"Queremos a Mel, queremos a Mel"
Lange haben sie seine Rückkehr gefordert – jetzt ist "Mel", wie sie ihn nennen, endlich wieder da.
Die Reporterin im honduranischen Fernsehen war aufgeregt – immer wieder sagte sie, dies sei ein historischer Tag in der Geschichte des Landes.
Manuel Zelayas Rückkehr erinnerte an die Ankunft eines Popstars: Tausende hatten sich am Flughafen der Hauptstadt Tegucigalpa versammelt, um ihn zu empfangen. Viele hatten sogar am Flughafen übernachtet. Menschen waren in Bussen aus allen Landesteilen angereist.
Und der Ex-Präsident stieg so aus dem Flugzeug, wie ihn die Honduraner kennen: buschiger Schnurrbart, weißes Hemd, Sombrero auf dem Kopf. Bevor er in die Politik ging, war er ein reicher Rinderzüchter. Und auch heute noch sieht er aus wie ein Cowboy – nicht wie ein Politiker. Seine Anhänger mögen ihn auch deshalb. Sie schwenken rote Fahnen mit seinem Konterfei, während er oben auf der Bühne steht.
"Eure Anwesenheit hier zeigt, dass das Blutvergießen nicht umsonst war. Wir kämpfen weiter und halten fest an unseren politischen Positionen ... Friedlicher Widerstand! Dies ist heute der Siegesruf, weil die honduranische Demokratie zurückgekehrt ist mit all ihren Rechten."
Zelaya gefällt sich in der Rolle des Caudillos, des großen politischen Führers und glühenden Patrioten. Kaum in Honduras angekommen, kniete er nieder, um den Boden zu küssen. Den Journalisten diktierte er später, sein Exil sei "Folter" gewesen.
Und vor seinen Anhängern ließ er keinen Zweifel daran, dass der "alte" Mel wieder da ist – es ist genau der Manuel Zelaya, den die kleine Elite von Honduras für so gefährlich hielt, dass sie ihn aus dem Amt putschte.
Mit dem Mikrofon in der Hand beschwor er wieder die "bolivarianische Alternative" – ein linkes Bündnis unter Führung von Venezuelas Staatschef Hugo Chavez. Es richtet sich vor allem gegen die Vereinigten Staaten, aber auch gegen die traditionellen Eliten in Lateinamerika, die die Länder wie einen Privatbesitz unter sich aufteilen.
Zelaya hatte schon als Präsident die Nähe des Provokateurs Hugo Chavez gesucht, der an befreundete Länder Erdöl zu Vorzugspreisen liefert. Genau darauf warten jetzt auch Zelayas Anhänger in Honduras.
"Wir hoffen, dass jetzt die Benzinpreise sinken. Und dass die Löhne steigen. Als Zelaya noch da war hat er eine Lohnerhöhung angeordnet und uns eine Zweite versprochen. Deswegen und weil er andere gute Dinge für dieses Land durchsetzen wollte, haben sie ihn rausgeworfen."
"Die Putschisten sollen endlich verschwinden. Die sollen kapieren, dass das einfache Volk in Honduras sie weghaben will. Die sollen bestraft werden. Aber leider gelten die Gesetze in diesem Land eben nicht für die Reichen, sondern nur für uns, die Armen."
Auch Manuel Zelaya verlangt seit seiner Rückkehr Ermittlungen gegen die Putschisten. Aber der amtierende konservative Präsident Pofirio Lobo hat klar gemacht, dass er an der Amnestie festhalten will. Lobo war nach dem Staatsstreich demokratisch gewählt worden und gibt Zelaya eine Mitschuld an den Ereignissen.
"Es gibt hier keine Unschuldigen. Niemand ist unschuldig. Ex-Präsident Zelaya wollte länger an der Macht bleiben, als das die Amtszeit vorsah, für die er gewählt worden war. Das hat einen großen Konflikt in der Gesellschaft ausgelöst. Er war eben kein armer unschuldiger Präsident – nein, er wollte bleiben. Für mich ist wichtig, dass wir uns alle vergeben. Dass wir zur Normalität zurückkehren und nach vorne schauen."
Was allerdings unter der Normalität zu verstehen ist, darüber werden in Honduras auch in Zukunft die Meinungen weit auseinandergehen. Der Staatsstreich ist Vergangenheit – aber die Konflikte bleiben. Der Mann mit Schnurrbart und Hut spaltet das Land weiter und provoziert jene Familien und Unternehmer, die traditionell das Sagen haben. Er hat gute Chancen, bei den nächsten Wahlen wieder Präsident zu werden. Von einer echten Versöhnung ist Honduras noch sehr weit entfernt.
