Prozessauftakt
Ex-Militärchef in Guatemala wegen Völkermordes vor Gericht

Fast 30 Jahre nach Ende des Bürgerkriegs in Guatemala hat ein Prozess gegen den früheren Generalstabschef des Heeres, Manuel Garcia, begonnen.

    Dem 91-Jährigen wird Völkermord vorgeworfen. Er soll für den Tod von mehr als 1.200 Angehörigen der indigenen Volksgruppe der Maya-Ixil verantwortlich sein. Der ehemalige General ist der Bruder des früheren Präsidenten Fernando Garcia, der in Guatemala von 1978 bis 1982 an der Macht war. Der Angeklagte war 2018 in einem anderen Verfahren zu 58 Jahren Haft wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt worden. Ein Berufungsgericht hob den Schuldspruch im vergangenen Jahr auf.
    Der Bürgerkrieg in Guatemala zwischen linken Guerillagruppen, staatlichen Sicherheitskräften und rechten Paramilitärs dauerte von 1960 bis 1996. Mindestens 200.000 Menschen wurden getötet, darunter viele indigene Zivilisten.
    Diese Nachricht wurde am 06.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.