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Ex-Radrennfahrer Täve Schur
"DDR-Sport war vorzüglich aufgebaut"

In der Diskussion über eine mögliche Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Sports hat der ehemalige Radrennfahrer Gustav-Adolf "Täve" Schur die Bedeutung von Doping in der früheren DDR heruntergespielt. In einem Interview mit der Zeitung "Neues Deutschland" sagte er, der Sport in der DDR sei nicht kriminell gewesen.

Von Matthias Friebe |
    Der ehemalige Radrennfahrer Gustav Adolf Täve Schur.
    Der ehemalige Radrennfahrer Gustav Adolf Täve Schur. (imago )
    Zu den Werten "Leistung, Fairplay und Miteinander" gehöre auch das Bestreben, Brücken zu bauen und dabei auch notwendige Kontroversen auszuhalten. So kritisiert Sporthilfe-Chef Michael Ilgner die jüngsten Aussagen des früheren Radsportlers Gustav-Adolf, genannt Täve Schur. Der 86-Jährige hatte sich in einem Interview mit der Zeitung "Neues Deutschland" verharmlosend über das DDR-Doping-System geäußert.
    Sportsystem der DDR "war vorzüglich aufgebaut"
    Der Sport in der DDR sei nicht kriminell gewesen, sondern vorzüglich aufgebaut, so Schur. Er nannte als Beispiel die Gesundheitsförderung der Bevölkerung von den Kindergärten über den Schulsport bis zu den Leistungszentren.
    Ob die aktuellen Aussagen Konsequenzen für eine mögliche Aufnahme Schurs in die Hall of Fame des deutschen Sports haben, ist noch unklar. Schur steht auf einer Kandidatenliste für die diesjährige Wahl - gemeinsam mit Sven Hannawald, Heike Drechsler, Lother Matthäus und Franz Keller. Für die Aufnahme in die Ruhmeshalle der deutschen Sportler muss Schur mindestens die Hälfte der Stimmen der aktuellen 93 Mitglieder der Jury bekommen. Zu ihnen zählen die lebenden Mitglieder der Hall of Fame. Im Mai 2011 war ein erster Versuch, Schur aufzunehmen, genau an diesen Mehrheitsverhältnissen gescheitert.