Stattdessen sollten Tabakprodukte und E-Zigaretten nur noch in lizenzierten Fachgeschäften verkauft werden, heißt es vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Die gesundheitsgefährlichen Produkte seien viel zu stark präsent im Alltag - die Menschen seien einem Kaufanreiz ausgesetzt, wenn sie in der Warteschlange an der Supermarktkasse stünden.
Im Koalitionsvertrag hatten die Ampel-Parteien 2021 vereinbart, Regelungen für Marketing und Sponsoring bei Nikotin zu verschärfen. Seither sei viel zu wenig passiert, so das Deutsche Krebsforschungszentrum.
Drogenbeauftragter für Werbeverbot
Auch der Bundesdrogenbeauftragte Blienert sprach sich für ein entschiedeneres Vorgehen gegen Tabakkonsum aus. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Jedes Jahr stürben in Deutschland etwa 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Zudem seien die jährlichen Kosten für die Volkswirtschaft mit über 100 Milliarden Euro enorm.
Er wolle niemandem das Rauchen verbieten, aber dass in jeder Tankstelle oder an jeder Supermarktkasse für Tabak- und E-Zigaretten geworben werden dürfe, sei nicht länger hinnehmbar, erklärte Blienert. Neben einem Werbeverbot schlug er höhere Tabaksteuern vor, um Kaufanreize für Zigaretten jeglicher Art gering zu halten.
Diese Nachricht wurde am 31.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.