Das Gehirn zu verstehen, gilt als die größte wissenschaftliche Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Neurobiologen, Chirurgen, Verhaltensforscher und Psychologen suchen gemeinsam nach Antworten auf die zahlreichen Rätsel unseres Gehirns: Wie lernt der Mensch? Lässt sich das Gehirn trainieren wie ein Muskel? Lassen sich Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Alzheimer eines Tages heilen? Können Hirnschrittmacher Angststörungen oder Parkinson unterdrücken?
Vielleicht werden Mediziner eines Tages gar das Gehirn – ähnlich wie das Herz – transplantieren können. Die ethischen Grenzen der Hirnforschung werden in dieser Langen Nacht ebenso diskutiert wie die therapeutischen Perspektiven. Die Lange Nacht der Gehirnforschung unternimmt eine Expedition in das Innere unseres Kopfes.
Studiogäste:
Thomas Metzinger
Volker Sturm
Manfred Spitzer
Die Menschen sollen wissen, dass von nichts anderem als dem Gehirne unsere Freude, unser Entzücken, Lachen und Vergnügen herrühren, woher auch Kummer und Schmerzen, Angst und Trauer stammen. Mit ihm vor allem denken und überlegen, sehen und hören wir und unterscheiden das Hässliche vom Schönen, das Schlechte vom Guten und das Angenehme vom Unangenehmen. Dasselbe Organ lässt uns in Raserei und Wahnsinn verfallen, und es treten Angst und Furcht an uns heran, sowohl des Nachts als auch am Tage, dazu Schlaflosigkeit, Irrtümer, unpassende Sorgen, Nichterkennen der wirklichen Lage und auch das Vergessen. Alles dies erleiden wir durch das Gehirn, wenn es nicht gesund ist. Deshalb bin ich der Meinung, dass das Gehirn im Menschen die größte Macht hat.
(Hippokrates, 460 bis 370 vor Christus)
Das Gehirn ist das aktivste Organ des Menschen und hat dementsprechend einen enormen Sauerstoff- und Energiebedarf: Etwa 20 Prozent des Bluts werden vom Herzen ins Gehirn gepumpt; schon der kurzzeitige Ausfall der Sauerstoffversorgung führt zu Hirnschäden und bereits nach wenigen Minuten ist der Gehirntod festzustellen.
Das Gehirn des Menschen ist allerdings auch ein sehr anpassungsfähiges Organ. So ist es beispielsweise möglich, dass eine Gehirnhälfte die Arbeit der anderen mitübernimmt, falls diese nicht mehr arbeitsfähig ist.
Weiterlesen:
de.wikipedia.org/wiki/Gehirn
de.wikipedia.org/wiki/Hirnforschung
www.hirnforschung.de/
Prof. Dr. med. Volker Sturm
Neurochirurg und Direktor der Klinik für Stereotaxie und Funktionelle Neurochirurgie
an der Universität Köln
www.medizin.uni-koeln.de/kliniken/stereotaxie/
www.medizin.uni-koeln.de/kliniken/stereotaxie/html/parkinson.html
Übersicht der Veröffentlichungen: www.medizin.uni-koeln.de/kliniken/stereotaxie/html/publikationen.html
Für einen Hirnschrittmacher zur Behandlung von Nervenerkrankungen wie Parkinson erhalten Prof. Dr. Dr. Peter A. Tass vom Forschungszentrum Jülich und Prof. Dr. Volker Sturm von der Universität Köln den Wissenschaftspreis des Stifterverbandes - Erwin Schrödinger-Preis.
Weiterlesen
www.kompetenznetze.de/navi/de/root,did=124664.html
Stereotaxie/Hirnschrittmacher: Rückkehr der Psychochirurgie
Der Kölner Neurochirurg Prof. Dr. med. Volker Sturm bricht ein Tabu, indem er therapierefraktäre Zwangskranke chirurgisch behandelt.
www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=43507
Prof. Thomas Metzinger
Philosoph und Leiter des Arbeitsbereichs Theoretische Philosophie am Philosophischen Seminar der Universität Mainz.
www.philosophie.uni-mainz.de/metzinger/metzinger_dt.html - mit Foto
www.philosophie.uni-mainz.de/metzinger/cv.html
Thomas Metzinger - Hirnforschung, Neurotechnologie, Bewusstseinskultur. Medizin-ethische, anthropologische und sozialphilosophische Fragen der Zukunft: www.philosophie.uni-mainz.de/metzinger/publikationen/1996p.html
Thomas Metzinger (Hrsg.)
Bewußtsein
Beiträge aus der Gegenwartsphilosophie.
2005 mentis-Verlag
Thomas Metzinger
Subjekt und Selbstmodell
Die Perspektivität phänomenalen Bewußtseins vor dem Hintergrund einer naturalistischen Theorie mentaler Repräsentation.
1999 mentis-Verlag
Thomas Metzinger (Hrsg.)
Conscious Experience
mentis-Verlag
Hirnforscher warnen vor Eingriff in Persönlichkeit "...Der Mainzer Philosoph Thomas Metzinger hat in einem spekulationsfreudigen Moment gesagt, das Gehirn habe vielleicht eine Art Schutz gegen die Einsicht in das eigene Funktionieren. Werde er durchbrochen, drohe der Wahnsinn, jedenfalls gebe es Formen des Wahnsinns, die aus dem Zerbrechen an der Selbstreflexion geboren würden. Die Aggression, die Hirnforschern entgegenschlage, könne man vielleicht als Schutzreflex erklären. ..."
Weiterlesen :
Hirnforscher warnen vor Eingriff in die Persönlichkeit
Elf führende Neurowissenschaftler über Gegenwart und Zukunft der Hirnforschung www.gehirnundgeist.de/blatt/det_gg_manifest
Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer
Psychiater und Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie in Ulm
Jahrgang 1958, studierte Medizin, Psychologie und Philosophie in Freiburg, wo er sich auch zum Psychiater weiterbildete und die Habilitation für das Fach Psychiatrie (1989) erlangte. Er war von 1990 bis 1997 als Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg tätig. Zwei Gastprofessuren an der Harvard-Universität und ein weiterer Forschungsaufenthalt am Institut for Cognitive and Decision Sciences der Universität Oregon prägten seinen Forschungsschwerpunkt im Grenzbereich der kognitiven Neurowissenschaft und Psychiatrie. Seit 1997 hat er den neu eingerichteten Lehrstuhl für Psychiatrie der Universität Ulm inne und leitet die seit 1998 bestehende Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm.
"Die kleinste psychiatrische Uniklinik Deutschlands!"
www.uni-ulm.de/klinik/psychiatrie3/index.html
www.znl-ulm.de/
Manfred Spitzer
Frontalhirn an Mandelkern
Letzte Meldungen aus der Nervenheilkunde.
2005 Schattauer
https:www.schattauer.de
"Frontalhirn an Mandelkern" - kommunizieren Organe miteinander wie Fluglotsen mit Piloten oder Kapitäne mit Maschinenräumen? Die letzten Meldungen aus der Hirnforschung lassen sich tatsächlich in dieser Weise interpretieren: So sagt das Frontalhirn dem Mandelkern, er solle sich nicht so aufregen, und je energischer es das tut, desto cooler bleibt letzterer. Ähnlich autoritär springt das Frontalhirn mit dem Hippocampus um, einem wichtigen Zentrum für alle unsere Lernprozesse.
