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Der Totensonntag heißt in der evangelischen Kirche auch Ewigkeitssonntag, weil zugleich ein bewussteres Leben angestoßen werden soll und weil dem Glauben nach der Tod nicht das Ende bedeutet.
Der Totensonntag markiert das Ende eines Kirchenjahres, danach beginnt die Adventszeit als Vorbereitung auf Weihnachten. Es ist ein stiller Feiertag. Die Feiertagsgesetzgebung der Bundesländer untersagen wie am Karfreitag zu jeweils bestimmten Zeiten öffentliche Tanz- und Musikveranstaltungen oder gewerbliche Veranstaltungen, die dem Charakter des Totensonntags widersprechen. Traditionell öffneten daher Weihnachtsmärkte früher erst in der Woche danach. Gläubige Menschen bringen zum Beispiel auch erst nach dem Totensonntag Weihnachtsschmuck und -beleuchtung in und an ihren Häusern an.
"Trauer ist nichts Unangenehmes oder Peinliches"
Der Totensonntag ist eine Art Pendant zum katholischen Hochfest Allerseelen, das am 2. November begangen wird. Er hat seinen Ursprung in der Reformationszeit.
"Trauer ist nichts Unangenehmes oder etwas Peinliches", sagte die Potsdamer Hospiz-Chefin Barbara Kothe der Zeitung "Tagesspiegel". Es sei ein menschliches Gefühl, das zugelassen werden möchte. Nur so finde man einen gesunden Umgang mit Verlust und Sterben. Sie rät, einander Geschichten aus vergangenen Zeiten zu erzählen. Dabei zu lachen und eine gesunde Leichtigkeit zu zeigen, könne entspannend sein. Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Fehrs, erklärte, der Ewigkeitssonntag mache dünnhäutig und durchlässig für die großen Fragen des Lebens.
Diese Nachricht wurde am 26.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.