Islamfeindlichkeit
Ex-Innenminister Baum warnt nach Attentat von Mannheim vor antiislamischen Reflexen

Der frühere Bundesinnenminister Baum hat nach dem mutmaßlich islamistisch motivierten Attentat in Mannheim vor einer "Anti-Islam-Hysterie" gewarnt. Der Messerangriff sei eine zu verurteilende Untat und der gewalttätige Islamismus eine Gefahr, sagte das FDP-Mitglied der dpa.

    Gerhart Rudolf Baum (FDP), früherer Bundesinnenminister, im Porträt
    Gerhart Baum, FDP. (picture alliance / dpa / Rolf Vennenbernd)
    Aber die Reaktion auf Mannheim zeige erneut, dass antiislamische Reflexe offenbar tief in der Gesellschaft angelegt seien. Wenn demokratische Parteien diese Stimmung nutzten, statt sie zu bekämpfen, sei das verantwortungslos, betonte Baum. Das Bündnis "Mannheim gegen Rechts" warnte ebenfalls vor Islamfeindlichkeit. Vielfalt gehöre zu Mannheim, hieß es. Die Gruppe rief angesichts einer für morgen geplanten AfD-Kundgebung zu Gegenprotesten auf.
    Bundespräsident Steinmeier kündigte ebenfalls für morgen die Teilnahme an einer Schweigeminute auf dem Mannheimer Marktplatz an.

    Angriff auf Veranstaltung einer islamfeindliche Bewegung

    Ein 25-jähriger Mann aus Afghanistan hatte vergangene Woche einen Polizisten getötet und fünf Menschen verletzt. Der Angriff traf Anhänger einer Bürgerbewegung, die laut Behörden verfassungsschutzrelevante islamfeindliche Bestrebungen verfolgt.
    Diese Nachricht wurde am 06.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.