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Experiment mit Hammerflügel
Martha Argerich zum 80.

Martha Argerich spielte das 1. Klavierkonzert C-Dur op. 15 von Ludwig van Beethoven schon als Teenager und studierte es auch mit Friedrich Gulda. Im Jahr 2012 wagte sie dann erstmals ein Experiment mit einem Erard-Hammerflügel von 1849, bei dem sie wichtige Impulse bekam, das aber einmalig blieb.

Von Philipp Quiring |
    Die Pianistin und ihr musikalischer Berater stehen sich gegenüber, schauen sich an und gestikulieren mit ihren Händen,sie hat lange graue Haare, er kurze helle Haare, sie tragen dunkle Kleidung. Im Hintergrund stehen weitere Menschen, an der Wand hängt ein nicht identifizierbares Ölbild
    Die Pianistin Martha Argerich hat mit Stanisław Leszczyński, der u.a. das Chopin Institut leitet, viele Konzerte und CD-Aufnahmen in Warschau realisiert (W.Grzedzinski NIFC)
    Das Klavierkonzertrepertoire von Martha Argerich ist überschaubar. Unter der erlesenen Auswahl an Solokonzerten, die sie seit Jahrzehnten regelmäßig spielt, findet sich mit dem 1. Klavierkonzert C-Dur op. 15 von Ludwig van Beethoven ein Werk, mit dem sie 2012 noch einmal einen neuen Pfad beschritt.
    Argerich spielte auf einem restaurierten Erard-Hammerflügel aus dem Jahre 1849. Dieses Ereignis fand im Rahmen des Internationalen Warschauer Festivals "Chopin und sein Europa" statt. Der Filmmitschnitt, in dem Argerich zusammen mit dem Orchester des 18. Jahrhunderts unter der Leitung von Frans Brüggen zu sehen und zu hören ist, ist die erste und wahrscheinlich bis heute einzige Dokumentation einer Aufführung von Martha Argerich auf einem historischen Instrument.
    Ihr jahrelanger Freund und Vertrauter, der stellvertretende Direktor des Chopin-Instituts, Professor Stanisław Leszczyński, konnte sie zu diesem Experiment überreden. Dabei blieb, wie bei all ihren Auftritten, bis zuletzt die Spannung, ob sie überhaupt spielen würde. Oft sagt sie Konzerte im letzten Moment ab. Stanisław Leszczyński erinnert sich in der "Musikszene" auch daran.
    Während der Proben und hinter der Bühne hat der 1. Konzertmeister vom Orchester des 18. Jahrhunderts Marc Destrubé Martha Argerich erlebt.