Archiv

Eurovision Song Contest
"Ein europäisches Wunder"

Heute wird entschieden, wer für Deutschland zum Eurovision Song Contest fährt. Der Journalist und ESC-Experte Jan Feddersen wird dabei sein. Im Corso-Gespräch erklärt er, wer sein Favorit unter den deutschen Kandidaten ist, warum er Xavier Naidoo gerne in Stockholm gesehen hätte und warum Ralph Siegel sich nicht aus dem ESC-Geschäft verabschieden wird.

Jan Feddersen im Corso-Gespräch mit Sören Brinkmann |
    Man sieht die Sängerin Jamie Lee Kriewitz mit einem Mikrofon in der Hand.
    Klare Favoritin? Jamie Lee Kriewitz will sich beim Vorentscheid für den ESC 2016 in Stockholm qualifizieren. (dpa/picture alliance/Horst Galuschka)
    Nicole hat für „ein bisschen Frieden“ gesungen – und Lena, dass sie wie ein Satellit um die große Liebe kreist. Das waren sie, die beiden Siegertitel für Deutschland in der Geschichte des Eurovision Song Contests. Wen Deutschland im kommenden Mai ins Rennen schickt, darüber wird heute Abend entschieden. „Unser Lied für Stockholm“ heißt die große Show im Ersten, moderiert von Barbara Schöneberger live aus Köln. Für Jan Feddersen ist der Vorentscheid ein offenes Rennen. Seine Favoritin ist die Sängerin Jamie-Lee Kriewitz, die im vergangenen Jahr die Casting-Show "The Voice" gewonnen hat. Aber auch die Band "Keøma" würde er gerne in Stockholm auf der Bühne sehen: "Die sind kühl, experimentell und hätten ausgezeichnete Chancen, nicht den letzten Platz zu belegen," meint Feddersen.
    Der Vorentscheid, bei dem das Publikum für seinen Favoriten stimmen kann, kam nur zustande, weil der von der ARD ausgewählte Kandidat Xavier Naidoo für Proteste gesorgt hatte. Feddersen hätte Naidoo als Kandidaten allerdings gut gefunden: "Ich halte ihn und seine politischen Einlassungen für ganz schrecklich, das ist meine private Meinung. Aber es hätte mit ihm eine breite Diskussion über politische Themen gegeben und er ist ein arrivierter Popstar." Wer auch immer nun nach Stockholm fahre, habe nicht diese Arrivität. Mit der Entscheidung für Naidoo hätten sowohl die ARD als auch Naidoo etwas riskiert.
    Das Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.