Wie die Zeitung unter Berufung auf das Umfeld der Politikerin berichtet, bereitet sich Schavan mit ihren Anwälten darauf vor, gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf Rechtsmittel einzulegen. Würde sie auf diesen Schritt verzichten, müsste sie den Doktortitel einen Monat nach Zustellung des Urteils ablegen.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) stellt im Falle Schavan die Aussagekraft von Gerichtsurteilen über universitäre Verfahren infrage. "Die Entscheidung zeigt die Grenzen der gerichtlichen Überprüfbarkeit fragwürdiger universitärer Verfahren", sagte Gröhe ebenfalls in der "Rheinischen Post". Und fügte hinzu, sein Vertrauen in die persönliche Integrität seiner Parteikollegin sei "völlig ungebrochen".
Einhelliges Presseecho
Das Verwaltungsgericht hatte den Entzug des Doktortitels durch die Universität Düsseldorf für korrekt erklärt. "Annette Schavans Niederlage hätte klarer kaum ausfallen können. All die Argumente ihrer Anwälte wischten die Düsseldorfer Verwaltungsrichter zur Seite und wiesen ihre Klage ab", kommentierte die "Süddeutsche Zeitung" daraufhin.
Die "Saarbrücker Zeitung" empfiehlt, Schavan sollte "jetzt den Hoeneß machen und hinnehmen, dass ihr Doktor-Titel verloren ist. Auch wenn die Merkel-Vertraute glaubt, ihr sei großes Unrecht widerfahren."
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