Die Polizei in der Hansestadt hatte den Extremismusforscher Peter Neumann beauftragt, das Buch zu analysieren, das der 35-jährige Täter wenige Wochen vor der Tat veröffentlicht hatte. Das plausibelste Tatmotiv laut Neumann ist demnach "Hass auf christliche Religionsgemeinschaften". Dem Magazin "Der Spiegel" sagte er, Hinweise auf geplante Attentate fänden sich in dem Buch aber ebenso wenig wie Gewaltaufrufe. Es sei daher kein "Manifest", wie es Täter in ähnlichen Fällen schon hinterlassen hätten. Kurz nach der Tat hatte die Staatsanwaltschaft erklärt, Hinweise auf einen politischen Hintergrund gebe es nicht. Deswegen sei auch die Generalbundesanwaltschaft nicht hinzugezogen worden. Der Mann hatte vor etwa eineinhalb Wochen sieben Menschen und anschließend sich selbst erschossen. Neun Menschen wurden verletzt.
Der war Sportschütze und besaß die Tatwaffe legal. Einige Wochen vor der Tat war bei der Waffenbehörde ein anonymer Hinweis eingegangen, der sich maßgeblich auf Besorgnis wegen des Buchs stützte. Eine Internetsuche von Beamten führte laut Behörden aber nicht zu dem über eine Verkaufsplattform vertriebenen Buch, bei einer waffenrechtlichen Zuverlässigkeitskontrolle in der Wohnung des Mannes wurden keine größeren Verstöße festgestellt.
Diese Nachricht wurde am 21.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.