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Brasilien
Ex-Präsident Bolsonaro hatte offenbar konkrete Pläne für Staatsstreich

Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro hatte offenbar konkrete Pläne für einen gewaltsamen Umsturz nach der verlorenen Wahl.

    Brasiliens ehemaliger Präsident Jair Bolsonaro spricht im Oktober 2023 auf einer Kundgebung in Belo Horizonte im Bundesstaat Minas Gerais.
    Brasiliens ehemaliger Präsident Jair Bolsonaro hatte wohl konkretere Pläne als bisher bekannt, mit denen er trotz seiner Wahlniederlage an der Macht bleiben wollte. (AFP / DOUGLAS MAGNO)
    Das geht aus von der brasilianischen Bundespolizei veröffentlichten Dokumenten hervor, über die lokale Medien und Agenturen berichten. Demnach soll Bolsonaro den Entwurf eines Putschdekrets vorgelegt und von den Militärs die Loyalität für einen Umsturz eingefordert haben. Armeechef Freire Gomes habe ihm in einer Besprechung jedoch deutlich gemacht, dass die Armee sich nicht an solchen Plänen zur "Umkehr des Wahlprozesses" beteiligen werde. Nach Einschätzung des ehemaligen Luftwaffenchefs Baptista Júnior wäre es möglicherweise zu einem Staatsstreich gekommen, wenn sich der Armeechef nicht so entschlossen dagegen gestellt hätte.
    Bolsonaro bestreitet die Vorwürfe. Er war im vergangenen Juni wegen unbelegter Wahlbetrugsvorwürfe für acht Jahre von allen politischen Ämtern ausgeschlossen worden. Außerdem wird gegen ihn wegen des Verdachts ermittelt, nach seiner Wahlniederlage im Oktober 2022 Unruhen angestachelt zu haben.
    Diese Nachricht wurde am 16.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.