Kurswechsel der USA
EVP-Chef Weber: "Europa ist alleine in der Welt"

Der Fraktionschef der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Weber, hat angesichts des amerikanischen Kurswechsels zur Einigkeit in Europa aufgerufen. Weber sagte im Deutschlandfunk, die letzten Tage hätten gezeigt, dass nationale Politik an ihre Grenzen komme. Es brauche Mut zu großen historischen Schritten.

    Manfred Weber, Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei EVP
    Manfred Weber, Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei EVP, fordert angesichts der Differenzen mit den USA ein beherztes Handeln der Europäer. (picture alliance / SvenSimon / Frank Hoermann / SVEN SIMON)
    Konkret forderte Weber eine gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern, bei der man den Mut haben müsse, aus bestehenden Strukturen auszubrechen, sowie langfristig einen direkt gewählten europäischen Präsidenten.
    Die Botschaft dieser Woche sei, Europa sei alleine in der Welt, sagte der CSU-Politiker, der auch Parteichef der Europäischen Volkspartei ist. Die Volkswirtschaft der EU sei annähernd so groß wie die der USA, deshalb habe Europa alle Potenziale, sein Schicksal in die Hand zu nehmen.
    Zugleich forderte Weber, in den bestehenden EU-Strukturen nach Lösungen zu suchen. Es sei nicht gut, dass Frankreichs Präsident Macron bei den von ihm anberaumten Gesprächsrunden kleine und mittlere Staaten ausgegrenzt habe. Medienberichten zufolge will Macron in der kommenden Woche mit dem britischen Premier Starmer in die USA reisen.
    Diese Nachricht wurde am 20.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.