gestoppt worden ist."
Der Pilz macht sich dabei nicht nur an der Rinde zu schaffen, wie Forstpathologe Schumacher weiß. Sondern er dringt bis in das Stammholz der Eschen vor. Schumacher:
"Er ist ein Gefäßparasit, das heißt er ist eigentlich im Holz zu finden. Dort isolieren wir ihn auch stetig. Die Esche hat sehr großvolumige Gefäße. Normalerweise werden dort die Mineralien, die Nährsalze und das Wasser transportiert. Und dort kann natürlich ein Pilz sich auch sehr rasch ausbreiten."
Alfred Wulf sieht Parallelen zu einem anderen Fall. Auch die Ulme wird seit Jahren von einem gefährlichen Gefäßpilz heimgesucht, was dazu führt,
"dass die Ulme als Reaktion auf diesen Pilzbefall ihre Gefäße verschließt und damit im Prinzip sich selber von der Stoffzufuhr und Wasserzufuhr abschneidet und nach einer Zeit von zwei bis sechs Jahren nach Infektion in der Regel vollständig abstirbt. Insofern könnte der Esche ein ähnliches Schicksal bevorstehen."
Bei der Ulme sind es zwei Käferarten, die das Holz anbohren und den Parasiten übertragen. Bei der Esche weiß man es noch nicht. Im Grunde weiß man so gut wie gar nichts über die neue Erkrankung und über mögliche Gegenmaßnahmen. Und auch nicht darüber, ob die Klimaerwärmung unter Umständen damit zusammenhängt. Das soll sich aber ändern. Für 2009 planen die Forstwissenschaftler ein größeres Forschungsprojekt mit Partnern aus Österreich und der Schweiz. Es soll mehr Licht ins Dunkel des mysteriösen Eschensterbens bringen ...
"Der äußere Bereich der Krone stirbt zunächst. Die Peripherie, wenn man so will."
Die jungen Blatt-Triebe sind es, die als Erste verkümmern.
"Das setzt sich dann aber fort. Dann können ganze Kronenteile auch absterben in den Folgejahren bis hin eben auch zum Baumtod."
Auch die Haut der Eschen wird fleckig. Das Gewebe stirbt stellenweise ab. Es zeigt typische Nekrosen,
"das heißt die Rinde, die sonst grün erscheint, ist stark verbräunt. Das kann ockerbräunlich sein. Das kann bis kupferrötlich sein."
Jörg Schumacher hat schon viele erkrankte Eschen begutachtet. Der Forstwissenschaftler arbeitet in Braunschweig, am Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen. Es ist die zuständige staatliche Fachbehörde. Von Amts wegen wacht sie über Wald- und Baumschäden im Lande. Im Fall des Eschensterbens ist das Bundesinstitut auch räumlich nah am Geschehen:
"In Norddeutschland - Schleswig-Holstein, im Großhamburger Raum, bis hier in weite Teile Niedersachsens als auch in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg -. können Sie überall diese Schäden bereits sehen."
Die Braunschweiger Forscher sind sich inzwischen ziemlich sicher, wer hinter der todbringenden Erkrankung steckt. Allem Anschein nach ist es ein mikroskopisch kleiner Pilz. Erst vor zwei Jahren wurde er wissenschaftlich beschrieben. Alfred Wulf, Leiter des Instituts für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst am Braunschweiger Bundesinstitut:
"Also, er ist zunächst als neue Art in Polen beschrieben worden. Und ist dann aber relativ kurze Zeit danach, im Folgejahr 2007, auch in den deutschen Proben bei uns gefunden worden. Und wenn man die geeigneten Isolationstechniken verwendet, findet man ihn eigentlich in allen erkrankten Eschen. Unsere österreichischen Kollegen gehen da sogar schon ein bisschen weiter. Die sprechen schon ganz klar von einer epidemischen Krankheit, die durch diesen Erreger verursacht wird."
Eingewandert ist der Schadpilz vermutlich aus dem Baltikum. Dort wurden absterbende Eschen zuerst beobachtet. Inzwischen treten gravierende Schäden in halb Europa auf: in Skandinavien, Polen, Tschechien, Slowenien, Österreich und der Schweiz. Übrigens nicht nur in Wäldern, sondern auch in Baumschulen und Parkanlagen. Wulf:
"Die Baumschulen sind sehr stark betroffen. Wir haben dort Ausfälle bis zu 100 Prozent. Die Schäden sind so groß geworden, dass in einigen Bereichen – ich weiß das von dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern – die weitere Verwendung, also der Anbau der Esche, zunächst ganz gestoppt worden ist."
Der Pilz macht sich dabei nicht nur an der Rinde zu schaffen, wie Forstpathologe Schumacher weiß. Sondern er dringt bis in das Stammholz der Eschen vor. Schumacher:
"Er ist ein Gefäßparasit, das heißt er ist eigentlich im Holz zu finden. Dort isolieren wir ihn auch stetig. Die Esche hat sehr großvolumige Gefäße. Normalerweise werden dort die Mineralien, die Nährsalze und das Wasser transportiert. Und dort kann natürlich ein Pilz sich auch sehr rasch ausbreiten."
Alfred Wulf sieht Parallelen zu einem anderen Fall. Auch die Ulme wird seit Jahren von einem gefährlichen Gefäßpilz heimgesucht, was dazu führt,
"dass die Ulme als Reaktion auf diesen Pilzbefall ihre Gefäße verschließt und damit im Prinzip sich selber von der Stoffzufuhr und Wasserzufuhr abschneidet und nach einer Zeit von zwei bis sechs Jahren nach Infektion in der Regel vollständig abstirbt. Insofern könnte der Esche ein ähnliches Schicksal bevorstehen."
Bei der Ulme sind es zwei Käferarten, die das Holz anbohren und den Parasiten übertragen. Bei der Esche weiß man es noch nicht. Im Grunde weiß man so gut wie gar nichts über die neue Erkrankung und über mögliche Gegenmaßnahmen. Und auch nicht darüber, ob die Klimaerwärmung unter Umständen damit zusammenhängt. Das soll sich aber ändern. Für 2009 planen die Forstwissenschaftler ein größeres Forschungsprojekt mit Partnern aus Österreich und der Schweiz. Es soll mehr Licht ins Dunkel des mysteriösen Eschensterbens bringen ...