Die Geschichte dieses spannenden Funkverkehrs im Gehirn ist nur eine der "letzten Meldungen" aus der Nervenheilkunde, die Manfred Spitzer in seiner neuen Kollektion neurobiologischer Miniaturen präsentiert. Wie immer geht es um kurze Diskussionen und Berichte aus dem Bereich der Neurobiologie, die aus der Sicht des Autors neben dem Menschen auch Gott und die Welt einschließen und daher gar nicht weit genug verstanden werden können: Wer hätte gedacht, dass es Großmütter nur deshalb gibt, weil es große Gehirne gibt, dass Neuronen die Demokratie lange vor den Griechen erfunden haben, dass ein Blick ins Gehirn wirtschaftliche Entscheidungen erklärt und sogar auf soziale Prozesse wie Bestrafung, Eskalation oder Vorurteile ein Licht zu werfen vermag? Wer hätte gedacht, dass unser Gehirn so plastisch ist, dass es als Zeuge vor Gericht wenig taugt, und dass man heute schon diskutiert, was geschehen soll, wenn wir die Leistung unseres Gedächtnisses nach Belieben herauf- oder herunterregeln können? War uns klar, dass Kinder durch elektronische Medien gefährdet sind, oder dass sie manchmal umso schlechter lernen, je mehr sie schon wissen? Hirnforschung ist längst nicht mehr eine kryptische Geheimwissenschaft oder ein Randgebiet menschlicher Neugier, sondern sie leistet einen entscheidenden Beitrag zum Verständnis unserer Kultur und zur Verbesserung unserer Lebensbedingungen. Wenn sie darüber hinaus so lebendig vermittelt wird wie in diesem neuen Band "aus Spitzers Feder", hat sie auch einen sympathischen Unterhaltungswert.
Spitzer, Manfred
Von Geistesblitzen und Hirngespinsten
Neue Miniaturen aus der Nervenheilkunde
Schattauer Verlag, 2004.
Spitzer, Manfred
Nervensachen
Perspektiven zu Geist, Gehirn und Gesellschaft
Schattauer Verlag, 2003.
Manfred Spitzer (Hrsg.)
Schokolade im Gehirn
und weitere Geschichten aus der Nervenheilkunde
Schattauer Verlag
Manfred Spitzer
Musik im Kopf
Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen Netzwerk
Schattauer Verlag, 2005
Die physikalischen und physiologischen Grundlagen der Musik, verknüpft mit den neuesten Erkenntnissen aus der Hirnforschung - Ein persönliches, interessantes, unterhaltsames Buch von einem musikalischen Arzt und Neurowissenschaftler.
Spitzer, Manfred
Verdacht auf Psyche
Grundlagen, Grundfragen und Grundprobleme der Nervenheilkunde
Schattauer Verlag 2003.
Klinik für Epileptologie: www.meb.uni-bonn.de/epileptologie/
Die Homepages der Bonner Universitätsklinik zu: Epilepsie und ihre Behandlung www.meb.uni-bonn.de/epileptologie/epi_info/epi_info.htm
Christian Elger, Dieter Schmidt
Aktuelle Epilepsietherapie kurzgefasst
2005 Zuckschwerdt
Ist die Diagnose Epilepsie sicher, können ersterkrankte Patienten heutzutage mit nebenwirkungsarmen Medikamenten in über 70 Prozent der Fälle gut behandelt werden. Führt die medikamentöse Behandlung nicht zur Anfallsfreiheit, stehen wirksame und sichere nicht-pharmakologische Therapien zur Verfügung. Daher ist es wichtig, die individuell optimale Therapie auszuwählen. Diese Broschüre macht Vorschläge für eine zeitgemäße und optimale Diagnose und Therapie von Epilepsien.
Michael Hagner
Geniale Gehirne.
Zur Geschichte der Elitegehirnforschung. Wissenschaftsgeschichte
2004 Wallstein
Die Idee, dass Schädel und Gehirne außerordentlicher Persönlichkeiten besondere Eigenschaften aufweisen, reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Genie, Kriminalität und Geisteskrankheit - das war die Trias, deren anatomische, anthropologische und physiognomische Untersuchung eine Grundlage für die Kenntnis des Menschen bilden sollte. Was zunächst als kauzige Schädelbetrachtung begann, wurde alsbald zu einem ambitionierten wissenschaftlichen Programm ausgeweitet.Hagners Leitthese lautet, dass die Gehirne bedeutender Gelehrter, Wissenschaftler und Künstler nicht nur wissenschaftliche, sondern stets auch kulturelle Objekte gewesen sind. Im Umgang mit ihnen kommt immer wieder eine säkularisierte Praxis der Erinnerungskultur zum Ausdruck, die für das Verständnis der Mentalität bedeutender Persönlichkeiten in der Moderne von großer Bedeutung ist. Anhand zahlreicher, vielfach unbekannter Beispiele wird gezeigt, dass die Erforschung außerordentlicher Gehirne von der Kraniologie, Hirnwägung, Lokalisationslehre und Ausmessung der Hirnwindungen über die Cytoarchitektonik bis zum aktuellen Neuroimaging reicht. Dabei sind geniale Gehirne stets in besonderen historischen und wissenschaftlichen Konstellationen bedeutsam geworden: in der Genieverehrung um 1800, in den Debatten um die kulturelle und soziale Bedeutung der Naturwissenschaften nach der 1848er Revolutionszeit, in den Diskussionen um die Natur des Genies im Fin de Siecle, in der politisch hektischen Situation der späten Weimarer Republik und der ersten Jahre des Nationalsozialismus und schließlich in den Brave Neuro Worlds unserer Zeit. Dabei zeigt Hagner, dass die neurophilosophische Grundidee - eine Eins-zu-eins-Korrespondenz zwischen Gehirn- und geistigen Zuständen - für Gelehrte vor 200 Jahren bereits genauso faszinierend gewesen ist wie für Hirnforscher unserer Tage.
Michael Hagner ist seit dem 1. Oktober 2003 ordentlicher Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich.
Who's who – Michael Hagner
Der Wissenschaftsforscher Michael Hagner kartografiert die windungsreiche Geschichte der Hirnforschung: www.zeit.de/2004/47/ST-Hagner
Christian Geyer (Hrsg.)
Hirnforschung und Willensfreiheit.
Zur Deutung der neuesten Experimente.
2004 Suhrkamp
"Der Stachel sitzt tief, den Hirnforscher in unsere Kopfhaut getrieben haben. Anders ist es kaum verständlich, dass sich so viele Philosophen, Juristen, Literaturwissenschaftler herausgefordert fühlen, wenn in der Hirnforschung die Revolution des Menschenbildes geprobt wird. Unser Leben ist eine Illusion. Das ist der lapidare Befund, mit dem Neurowissenschaftler die Szene aufmischen. Sie sagen: Wenn du denkst, dann denkst du nur, du denkst. In Wirklichkeit denke niemand, sondern das Gehirn spiele ein Spiel der Neuronen, bei dem das Selbst kein Wörtchen mitzureden habe."
Gerhard Roth
Aus Sicht des Gehirns.
