Die personalpolitische Gerüchteküche in Washington sorgt in Tschechien für Hochstimmung. Auch Ministerpräsident Bohuslav Sobotka ist begeistert. Ivana Trump als neue Chef-Diplomatin der Weltmacht USA in Prag wäre keine schlechte Wahl, freut sich der Sozialdemokrat:
"Sollte sich der neue Präsident für seine Ex-Frau entscheiden, würde dies die engen Verbindungen zwischen Tschechien und Trump unterstreichen. Es ist sicher ein Vorteil für uns, wenn er weiß wo Tschechien auf der Landkarte liegt."
Eine Meinung, die der Regierungschef durchaus mit vielen seiner Landsleute teilt. Seit die 1949 im südmährischen Zlin geborene Ivana Zelnickova sich in dieser Woche in einem Interview mit der "New York Post" selbst als neue Botschafterin in ihrer Heimat ins Spiel bringt, laufen die tschechischen Medien heiß. Seitenweise bringen die Zeitungen und Internet-Portale Berichte über die 15-jährige Ehe zwischen dem ehemaligen Top-Model und dem Immobilien-Magnaten.
"Jeder kennt mich"
Alle Details ihrer Laufsteg- und kurzen Filmkarriere werden ausgeleuchtet. Auch die drei gemeinsamen Kinder - Donald Junior, Eric und Ivanka - werden als Beleg für den neuen Draht zwischen Washington und Prag gewertet. Trotz der Scheidung der Trump-Ehe 1992 hofft auch Finanzminister Andrej Babis auf enge diplomatische Kontakte:
"Wir haben den riesigen Vorteil, dass Herr Trump dann Tschechien auf dem Schirm hat, weil er eine tschechische Frau hatte und seine Kinder Halb-Tschechen sind."
Tatsächlich ist Ivana Trump stolz auf ihre tschechischen Wurzeln. "Jeder kennt mich", preist sich die 67-jährige in ihrer Selbstbewerbung. Der Aufbau von Kontakten als US-Botschafterin sei deshalb für sie ein Kinderspiel. Viele Tschechen kennen allerdings Ivana Trump auch heute eher noch aus ihren eigenen Kindertagen. 1970 hatte die damals junge Schauspielerin eine Rolle in der Fernseh-Serie "Pan Tau". Die Geschichten vom wundersamen Mann mit der Melone sind in Tschechien bis heute populär.