Das Konzept gehe voll auf, so Kürten im Deutschlandfunk. "Es bekommen alle teilnehmenden Sportarten einen Schub." Seit vergangenem Dienstag finden in Glasgow erstmals gemeinsam die Europameisterschaften in den Sportarten Schwimmen, Radsport, Rudern, Triathlon, Turnen und Golf statt. In Berlin starten am Montag unter dem gleichen Label die Leichtathletik-Europameisterschaften.
Alle seien von der Idee schnell überzeugt gewesen. "Der Weg dorthin war das Problem", so Kürten. "Jede Sportart hat ihre eigenen Interessen, die sie verteidigt. Es gab bislang keinerlei Kommunikation zwischen den Sportverbänden. Die kannten sich zum Teil gar nicht. Insofern war die Harmonisierung, wie alles ablaufen sollte, eine der größten Aufgaben."
Stärkung des europäischen Labels
Man wolle im Übrigen nicht gegen den Fußball konkurrieren. Es sei aber gelungen, ein "großartiges europäisches Event" zu schaffen. "Wir wollen die Breite des Sports auch neben dem Fußball in ganz Europa zeigen und stärken." Die Rolle des Breitensports sieht Kürten gefährdet und verweist auf die Olympischen Spiele: "Immer mehr Events finden außerhalb von Europa statt. Deshalb ist eine Stärkung des europäischen Labels erforderlich."
Die Kritik an den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern, dass sie sich jetzt als Retter der olympischen Sommersportarten positionieren würden, weißt Kürten zurück: "Wenn man sich anschaut, welche Anstrengungen die Sender unternehmen, um nationale Meisterschaften, Europa- und Weltmeisterschaften zu zeigen und mit welchem Aufwand die Olympischen Spiele, dann ist der Vorwurf unbegründet."
Für die Zukunft würde sich Kürten wünschen, wenn eine "bedeutende Mannschaftssportart" hinzukäme: "Es könnte Beachvolleyball sein. Es könnte natürlich auch eine der größeren Veranstaltungen sein, zum Beispiel Basketball. Das wäre schon wünschenswert."
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