2003 Suhrkamp
"Manche Menschen, darunter Gehirnforscher, sind der Meinung, unser Gehirn sei das komplizierteste System im Universum. Das soll natürlich unserem Selbstwertgefühl schmeicheln. Wer aber kennt schon das Universum? ... Das Wichtigste ist (dabei) die Erkenntnis, dass das menschliche Gehirn in seinem Aufbau keineswegs einzigartig ist, sondern ein typisches Säugetiergehirn darstellt. Wenn wir also wissen, wie ein Säugetiergehirn aufgebaut ist, dann verstehen wir auch den Aufbau des menschlichen Gehirns. Allerdings sind die Gehirne der Säugetiere, und zwar auch scheinbar "primitive" wie die von Ratten und Mäusen, ebenfalls kompliziert aufgebaut. ... Das menschliche Gehirn wiegt bei Männern im Durchschnitt 1,35 Kilogramm und bei Frauen im Durchschnitt 1,22 Kilogramm.
Frauen und Männer unterscheiden sich außer in ihren Körper auch in vielen andeen Dingen voneinander, z.B. wie sie fühlen, denken, entscheiden und sich verhalten. Nichts davon hat mit diesem Unterschied im Gehirngewicht zu tun, wie überhaupt die Leistungen menschlicher Gehirne, z.B. Intelligenz und Kreativität, und das Gehirngewicht in der Spannbreite zwischen einem und zwei Kilogramm wenig bis nichts miteinander zu tun haben."
Wolf Singer
Der Beobachter im Gehirn.
Essays zur Hirnforschung.
2002 Suhrkamp
Wolf Singer
Ein neues Menschenbild?
Gespräche über Hirnforschung.
2003 Suhrkamp
Erhard Oeser
Geschichte der Hirnforschung.
Von der Antike bis zur Gegenwart.
2003 Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Die Hirnforschung ist eine der erfolgreichsten wissenschaftlichen Unternehmungen der Gegenwart. Ihre Bedeutung liegt aber nicht ausschließlich auf dem medizinisch-praktischen Gebiet. Die vielleicht größte Herausforderung besteht vielmehr in der Hoffnung, aus der Erforschung der Funktion und Struktur des Gehirns auch Schlüsse auf die Mechanismen von Wahrnehmung, Gedächtnis, Denken und Sprache ziehen zu können und somit den menschlichen Geist zu erfassen. Daher war die Hirnforschung seit ihren Anfängen vor mehr als 2.500 Jahren immer auch ein philosophisches Anliegen, das weit über die Grenzen der neurowissenschaftlichen Fachdisziplinen hinausreicht. Die Geschichte der Hirnforschung ist jedoch nicht nur eine Geschichte der großartigen Erfolge und Fortschritte, sondern auch eine Geschichte der Irrtümer, Diskrepanzen, Kontroversen und Grausamkeiten.
William H. Calvin
Die Sprache des Gehirns
Wie in unserem Bewusstsein Gedanken entstehen
Hanser Verlag
Ewald Richter
Wohin führt uns die moderne Hirnforschung?
Ein Beitrag aus phänomenologischer und erkenntniskritischer Sicht.
Philosophische Schriften
2005 Duncker & Humblot
Julian Paul Keenan: Das Gesicht im Spiegel
Auf der Suche nach dem Ursprung des Bewusstseins
Reinhardt Verlag 2005 (erscheint im Oktober 05)
Wenn wir in den Spiegel blicken, offenbart sich eine wichtige Leistung unseres Gehirns: Wir erkennen uns selbst. Dieses sog. Ichbewusstsein hat sich evolutionär entwickelt und bestimmt unser alltägliches Verhalten und Zusammenleben. Mitgefühl, Manipulation, Lebenserinnerungen und Zukunftsvisionen setzen diese Fähigkeit voraus.
Wie entwickelt sich das Ichbewusstsein bei Kindern? Besitzen auch Tierarten ein Ichbewusstsein? Welche Aktivitäten im Gehirn führen dazu, dass wir uns selbst erkennen? Wie verändert sich das Bewusstsein, wenn diese Gehirnregionen beschädigt sind? Wie ist die Fähigkeit, sich seiner Gedanken bewusst zu sein, verknüpft mit dem Gedächtnis und unserem Einfühlungsvermögen in das Denken und Handeln anderer Menschen?
Auf der Suche nach Antworten erfährt der Leser von spannenden Forschungen mit dem Spiegeltest und bildgebenden Verfahren. In der Primatenforschung, der Verhaltensbeobachtung von Kindern und in Fallstudien von Patienten mit Hirnverletzungen zeigt sich, wie das Ichbewusstsein entsteht und wie es beeinträchtigt werden kann.
Ein faszinierender Ausflug in die Entwicklungsgeschichte des menschlichen Bewusstseins und seine Erforschung in Neurowissenschaften und Psychologie.
Der Autor ist Professor für Psychologie und Direktor des "Cognitive Neuroimaging Laboratory" an der Montclair State University in New Jersey. Erstmals erscheint sein Buch nun in deutscher Sprache.
Detlef B. Linke
Die Freiheit und das Gehirn
Eine neurophilosophische Ethik.
2005 Beck
Detlef B. Linke
Hölderlin als Hirnforscher.
Neuropsychologie und Lebenskunst.
2005 Suhrkamp
Gerald Hüther
Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn.
2001 Vandenhoeck & Ruprecht
Gary Marcus
Der Ursprung des Geistes
Wie Gene unser Denken prägen.
2005 Walter-Verlag
Das Gehirn und sein Geist
Herausgegeben von Norbert Elsner und Gerd Lüer i. A. der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Wallstein Verlag
Jede Zeit hat sich ihr Bild vom Gehirn gemacht und die Frage gestellt, ob aus den Mechanismen seiner Funktionen Geist und Bewusstsein zu erklären seien und ob man seine Leistungen maschinell nachahmen könne. In diesem Band stellen namhafte Vertreter der Philosophie, Neurobiologie, Psychiatrie, Neurologie, Psychologie und Musikwissenschaft, den ganzen Facettenreichtum moderner Hirnforschung vor. Dabei werden philosophische und erkenntnistheoretische Aspekte ebenso behandelt wie biologische und medizinische Fragen. Ferner werden moderne bildgebende Verfahren vorgestellt, die sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der Klinik von besonderer Bedeutung sind. Weitere Themen sind die Leistungen des Gehirns bei Sprach- und Musikerkennung sowie die Erfahrungsbildung und ihre neurobiologischen Grundlagen.
Brian Burrell
Im Museum der Gehirne.
2005 Hoffmann & Campe
Wie entsteht im Gehirn so etwas wie Denken und Geist? Wo ist in diesem komplexen Gebilde – dem komplexesten des Universums – der Sitz der Seele? Ein lehrreiches, spannendes und witziges Buch über Grundfragen des menschlichen Daseins.
Als Lord Byrons Gehirn 1824 auf dem Seziertisch lag, betrachteten es die Anatomen voller Ehrfurcht: Es war erstaunlich groß. Und Beethovens Denkorgan, das drei Jahre später präpariert wurde, hatte ungewöhnlich viele und sehr tiefe Windungen. Lässt sich aus Gewicht, Form und anderen Eigenschaften von Gehirnen auf die Persönlichkeit ihrer verblichenen Besitzer schließen? Lässt sich daraus erklären, warum der eine ein Genie war und der andere kriminell? Daran glaubten im 19. Jahrhundert immer mehr Fachleute, und so setzte – besonders auch in Deutschland – eine wahre Sammel-, Vermessungs- und Kartierungsmanie ein, die sich über viele Generationen erstreckte. Was entdeckten diese Legionen von Forschern? Nichts. Die Gehirne dämmern schweigend in den Vitrinen. Burrell erzählt ihre Geschichte.
