
Erst, wenn sich ein Viertel der Menschen vorbildlich verhalte, könnte eine Veränderungsdynamik entstehen, erklärte sie bei einem Themenabend der Gesellschaft für Nachhaltigkeit. Dementsprechend lange würde es dauern, bis es einen "sozialen Kipppunkt" gebe.
Scherenberg lehrt und forscht an der Appollon-Hochschule für Gesundheitswirtschaft in Bremen über Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung im Gesundheits- und Sozialwesen.
Bei vielen Jüngeren gibt es nur wenig Wissen über die Natur
Damit sich in der Gesellschaft etwas ändere, seien gemeinschaftliches Engagement und Vorbilder wichtig. Scherenberg empfiehlt dafür lokale Kampagnen, die das "Wir-Gefühl" ansprechen und zu kollektivem Handeln animieren. Zugleich beobachtet die Forscherin große Diskrepanzen zwischen Wollen und Tun.
Viele wollten zwar, dass es der Umwelt gut gehe, aber sie beschäftigten sich gar nicht mit ihr. So habe eine Studie ergeben, dass sich zwar 83 Prozent der Befragten über einen sorglosen Umgang vieler Menschen mit der Natur ärgerten. Zugleich hätten aber nur 40 Prozent von ihnen angegeben, sich mit der heimischen Tierwelt gut auszukennen. Vor allem bei jungen Menschen sei das Naturwissen gesunken, so Scherenberg.
Diese Nachricht wurde am 20.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.