Lange haben sie seine Rückkehr gefordert – jetzt ist "Mel", wie sie ihn nennen, endlich wieder da.
Die Reporterin im honduranischen Fernsehen war aufgeregt – immer wieder sagte sie, dies sei ein historischer Tag in der Geschichte des Landes.
Manuel Zelayas Rückkehr erinnerte an die Ankunft eines Popstars: Tausende hatten sich am Flughafen der Hauptstadt Tegucigalpa versammelt, um ihn zu empfangen. Viele hatten sogar am Flughafen übernachtet. Menschen waren in Bussen aus allen Landesteilen angereist.
Und der Ex-Präsident stieg so aus dem Flugzeug, wie ihn die Honduraner kennen: buschiger Schnurrbart, weißes Hemd, Sombrero auf dem Kopf. Bevor er in die Politik ging, war er ein reicher Rinderzüchter. Und auch heute noch sieht er aus wie ein Cowboy – nicht wie ein Politiker. Seine Anhänger mögen ihn auch deshalb. Sie schwenken rote Fahnen mit seinem Konterfei, während er oben auf der Bühne steht.
"Eure Anwesenheit hier zeigt, dass das Blutvergießen nicht umsonst war. Wir kämpfen weiter und halten fest an unseren politischen Positionen ... Friedlicher Widerstand! Dies ist heute der Siegesruf, weil die honduranische Demokratie zurückgekehrt ist mit all ihren Rechten."
Zelaya gefällt sich in der Rolle des Caudillos, des großen politischen Führers und glühenden Patrioten. Kaum in Honduras angekommen, kniete er nieder, um den Boden zu küssen. Den Journalisten diktierte er später, sein Exil sei "Folter" gewesen.
Und vor seinen Anhängern ließ er keinen Zweifel daran, dass der "alte" Mel wieder da ist – es ist genau der Manuel Zelaya, den die kleine Elite von Honduras für so gefährlich hielt, dass sie ihn aus dem Amt putschte.
Mit dem Mikrofon in der Hand beschwor er wieder die "bolivarianische Alternative" – ein linkes Bündnis unter Führung von Venezuelas Staatschef Hugo Chavez. Es richtet sich vor allem gegen die Vereinigten Staaten, aber auch gegen die traditionellen Eliten in Lateinamerika, die die Länder wie einen Privatbesitz unter sich aufteilen.
Zelaya hatte schon als Präsident die Nähe des Provokateurs Hugo Chavez gesucht, der an befreundete Länder Erdöl zu Vorzugspreisen liefert. Genau darauf warten jetzt auch Zelayas Anhänger in Honduras.
"Wir hoffen, dass jetzt die Benzinpreise sinken. Und dass die Löhne steigen. Als Zelaya noch da war hat er eine Lohnerhöhung angeordnet und uns eine Zweite versprochen. Deswegen und weil er andere gute Dinge für dieses Land durchsetzen wollte, haben sie ihn rausgeworfen."
"Die Putschisten sollen endlich verschwinden. Die sollen kapieren, dass das einfache Volk in Honduras sie weghaben will. Die sollen bestraft werden. Aber leider gelten die Gesetze in diesem Land eben nicht für die Reichen, sondern nur für uns, die Armen."
Auch Manuel Zelaya verlangt seit seiner Rückkehr Ermittlungen gegen die Putschisten. Aber der amtierende konservative Präsident Pofirio Lobo hat klar gemacht, dass er an der Amnestie festhalten will. Lobo war nach dem Staatsstreich demokratisch gewählt worden und gibt Zelaya eine Mitschuld an den Ereignissen.
"Es gibt hier keine Unschuldigen. Niemand ist unschuldig. Ex-Präsident Zelaya wollte länger an der Macht bleiben, als das die Amtszeit vorsah, für die er gewählt worden war. Das hat einen großen Konflikt in der Gesellschaft ausgelöst. Er war eben kein armer unschuldiger Präsident – nein, er wollte bleiben. Für mich ist wichtig, dass wir uns alle vergeben. Dass wir zur Normalität zurückkehren und nach vorne schauen."
Was allerdings unter der Normalität zu verstehen ist, darüber werden in Honduras auch in Zukunft die Meinungen weit auseinandergehen. Der Staatsstreich ist Vergangenheit – aber die Konflikte bleiben. Der Mann mit Schnurrbart und Hut spaltet das Land weiter und provoziert jene Familien und Unternehmer, die traditionell das Sagen haben. Er hat gute Chancen, bei den nächsten Wahlen wieder Präsident zu werden. Von einer echten Versöhnung ist Honduras noch sehr weit entfernt.