Das Prosastück """Glück und Erkenntnis" ""von Ernst Eckstein erschien 1886 im Verlag Richard Eckstein in Leipzig als titelgebender Text eines Buches. Der Untertitel lauget "Studienblätter und Skizzen". Bei dem Titeltext handelt es sich um eine Art science fiction Erzählung, die im Jahr 2006 in Berlin spielt und Persönlichkeitsveränderungen durch operative Eingriffe im Gehirn zum Thema macht.
""Ernst Eckstein ""wurde am 6. Februar 1845 in Gießen als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Er starb am 18. November 1900 in Dresden. Zwar promovierte er und erwarb die venia legendi, zog aber das Leben als freier Schriftsteller vor. Er reiste viel durch Europa und lebte u.a. länger in Italien und Frankreich. Seine schriftstellerische Laufbahn begann er mit autobiographisch inspirierten Schulgeschichten ("der Besuch im Karzer" ist die einzige seiner schriftstellerischen Arbeiten, die bis vor kurzem in verschiedenen Sammelbänden noch im Buchhandel zu finden war). Mit historischen Romanen, Erzählungen, Novellen, Essays, Humoresken, Gedichten, Theaterstücken und Reiseberichten war er einer der großen – in viele Sprachen übersetzten – Bestsellerautoren der Gründerzeit.
Der noch verfügbare Nachlass von Ernst Eckstein, vor allem seine über Jahrzehnte reichenden Briefe an seinen Vater, liegen mittlerweile im Literaturarchiv in Marbach und harren der Auswertung. Die Bibliothek in Marbach hat, nachdem der Nachlass von den Urenkeln dorthin gegeben wurde, den weltweit größten Bestand an Veröffentlichungen von und über Ernst Eckstein.
CD-Tipps
Detlef B. Linke
Die Zeiten des Gehirns
1 Audio-CD.
Wenn der Andere auf einen wartet.
2004 Suppose Verlag
Der Hirnforscher Detlef B. Linke ist ein Ausnahmedenker - nur selten gelingt, wie hier mit souveränem Gestus, der Brückenschlag zwischen den Disziplinen: so spannen sich seine Gedanken beweglich und ungemein unterhaltsam, den ganzen Reichtum der Verbindungen ausschöpfend, zwischen Neurobiologie und Philosophie, Evolution und Ethik.
Der Rhythmus seines Denkens aber lebt vom Fluss der Mündlichkeit - auch die Bücher Linkes entstehen aus den Transkriptionen besprochener Bänder - und von daher zeigt sich die Tonaufnahme als Medium der Mitteilung in diesem Fall als geradezu ideal. Linke führt uns durch die Landschaften des Gehirns, in seine "Lichtkammern und Dunkelräume", durch die Schönheit seiner Architektur und die Tiefen seiner Pathologien.
Was meinen wir, wenn wir "Ich" sagen? Wo ist das "Ich" zu Hause, wo finden wir uns wieder in der Welt? Lassen sich "Ich und Körper" einfangen im gleichen Modell, in der gleichen Wirklichkeit - sind beide identisch? Und was etwa - mit Blick auf deren Identität - bedeutet die Trennung Siamesischer Zwillinge, das gewaltsame Zerlegen in "Ich und Du"? Ist der andere in uns nicht unverzichtbarer Teil... spiegeln wir uns, entgehen wir uns selbst, ohne der Mimesis, dem anderen, ohne den Prozessen der Menschwerdung jemals zu entgehen? Wächst aus diesem Spiegelkabinett des konstitutiven Miteinanders dann später die Sprache? Ist der rückkopplungsfreie Mundraum, in welchem Innen und Außen ineinander übergehen, das Spielfeld, auf dem wir uns in die Welt hinein entwerfen? Wie kommt es zur Asymmetrie der Hirnhälften und ließen sich aus ihrem Zusammenspiel Biographien beschreiben oder die Eigenleben der Geschlechter? Steuert das männliche Testosteron Linkshändigkeit und Kreativität? Und welches sind die Zeiten des Gehirns, seine Rhythmen, Tempi, wechselnden Takte; kennen Inhalte ihre je eigenen Zeiten und worin liegt die Katharsis des Lachens? Haben wir mit Hölderlin als Hirnforscher, in seiner Poetik ein Modell für eine mögliche Einheit im Hirn? Sicher scheint nur, dass wir nicht(s) ohne den Anderen sind - immer in der Hoffnung, dass da noch ein Anderer ist, der auf uns wartet...
Wolf Singer
Bindungsprobleme
1 Audio-CD.
Neurobiologische Überlegungen.
2003 Suppose Verlag
Das Gehirn ist in der Welt und die Welt im Gehirn. Und um dieses zu beschreiben, muss das Gehirn versuchen sich selbst zu verstehen... Sind manche Menschen für solche Versuche nun begabter als andere, so ist Wolf Singer sicher einer der begabtesten weltweit - ein streitbarer Geist und einer, der seine Forschungen öffentlich macht. In seinen Neurobiologischen Überlegungen erläutert er die Entwicklung und Architektur des Gehirns. Schon bei der scheinbar einfachen Frage, über welche neuronalen Leistungen wir ein Gesicht in der Menge erkennen, werden wir in einen Abgrund geworfen von Wissen, Vermutungen, Hypothesen und Rätseln. Singer zeigt, dass selbst der "freie Wille", die Freiheit des Menschen, nur als Illusion zu haben ist. Wenn der Neurophysiologe John Eccles über die Grundbedingung aller Wissenschaften schreibt: "Wir wissen nicht, wir raten", so lässt uns Singer an diesem großen "Raten" teilhaben und zeigt, wie es zugeht, wenn das Gehirn das Gehirn verstehen will. Und das wiederum kann (für unser Gehirn) ein Genuss sein!
Detlev Ganten, Thomas Deichmann und Thilo Spahl
Menschenleben
2 Audio-CDs.
Leben, Natur, Wissenschaft. Alles, was man wissen muss.
Gelesen v. Matthias Ponnier
2005 Eichborn
Dr. Jürgen Brater
Rätselhafte Körpervorgänge
Von Alkoholrausch bis Zähneknirschen.
Inszenierte Lesung
Sprecher: Hennes Bender u. a.
2005 Eichborn
weitere Links:
www.brain-net.net/
Im Kompetenznetz Parkinson wird in 9 Forschungsprojekten an 5 Koordinations- und 14 Regionalzentren in Deutschland an dieser Erkrankung geforscht und gleichzeitig die Versorgung der Patienten optimiert.
www.kompetenznetz-parkinson.de/
Das Kompetenznetz Demenzen möchte mit der Datensammlung die Grundlage für die Verbesserung der Früh- und Differentialdiagnostik von Demenzen schaffen. www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=21403
www.kompetenznetz-demenzen.de/
Mit Fördermitteln der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung von mehr als 21,5 Mio. EUR wurde das 'Hertie-Institut für klinische Hirnforschung' (HIH) im Universitätsklinikum Tübingen etabliert. Es entsteht damit eines der modernsten neurologischen Forschungszentren in Deutschland. www.hih-tuebingen.de/131.html
Vielleicht werden Mediziner eines Tages gar das Gehirn – ähnlich wie das Herz – transplantieren können. Die ethischen Grenzen der Hirnforschung werden in dieser Langen Nacht ebenso diskutiert wie die therapeutischen Perspektiven. Die Lange Nacht der Gehirnforschung unternimmt eine Expedition in das Innere unseres Kopfes.
