Aspekte der Nachhaltigkeit werden demnach nicht ausreichend berücksichtigt. Gerade nach dem Hochwasser vom Juli 2021 hätte sie sich von der Politik ein Umdenken gewünscht, sagte die Wissenschaftlerin des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie dem Evangelischen Pressedienst. So sei etwa im Ahrtal vornehmlich Wert darauf gelegt worden, das "wieder hinzustellen, was zerstört wurde". Es sei aber weder für die Anwohner noch den Klimaschutz sinnvoll, jenen Zustand wieder herzustellen, der bereits in die Katastrophe geführt habe; auch wenn sie den Impuls verstehen könne, Zerstörtes im Ahrtal oder in der Eifel schnell wieder aufzubauen. Die Leiterin des Forschungsbereichs Stadtwandel im Wuppertal Institut kritisierte unter anderem, dass für den Wunsch von Anwohnern, nachhaltiger zu bauen, bei den Förderanträgen keine ausreichende finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt worden sei.
Zudem warnte Bierwirth davor, die Entscheidung zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen auf eine untere Entscheidungsebene - wie etwa Kommune oder Privathaushalt - zu verlagern, die "damit überfordert ist". Die Politik vor allem auf Bundesebene müsse bereit sein, eine Entscheidung zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Damit werde dann die Umsetzung vor Ort erleichtert und allen Beteiligten eine Strategie vorgegeben.