Das Quartett um den Pianisten Dave Brubeck in einer Aufnahme aus dem Jahre 1959. Mit Titeln wie "Take Five" ist er unsterblich geworden. Dabei macht es gar nichts, dass der Hit eigentlich von seinem Altsaxofonisten Paul Desmond komponiert wurde. Dave Brubeck war der Architekt der Gruppe, die sich bereits in den 50er-Jahren einen Kultstatus erspielte.
Wie keinem anderen vor ihm war es Dave Brubeck gelungen, Einflüsse aus amerikanischem Jazz und europäischer Klassik, ungerade Metren und Jazzfeeling auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Aufgewachsen auf einer Farm in Kalifornien, ist Dave Brubeck von klein an mit unterschiedlichen Arten von Musik in Berührung gekommen – mit Country & Western, aber auch mit europäischer Klassik. Ursprünglich wollte er Tierarzt werden, doch mitten im Studium schwenkte er um. Abenteuerlich, weil zunächst ohne die Fähigkeit, Noten lesen zu können, entschied er sich für die Musik.
Mit seinem 1951 gegründeten Quartett spielte Dave Brubeck amerikanische Jazzstandards, aber er experimentierte auch mit Fugen und kontrapunktisch angelegten Improvisationen im Jazzidiom. Die schwergewichtigen Blockakkorde des Pianisten bildeten dabei die solide Basis für die luftigen, die frei schwebenden Improvisationen des Altsaxofonisten Paul Desmond. Im Schaffen von Dave Brubeck ist im Laufe der Jahre vieles zusammengeflossen: die Begeisterung für barocke Formmodelle und den afroamerikanischen Jazz, die Orientierung an kammermusikalischen Klangbildern und die Beschäftigung mit ethnischen Musikkulturen. Bereits in jungen Jahren begann er, mit ungeraden Metren zu experimentieren. Zum Album "Time Out" steuerte er ein Stück bei, zu dem er sich von türkischen Musikern beflügeln ließ. "Blue Rondo a la Turk".
"Diesen Rhythmus habe ich von Straßenmusikern gelernt. Das war so, als ob sie den Blues für uns spielen würden. Darius Milhaud gab mir den Rat, viel zu reisen und immer die Ohren offen zu halten."
In den 50er-Jahren begann Dave Brubeck einen langen Marsch durch amerikanische Hochschulen: "Jazz goes to College". Aber er hat auch in schwarzen Klubs gespielt, in Konzerthallen ebenso wie in Kirchen und Kathedralen. Nicht zu vergessen: Dave Brubeck wusste sich auch als Komponist zu profilieren – mit Kammermusik und groß angelegten, oft sakralen Werken für Chöre, Kammermusikensembles und Sinfonieorchester. Sein Stil als Pianist wurde oft mit dem Cool Jazz assoziiert, obwohl er, durchaus auch vom Bebop beeinflusst, eine gänzlich eigene Spielweise entwickelte. Allzu schnell und allzu oft erlagen Jazzjournalisten der Versuchung, das Schaffen von Dave Brubeck in Schubladen einordnen zu wollen. Verkopft war seine Musik allerdings eher in den Klischeevorstellungen der Kritiker. Dave Brubeck lebte mit Enthusiasmus für den Jazz.
"Manchmal mussten wir mit dem Quartett in einem Auto fahren – drei Leute auf den Vordersitzen und das über Tausende von Kilometern. Wenn dir die Musik bei alledem noch immer Spaß macht, dann bist du ein Jazzmusiker."
Noch im letzten Jahr ist Dave Brubeck öffentlich aufgetreten. In seiner Person wusste er eine robuste Natur mit feinsinniger Intellektualität zu vereinen – damit war er wohl bereits in seinen ersten Hochzeiten das, was man sehr viel später als einen Jazzmusiker neuen Typs charakterisierte. Und er war, davon können Jüngere noch immer lernen, ein Mann, für den Jazz vor allem Offenheit bedeutete, eine Rundumperspektive.
Wie keinem anderen vor ihm war es Dave Brubeck gelungen, Einflüsse aus amerikanischem Jazz und europäischer Klassik, ungerade Metren und Jazzfeeling auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Aufgewachsen auf einer Farm in Kalifornien, ist Dave Brubeck von klein an mit unterschiedlichen Arten von Musik in Berührung gekommen – mit Country & Western, aber auch mit europäischer Klassik. Ursprünglich wollte er Tierarzt werden, doch mitten im Studium schwenkte er um. Abenteuerlich, weil zunächst ohne die Fähigkeit, Noten lesen zu können, entschied er sich für die Musik.
Mit seinem 1951 gegründeten Quartett spielte Dave Brubeck amerikanische Jazzstandards, aber er experimentierte auch mit Fugen und kontrapunktisch angelegten Improvisationen im Jazzidiom. Die schwergewichtigen Blockakkorde des Pianisten bildeten dabei die solide Basis für die luftigen, die frei schwebenden Improvisationen des Altsaxofonisten Paul Desmond. Im Schaffen von Dave Brubeck ist im Laufe der Jahre vieles zusammengeflossen: die Begeisterung für barocke Formmodelle und den afroamerikanischen Jazz, die Orientierung an kammermusikalischen Klangbildern und die Beschäftigung mit ethnischen Musikkulturen. Bereits in jungen Jahren begann er, mit ungeraden Metren zu experimentieren. Zum Album "Time Out" steuerte er ein Stück bei, zu dem er sich von türkischen Musikern beflügeln ließ. "Blue Rondo a la Turk".
"Diesen Rhythmus habe ich von Straßenmusikern gelernt. Das war so, als ob sie den Blues für uns spielen würden. Darius Milhaud gab mir den Rat, viel zu reisen und immer die Ohren offen zu halten."
In den 50er-Jahren begann Dave Brubeck einen langen Marsch durch amerikanische Hochschulen: "Jazz goes to College". Aber er hat auch in schwarzen Klubs gespielt, in Konzerthallen ebenso wie in Kirchen und Kathedralen. Nicht zu vergessen: Dave Brubeck wusste sich auch als Komponist zu profilieren – mit Kammermusik und groß angelegten, oft sakralen Werken für Chöre, Kammermusikensembles und Sinfonieorchester. Sein Stil als Pianist wurde oft mit dem Cool Jazz assoziiert, obwohl er, durchaus auch vom Bebop beeinflusst, eine gänzlich eigene Spielweise entwickelte. Allzu schnell und allzu oft erlagen Jazzjournalisten der Versuchung, das Schaffen von Dave Brubeck in Schubladen einordnen zu wollen. Verkopft war seine Musik allerdings eher in den Klischeevorstellungen der Kritiker. Dave Brubeck lebte mit Enthusiasmus für den Jazz.
"Manchmal mussten wir mit dem Quartett in einem Auto fahren – drei Leute auf den Vordersitzen und das über Tausende von Kilometern. Wenn dir die Musik bei alledem noch immer Spaß macht, dann bist du ein Jazzmusiker."
Noch im letzten Jahr ist Dave Brubeck öffentlich aufgetreten. In seiner Person wusste er eine robuste Natur mit feinsinniger Intellektualität zu vereinen – damit war er wohl bereits in seinen ersten Hochzeiten das, was man sehr viel später als einen Jazzmusiker neuen Typs charakterisierte. Und er war, davon können Jüngere noch immer lernen, ein Mann, für den Jazz vor allem Offenheit bedeutete, eine Rundumperspektive.