Studiogäste:
Thomas Metzinger
Volker Sturm
Manfred Spitzer
Die Menschen sollen wissen, dass von nichts anderem als dem Gehirne unsere Freude, unser Entzücken, Lachen und Vergnügen herrühren, woher auch Kummer und Schmerzen, Angst und Trauer stammen. Mit ihm vor allem denken und überlegen, sehen und hören wir und unterscheiden das Hässliche vom Schönen, das Schlechte vom Guten und das Angenehme vom Unangenehmen. Dasselbe Organ lässt uns in Raserei und Wahnsinn verfallen, und es treten Angst und Furcht an uns heran, sowohl des Nachts als auch am Tage, dazu Schlaflosigkeit, Irrtümer, unpassende Sorgen, Nichterkennen der wirklichen Lage und auch das Vergessen. Alles dies erleiden wir durch das Gehirn, wenn es nicht gesund ist. Deshalb bin ich der Meinung, dass das Gehirn im Menschen die größte Macht hat.
(Hippokrates, 460 bis 370 vor Christus)
Das Gehirn ist das aktivste Organ des Menschen und hat dementsprechend einen enormen Sauerstoff- und Energiebedarf: Etwa 20 Prozent des Bluts werden vom Herzen ins Gehirn gepumpt; schon der kurzzeitige Ausfall der Sauerstoffversorgung führt zu Hirnschäden und bereits nach wenigen Minuten ist der Gehirntod festzustellen.
Das Gehirn des Menschen ist allerdings auch ein sehr anpassungsfähiges Organ. So ist es beispielsweise möglich, dass eine Gehirnhälfte die Arbeit der anderen mitübernimmt, falls diese nicht mehr arbeitsfähig ist.
Weiterlesen:
de.wikipedia.org/wiki/Gehirn
de.wikipedia.org/wiki/Hirnforschung
www.hirnforschung.de/
Prof. Dr. med. Volker Sturm
Neurochirurg und Direktor der Klinik für Stereotaxie und Funktionelle Neurochirurgie
an der Universität Köln
www.medizin.uni-koeln.de/kliniken/stereotaxie/
www.medizin.uni-koeln.de/kliniken/stereotaxie/html/parkinson.html
Übersicht der Veröffentlichungen: www.medizin.uni-koeln.de/kliniken/stereotaxie/html/publikationen.html
Für einen Hirnschrittmacher zur Behandlung von Nervenerkrankungen wie Parkinson erhalten Prof. Dr. Dr. Peter A. Tass vom Forschungszentrum Jülich und Prof. Dr. Volker Sturm von der Universität Köln den Wissenschaftspreis des Stifterverbandes - Erwin Schrödinger-Preis.
Weiterlesen
www.kompetenznetze.de/navi/de/root,did=124664.html
Stereotaxie/Hirnschrittmacher: Rückkehr der Psychochirurgie
Der Kölner Neurochirurg Prof. Dr. med. Volker Sturm bricht ein Tabu, indem er therapierefraktäre Zwangskranke chirurgisch behandelt.
www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=43507
Prof. Thomas Metzinger
Philosoph und Leiter des Arbeitsbereichs Theoretische Philosophie am Philosophischen Seminar der Universität Mainz.
www.philosophie.uni-mainz.de/metzinger/metzinger_dt.html - mit Foto
www.philosophie.uni-mainz.de/metzinger/cv.html
Thomas Metzinger - Hirnforschung, Neurotechnologie, Bewusstseinskultur. Medizin-ethische, anthropologische und sozialphilosophische Fragen der Zukunft: www.philosophie.uni-mainz.de/metzinger/publikationen/1996p.html
Thomas Metzinger (Hrsg.)
Bewußtsein
Beiträge aus der Gegenwartsphilosophie.
2005 mentis-Verlag
Thomas Metzinger
Subjekt und Selbstmodell
Die Perspektivität phänomenalen Bewußtseins vor dem Hintergrund einer naturalistischen Theorie mentaler Repräsentation.
1999 mentis-Verlag
Thomas Metzinger (Hrsg.)
Conscious Experience
mentis-Verlag
Hirnforscher warnen vor Eingriff in Persönlichkeit "...Der Mainzer Philosoph Thomas Metzinger hat in einem spekulationsfreudigen Moment gesagt, das Gehirn habe vielleicht eine Art Schutz gegen die Einsicht in das eigene Funktionieren. Werde er durchbrochen, drohe der Wahnsinn, jedenfalls gebe es Formen des Wahnsinns, die aus dem Zerbrechen an der Selbstreflexion geboren würden. Die Aggression, die Hirnforschern entgegenschlage, könne man vielleicht als Schutzreflex erklären. ..."
Weiterlesen :
Hirnforscher warnen vor Eingriff in die Persönlichkeit
Elf führende Neurowissenschaftler über Gegenwart und Zukunft der Hirnforschung www.gehirnundgeist.de/blatt/det_gg_manifest
Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer
Psychiater und Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie in Ulm
Jahrgang 1958, studierte Medizin, Psychologie und Philosophie in Freiburg, wo er sich auch zum Psychiater weiterbildete und die Habilitation für das Fach Psychiatrie (1989) erlangte. Er war von 1990 bis 1997 als Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg tätig. Zwei Gastprofessuren an der Harvard-Universität und ein weiterer Forschungsaufenthalt am Institut for Cognitive and Decision Sciences der Universität Oregon prägten seinen Forschungsschwerpunkt im Grenzbereich der kognitiven Neurowissenschaft und Psychiatrie. Seit 1997 hat er den neu eingerichteten Lehrstuhl für Psychiatrie der Universität Ulm inne und leitet die seit 1998 bestehende Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm.
"Die kleinste psychiatrische Uniklinik Deutschlands!"
www.uni-ulm.de/klinik/psychiatrie3/index.html
www.znl-ulm.de/
Manfred Spitzer
Frontalhirn an Mandelkern
Letzte Meldungen aus der Nervenheilkunde.
2005 Schattauer
https:www.schattauer.de
"Frontalhirn an Mandelkern" - kommunizieren Organe miteinander wie Fluglotsen mit Piloten oder Kapitäne mit Maschinenräumen? Die letzten Meldungen aus der Hirnforschung lassen sich tatsächlich in dieser Weise interpretieren: So sagt das Frontalhirn dem Mandelkern, er solle sich nicht so aufregen, und je energischer es das tut, desto cooler bleibt letzterer. Ähnlich autoritär springt das Frontalhirn mit dem Hippocampus um, einem wichtigen Zentrum für alle unsere Lernprozesse.
