Lennart Pyritz: Neurowissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik im niederländischen Nijmegen haben kürzlich untersucht, was genau im Gehirn passiert, wenn es sich eine neue Sprache einprägt. Kirsten Weber ist die Erstautorin der Studie. Frau Weber, warum haben Sie für Ihre Studie eine eigens entwickelte, künstliche Sprache verwendet?
Kirsten Weber: Sprachen sind sehr komplex. Verschiedenste Worte, Wortstellungen, Fälle. Wenn man aber im Labor eine Sprache untersuchen will, dann will man volle Kontrolle darüber haben, was die Leute wirklich lernen. Und deswegen haben wir eine neue Sprache verwendet.
Pyritz: Ist denn diese Sprache "Alienese" anderen existierenden Sprachen ähnlich?
Weber: Ja, also eine der Wortstellungen ist sehr bekannt. Sie ist die gleiche wie im Deutschen oder jetzt im Holländischen, der Sprache unserer Versuchspersonen. Sie ist Subjekt - Verb - Objekt. Andere Wortstellungen waren ganz anders, so wie wir sie nie im Deutschen haben. Zum Beispiel Objekt - Subjekt - Verb oder Verb - Objekt - Subjekt.
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