Archiv

Ex-Navy-Seal
Mutmaßlicher Todesschütze Bin Ladens offenbart sich

Ein streng gehütetes Geheimnis ist offenbar gelüftet: Der mutmaßliche Todesschütze des früheren Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden hat seine Identität preisgegeben. Der ehemalige Elitesoldat der Navy Seals will nach eigenen Angaben die tödlichen Schüsse auf den Terroristenführer abgegeben haben.

    Der 38-jährige Robert O'Neill hat erklärt, er habe bei der Operation Anfang Mai 2011 in Pakistan bin Laden durch einen Schuss in die Stirn getötet. Dies berichtet die "Washington Post" nach einem Gespräch mit dem Ex-Soldaten. Er habe die letzten Atemzüge des Terroristenführers miterlebt.
    In dem Zeitungsinterview schildert O'Neill Details des Geheimeinsatzes. Demnach stand er an zweiter Stelle der Seals-Speerspitze, die in Bin Ladens Versteck eindrang. Als der Al-Kaida-Chef an der Tür seines Schlafzimmers auftauchte, habe der Frontmann des Kommandos ihn mit seinem Schuss zunächst verfehlt.
    Weitere Schützen
    Hinter seinem Mitkämpfer sei er dann "in den Raum hineingerollt", schilderte O'Neill. "Da stand er dann: Bin Laden. Er hatte seine Hände auf den Schultern einer Frau, die er vor sich schob." Durch seine Nachtsichtgläser habe er Bin Laden trotz des dunklen Raums eindeutig identifizieren können und abgedrückt, sagte O'Neill. Die Kugel habe Bin Ladens Schädel gespalten. Es sei klar gewesen, dass Bin Laden tot war.
    O'Neills Aussagen zufolge gaben außer ihm mindestens zwei weitere Seals-Soldaten Schüsse ab. Laut "Washington Post" bestätigten zudem zwei Elitesoldaten die Identität O'Neills.
    US-Spezialkräfte töteten Bin Laden im Mai 2011 in seinem Versteck in Abbottabad. Der Al-Kaida-Chef hielt sich einem Untersuchungsbericht der pakistanischen Regierung zufolge nach seiner Flucht aus Afghanistan Ende 2001 fünf Jahre lang unerkannt in mehreren pakistanischen Städten auf, bevor er sich in dem Anwesen in Abbottabad niederließ.
    (fwa/nin)