Die Geschichte dieses spannenden Funkverkehrs im Gehirn ist nur eine der "letzten Meldungen" aus der Nervenheilkunde, die Manfred Spitzer in seiner neuen Kollektion neurobiologischer Miniaturen präsentiert. Wie immer geht es um kurze Diskussionen und Berichte aus dem Bereich der Neurobiologie, die aus der Sicht des Autors neben dem Menschen auch Gott und die Welt einschließen und daher gar nicht weit genug verstanden werden können: Wer hätte gedacht, dass es Großmütter nur deshalb gibt, weil es große Gehirne gibt, dass Neuronen die Demokratie lange vor den Griechen erfunden haben, dass ein Blick ins Gehirn wirtschaftliche Entscheidungen erklärt und sogar auf soziale Prozesse wie Bestrafung, Eskalation oder Vorurteile ein Licht zu werfen vermag? Wer hätte gedacht, dass unser Gehirn so plastisch ist, dass es als Zeuge vor Gericht wenig taugt, und dass man heute schon diskutiert, was geschehen soll, wenn wir die Leistung unseres Gedächtnisses nach Belieben herauf- oder herunterregeln können? War uns klar, dass Kinder durch elektronische Medien gefährdet sind, oder dass sie manchmal umso schlechter lernen, je mehr sie schon wissen? Hirnforschung ist längst nicht mehr eine kryptische Geheimwissenschaft oder ein Randgebiet menschlicher Neugier, sondern sie leistet einen entscheidenden Beitrag zum Verständnis unserer Kultur und zur Verbesserung unserer Lebensbedingungen. Wenn sie darüber hinaus so lebendig vermittelt wird wie in diesem neuen Band "aus Spitzers Feder", hat sie auch einen sympathischen Unterhaltungswert.
Spitzer, Manfred
Von Geistesblitzen und Hirngespinsten
Neue Miniaturen aus der Nervenheilkunde
Schattauer Verlag, 2004.
Spitzer, Manfred
Nervensachen
Perspektiven zu Geist, Gehirn und Gesellschaft
Schattauer Verlag, 2003.
Manfred Spitzer (Hrsg.)
Schokolade im Gehirn
und weitere Geschichten aus der Nervenheilkunde
Schattauer Verlag
Manfred Spitzer
Musik im Kopf
Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen Netzwerk
Schattauer Verlag, 2005
Die physikalischen und physiologischen Grundlagen der Musik, verknüpft mit den neuesten Erkenntnissen aus der Hirnforschung - Ein persönliches, interessantes, unterhaltsames Buch von einem musikalischen Arzt und Neurowissenschaftler.
Spitzer, Manfred
Verdacht auf Psyche
Grundlagen, Grundfragen und Grundprobleme der Nervenheilkunde
Schattauer Verlag 2003.
Klinik für Epileptologie: www.meb.uni-bonn.de/epileptologie/
Die Homepages der Bonner Universitätsklinik zu: Epilepsie und ihre Behandlung www.meb.uni-bonn.de/epileptologie/epi_info/epi_info.htm
Christian Elger, Dieter Schmidt
Aktuelle Epilepsietherapie kurzgefasst
2005 Zuckschwerdt
Ist die Diagnose Epilepsie sicher, können ersterkrankte Patienten heutzutage mit nebenwirkungsarmen Medikamenten in über 70 Prozent der Fälle gut behandelt werden. Führt die medikamentöse Behandlung nicht zur Anfallsfreiheit, stehen wirksame und sichere nicht-pharmakologische Therapien zur Verfügung. Daher ist es wichtig, die individuell optimale Therapie auszuwählen. Diese Broschüre macht Vorschläge für eine zeitgemäße und optimale Diagnose und Therapie von Epilepsien.
Michael Hagner
Geniale Gehirne.
Zur Geschichte der Elitegehirnforschung. Wissenschaftsgeschichte
2004 Wallstein
Die Idee, dass Schädel und Gehirne außerordentlicher Persönlichkeiten besondere Eigenschaften aufweisen, reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Genie, Kriminalität und Geisteskrankheit - das war die Trias, deren anatomische, anthropologische und physiognomische Untersuchung eine Grundlage für die Kenntnis des Menschen bilden sollte. Was zunächst als kauzige Schädelbetrachtung begann, wurde alsbald zu einem ambitionierten wissenschaftlichen Programm ausgeweitet.Hagners Leitthese lautet, dass die Gehirne bedeutender Gelehrter, Wissenschaftler und Künstler nicht nur wissenschaftliche, sondern stets auch kulturelle Objekte gewesen sind. Im Umgang mit ihnen kommt immer wieder eine säkularisierte Praxis der Erinnerungskultur zum Ausdruck, die für das Verständnis der Mentalität bedeutender Persönlichkeiten in der Moderne von großer Bedeutung ist. Anhand zahlreicher, vielfach unbekannter Beispiele wird gezeigt, dass die Erforschung außerordentlicher Gehirne von der Kraniologie, Hirnwägung, Lokalisationslehre und Ausmessung der Hirnwindungen über die Cytoarchitektonik bis zum aktuellen Neuroimaging reicht. Dabei sind geniale Gehirne stets in besonderen historischen und wissenschaftlichen Konstellationen bedeutsam geworden: in der Genieverehrung um 1800, in den Debatten um die kulturelle und soziale Bedeutung der Naturwissenschaften nach der 1848er Revolutionszeit, in den Diskussionen um die Natur des Genies im Fin de Siecle, in der politisch hektischen Situation der späten Weimarer Republik und der ersten Jahre des Nationalsozialismus und schließlich in den Brave Neuro Worlds unserer Zeit. Dabei zeigt Hagner, dass die neurophilosophische Grundidee - eine Eins-zu-eins-Korrespondenz zwischen Gehirn- und geistigen Zuständen - für Gelehrte vor 200 Jahren bereits genauso faszinierend gewesen ist wie für Hirnforscher unserer Tage.
Michael Hagner ist seit dem 1. Oktober 2003 ordentlicher Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich.
Who's who – Michael Hagner
Der Wissenschaftsforscher Michael Hagner kartografiert die windungsreiche Geschichte der Hirnforschung: www.zeit.de/2004/47/ST-Hagner
Christian Geyer (Hrsg.)
Hirnforschung und Willensfreiheit.
Zur Deutung der neuesten Experimente.
2004 Suhrkamp
"Der Stachel sitzt tief, den Hirnforscher in unsere Kopfhaut getrieben haben. Anders ist es kaum verständlich, dass sich so viele Philosophen, Juristen, Literaturwissenschaftler herausgefordert fühlen, wenn in der Hirnforschung die Revolution des Menschenbildes geprobt wird. Unser Leben ist eine Illusion. Das ist der lapidare Befund, mit dem Neurowissenschaftler die Szene aufmischen. Sie sagen: Wenn du denkst, dann denkst du nur, du denkst. In Wirklichkeit denke niemand, sondern das Gehirn spiele ein Spiel der Neuronen, bei dem das Selbst kein Wörtchen mitzureden habe."
Gerhard Roth
Aus Sicht des Gehirns.
