Nach Europawahl
Ex-SPD-Chef Gabriel fordert Kurswechsel: "SPD ist traditionell eine Arbeitnehmer-Partei"

Der frühere SPD-Vorsitzende Gabriel hat sich den Forderungen nach einem stärkeren Einsatz der SPD für die arbeitende Mitte der Bevölkerung angeschlossen.

    Porträt von Sigmar Gabriel, Bundesaußenminister a.D., 2022.
    Der ehemalige Außenminister Gabriel sorgt sich aufgrund der Europawahl-Schlappe seiner SPD. (Archivbild) (imago / Metodi Popow)
    Seine Partei mache nicht den Eindruck, sich an denjenigen zu orientieren, die arbeiten gehen und nicht viel Geld bekommen, sagte Gabriel im Deutschlandfunk. Dabei sei die SPD traditionell eine Arbeitnehmer-Partei. Es beunruhige ihn, dass die Sozialdemokraten bei der Europawahl in alle Richtungen Wähler verloren habe, auch an AfD und BSW. Gabriel rief dazu auf, stärker auf die Sorgen der Menschen einzugehen, auch beim Thema Migration.
    Nach der Niederlage bei der Europawahl verlangten mehrere SPD-Politiker einen Kurswechsel. Der Bundestagsabgeordnete Klüssendorf rief Bundeskanzler Scholz auf, sich in der Koalition offensiver für die Kernanliegen der Sozialdemokraten einzusetzen. Parteichef Klingbeil hatte bereits kurz nach der Wahl einen stärkeren Fokus auf Arbeitnehmer gefordert.
    Diese Nachricht wurde am 15.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.