2003 Suhrkamp
"Manche Menschen, darunter Gehirnforscher, sind der Meinung, unser Gehirn sei das komplizierteste System im Universum. Das soll natürlich unserem Selbstwertgefühl schmeicheln. Wer aber kennt schon das Universum? ... Das Wichtigste ist (dabei) die Erkenntnis, dass das menschliche Gehirn in seinem Aufbau keineswegs einzigartig ist, sondern ein typisches Säugetiergehirn darstellt. Wenn wir also wissen, wie ein Säugetiergehirn aufgebaut ist, dann verstehen wir auch den Aufbau des menschlichen Gehirns. Allerdings sind die Gehirne der Säugetiere, und zwar auch scheinbar "primitive" wie die von Ratten und Mäusen, ebenfalls kompliziert aufgebaut. ... Das menschliche Gehirn wiegt bei Männern im Durchschnitt 1,35 Kilogramm und bei Frauen im Durchschnitt 1,22 Kilogramm.
Frauen und Männer unterscheiden sich außer in ihren Körper auch in vielen andeen Dingen voneinander, z.B. wie sie fühlen, denken, entscheiden und sich verhalten. Nichts davon hat mit diesem Unterschied im Gehirngewicht zu tun, wie überhaupt die Leistungen menschlicher Gehirne, z.B. Intelligenz und Kreativität, und das Gehirngewicht in der Spannbreite zwischen einem und zwei Kilogramm wenig bis nichts miteinander zu tun haben."
Wolf Singer
Der Beobachter im Gehirn.
Essays zur Hirnforschung.
2002 Suhrkamp
Wolf Singer
Ein neues Menschenbild?
Gespräche über Hirnforschung.
2003 Suhrkamp
Erhard Oeser
Geschichte der Hirnforschung.
Von der Antike bis zur Gegenwart.
2003 Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Die Hirnforschung ist eine der erfolgreichsten wissenschaftlichen Unternehmungen der Gegenwart. Ihre Bedeutung liegt aber nicht ausschließlich auf dem medizinisch-praktischen Gebiet. Die vielleicht größte Herausforderung besteht vielmehr in der Hoffnung, aus der Erforschung der Funktion und Struktur des Gehirns auch Schlüsse auf die Mechanismen von Wahrnehmung, Gedächtnis, Denken und Sprache ziehen zu können und somit den menschlichen Geist zu erfassen. Daher war die Hirnforschung seit ihren Anfängen vor mehr als 2.500 Jahren immer auch ein philosophisches Anliegen, das weit über die Grenzen der neurowissenschaftlichen Fachdisziplinen hinausreicht. Die Geschichte der Hirnforschung ist jedoch nicht nur eine Geschichte der großartigen Erfolge und Fortschritte, sondern auch eine Geschichte der Irrtümer, Diskrepanzen, Kontroversen und Grausamkeiten.
William H. Calvin
Die Sprache des Gehirns
Wie in unserem Bewusstsein Gedanken entstehen
Hanser Verlag
Ewald Richter
Wohin führt uns die moderne Hirnforschung?
Ein Beitrag aus phänomenologischer und erkenntniskritischer Sicht.
Philosophische Schriften
2005 Duncker & Humblot
Julian Paul Keenan: Das Gesicht im Spiegel
Auf der Suche nach dem Ursprung des Bewusstseins
Reinhardt Verlag 2005 (erscheint im Oktober 05)
Wenn wir in den Spiegel blicken, offenbart sich eine wichtige Leistung unseres Gehirns: Wir erkennen uns selbst. Dieses sog. Ichbewusstsein hat sich evolutionär entwickelt und bestimmt unser alltägliches Verhalten und Zusammenleben. Mitgefühl, Manipulation, Lebenserinnerungen und Zukunftsvisionen setzen diese Fähigkeit voraus.
Wie entwickelt sich das Ichbewusstsein bei Kindern? Besitzen auch Tierarten ein Ichbewusstsein? Welche Aktivitäten im Gehirn führen dazu, dass wir uns selbst erkennen? Wie verändert sich das Bewusstsein, wenn diese Gehirnregionen beschädigt sind? Wie ist die Fähigkeit, sich seiner Gedanken bewusst zu sein, verknüpft mit dem Gedächtnis und unserem Einfühlungsvermögen in das Denken und Handeln anderer Menschen?
Auf der Suche nach Antworten erfährt der Leser von spannenden Forschungen mit dem Spiegeltest und bildgebenden Verfahren. In der Primatenforschung, der Verhaltensbeobachtung von Kindern und in Fallstudien von Patienten mit Hirnverletzungen zeigt sich, wie das Ichbewusstsein entsteht und wie es beeinträchtigt werden kann.
Ein faszinierender Ausflug in die Entwicklungsgeschichte des menschlichen Bewusstseins und seine Erforschung in Neurowissenschaften und Psychologie.
Der Autor ist Professor für Psychologie und Direktor des "Cognitive Neuroimaging Laboratory" an der Montclair State University in New Jersey. Erstmals erscheint sein Buch nun in deutscher Sprache.
Detlef B. Linke
Die Freiheit und das Gehirn
Eine neurophilosophische Ethik.
2005 Beck
Detlef B. Linke
Hölderlin als Hirnforscher.
Neuropsychologie und Lebenskunst.
2005 Suhrkamp
Gerald Hüther
Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn.
2001 Vandenhoeck & Ruprecht
Gary Marcus
Der Ursprung des Geistes
Wie Gene unser Denken prägen.
2005 Walter-Verlag
Das Gehirn und sein Geist
Herausgegeben von Norbert Elsner und Gerd Lüer i. A. der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Wallstein Verlag
Jede Zeit hat sich ihr Bild vom Gehirn gemacht und die Frage gestellt, ob aus den Mechanismen seiner Funktionen Geist und Bewusstsein zu erklären seien und ob man seine Leistungen maschinell nachahmen könne. In diesem Band stellen namhafte Vertreter der Philosophie, Neurobiologie, Psychiatrie, Neurologie, Psychologie und Musikwissenschaft, den ganzen Facettenreichtum moderner Hirnforschung vor. Dabei werden philosophische und erkenntnistheoretische Aspekte ebenso behandelt wie biologische und medizinische Fragen. Ferner werden moderne bildgebende Verfahren vorgestellt, die sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der Klinik von besonderer Bedeutung sind. Weitere Themen sind die Leistungen des Gehirns bei Sprach- und Musikerkennung sowie die Erfahrungsbildung und ihre neurobiologischen Grundlagen.
Brian Burrell
Im Museum der Gehirne.
2005 Hoffmann & Campe
Wie entsteht im Gehirn so etwas wie Denken und Geist? Wo ist in diesem komplexen Gebilde – dem komplexesten des Universums – der Sitz der Seele? Ein lehrreiches, spannendes und witziges Buch über Grundfragen des menschlichen Daseins.
Als Lord Byrons Gehirn 1824 auf dem Seziertisch lag, betrachteten es die Anatomen voller Ehrfurcht: Es war erstaunlich groß. Und Beethovens Denkorgan, das drei Jahre später präpariert wurde, hatte ungewöhnlich viele und sehr tiefe Windungen. Lässt sich aus Gewicht, Form und anderen Eigenschaften von Gehirnen auf die Persönlichkeit ihrer verblichenen Besitzer schließen? Lässt sich daraus erklären, warum der eine ein Genie war und der andere kriminell? Daran glaubten im 19. Jahrhundert immer mehr Fachleute, und so setzte – besonders auch in Deutschland – eine wahre Sammel-, Vermessungs- und Kartierungsmanie ein, die sich über viele Generationen erstreckte. Was entdeckten diese Legionen von Forschern? Nichts. Die Gehirne dämmern schweigend in den Vitrinen. Burrell erzählt ihre Geschichte.
Das Prosastück """Glück und Erkenntnis" ""von Ernst Eckstein erschien 1886 im Verlag Richard Eckstein in Leipzig als titelgebender Text eines Buches. Der Untertitel lauget "Studienblätter und Skizzen". Bei dem Titeltext handelt es sich um eine Art science fiction Erzählung, die im Jahr 2006 in Berlin spielt und Persönlichkeitsveränderungen durch operative Eingriffe im Gehirn zum Thema macht.
""Ernst Eckstein ""wurde am 6. Februar 1845 in Gießen als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Er starb am 18. November 1900 in Dresden. Zwar promovierte er und erwarb die venia legendi, zog aber das Leben als freier Schriftsteller vor. Er reiste viel durch Europa und lebte u.a. länger in Italien und Frankreich. Seine schriftstellerische Laufbahn begann er mit autobiographisch inspirierten Schulgeschichten ("der Besuch im Karzer" ist die einzige seiner schriftstellerischen Arbeiten, die bis vor kurzem in verschiedenen Sammelbänden noch im Buchhandel zu finden war). Mit historischen Romanen, Erzählungen, Novellen, Essays, Humoresken, Gedichten, Theaterstücken und Reiseberichten war er einer der großen – in viele Sprachen übersetzten – Bestsellerautoren der Gründerzeit.
Der noch verfügbare Nachlass von Ernst Eckstein, vor allem seine über Jahrzehnte reichenden Briefe an seinen Vater, liegen mittlerweile im Literaturarchiv in Marbach und harren der Auswertung. Die Bibliothek in Marbach hat, nachdem der Nachlass von den Urenkeln dorthin gegeben wurde, den weltweit größten Bestand an Veröffentlichungen von und über Ernst Eckstein.
CD-Tipps
Detlef B. Linke
Die Zeiten des Gehirns
1 Audio-CD.
Wenn der Andere auf einen wartet.
2004 Suppose Verlag
Der Hirnforscher Detlef B. Linke ist ein Ausnahmedenker - nur selten gelingt, wie hier mit souveränem Gestus, der Brückenschlag zwischen den Disziplinen: so spannen sich seine Gedanken beweglich und ungemein unterhaltsam, den ganzen Reichtum der Verbindungen ausschöpfend, zwischen Neurobiologie und Philosophie, Evolution und Ethik.
Der Rhythmus seines Denkens aber lebt vom Fluss der Mündlichkeit - auch die Bücher Linkes entstehen aus den Transkriptionen besprochener Bänder - und von daher zeigt sich die Tonaufnahme als Medium der Mitteilung in diesem Fall als geradezu ideal. Linke führt uns durch die Landschaften des Gehirns, in seine "Lichtkammern und Dunkelräume", durch die Schönheit seiner Architektur und die Tiefen seiner Pathologien.
Was meinen wir, wenn wir "Ich" sagen? Wo ist das "Ich" zu Hause, wo finden wir uns wieder in der Welt? Lassen sich "Ich und Körper" einfangen im gleichen Modell, in der gleichen Wirklichkeit - sind beide identisch? Und was etwa - mit Blick auf deren Identität - bedeutet die Trennung Siamesischer Zwillinge, das gewaltsame Zerlegen in "Ich und Du"? Ist der andere in uns nicht unverzichtbarer Teil... spiegeln wir uns, entgehen wir uns selbst, ohne der Mimesis, dem anderen, ohne den Prozessen der Menschwerdung jemals zu entgehen? Wächst aus diesem Spiegelkabinett des konstitutiven Miteinanders dann später die Sprache? Ist der rückkopplungsfreie Mundraum, in welchem Innen und Außen ineinander übergehen, das Spielfeld, auf dem wir uns in die Welt hinein entwerfen? Wie kommt es zur Asymmetrie der Hirnhälften und ließen sich aus ihrem Zusammenspiel Biographien beschreiben oder die Eigenleben der Geschlechter? Steuert das männliche Testosteron Linkshändigkeit und Kreativität? Und welches sind die Zeiten des Gehirns, seine Rhythmen, Tempi, wechselnden Takte; kennen Inhalte ihre je eigenen Zeiten und worin liegt die Katharsis des Lachens? Haben wir mit Hölderlin als Hirnforscher, in seiner Poetik ein Modell für eine mögliche Einheit im Hirn? Sicher scheint nur, dass wir nicht(s) ohne den Anderen sind - immer in der Hoffnung, dass da noch ein Anderer ist, der auf uns wartet...
Wolf Singer
Bindungsprobleme
1 Audio-CD.
Neurobiologische Überlegungen.
2003 Suppose Verlag
Das Gehirn ist in der Welt und die Welt im Gehirn. Und um dieses zu beschreiben, muss das Gehirn versuchen sich selbst zu verstehen... Sind manche Menschen für solche Versuche nun begabter als andere, so ist Wolf Singer sicher einer der begabtesten weltweit - ein streitbarer Geist und einer, der seine Forschungen öffentlich macht. In seinen Neurobiologischen Überlegungen erläutert er die Entwicklung und Architektur des Gehirns. Schon bei der scheinbar einfachen Frage, über welche neuronalen Leistungen wir ein Gesicht in der Menge erkennen, werden wir in einen Abgrund geworfen von Wissen, Vermutungen, Hypothesen und Rätseln. Singer zeigt, dass selbst der "freie Wille", die Freiheit des Menschen, nur als Illusion zu haben ist. Wenn der Neurophysiologe John Eccles über die Grundbedingung aller Wissenschaften schreibt: "Wir wissen nicht, wir raten", so lässt uns Singer an diesem großen "Raten" teilhaben und zeigt, wie es zugeht, wenn das Gehirn das Gehirn verstehen will. Und das wiederum kann (für unser Gehirn) ein Genuss sein!
Detlev Ganten, Thomas Deichmann und Thilo Spahl
Menschenleben
2 Audio-CDs.
Leben, Natur, Wissenschaft. Alles, was man wissen muss.
Gelesen v. Matthias Ponnier
2005 Eichborn
Dr. Jürgen Brater
Rätselhafte Körpervorgänge
Von Alkoholrausch bis Zähneknirschen.
Inszenierte Lesung
Sprecher: Hennes Bender u. a.
2005 Eichborn
weitere Links:
www.brain-net.net/
Im Kompetenznetz Parkinson wird in 9 Forschungsprojekten an 5 Koordinations- und 14 Regionalzentren in Deutschland an dieser Erkrankung geforscht und gleichzeitig die Versorgung der Patienten optimiert.
www.kompetenznetz-parkinson.de/
Das Kompetenznetz Demenzen möchte mit der Datensammlung die Grundlage für die Verbesserung der Früh- und Differentialdiagnostik von Demenzen schaffen. www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=21403
www.kompetenznetz-demenzen.de/
Mit Fördermitteln der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung von mehr als 21,5 Mio. EUR wurde das 'Hertie-Institut für klinische Hirnforschung' (HIH) im Universitätsklinikum Tübingen etabliert. Es entsteht damit eines der modernsten neurologischen Forschungszentren in Deutschland. www.hih-tuebingen.de/131.html