"Was die Universitäten anbelangt, wollen wir uns auf dem Niveau der besten Universitäten, der amerikanischen Universitäten bewegen."
Das sagt Wolfgang Jäger 2007, damals Rektor der Universität Freiburg. Und tatsächlich, die Universität Freiburg schafft es – wird Exzellenz-Universität. Es ist ein Traum, den Bildungspolitiker und Hochschulvertreter gemeinsam träumen. Den Traum von der Exzellenz, selber mal einer dieser Leuchttürme sein, um internationale Top-Forscher konkurrieren. So wie die amerikanischen Spitzen-Universitäten an der Ostküste, die Ivy-League. Elite mit dem Efeu-Zweig im Symbol, Princeton, Harvard.
Angefangen hatte alles 2005, Bund und Länder einigen sich unter Federführung der ehemaligen Bildungsministerin Edelgard Bulmahn auf die Exzellenzinitiative, um Wissenschaft und Forschung zusätzlich zu fördern: "Dass wir Spitzenunis brauchen, in unserem Land, nicht nur eine, sondern mehrere, die dann auch weltweit in der ersten Liga mithalten können."
Bewerbung in drei Bereichen möglich
Die deutschen Universitäten können sich für die Förderung in drei Bereichen bewerben:
1. Mit den sogenannten Exzellenzclustern. In diesen Forschungsverbünden forschen und arbeiten Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen zu einem übergeordneten Thema, kooperieren dabei über die Hochschule hinaus mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
2. Mit Graduiertenschulen. Durch sie soll der wissenschaftliche Nachwuchs bei der Promotion besonders unterstützt werden.
3. Mit ihrem Zukunftskonzept, in dem die Hochschule darlegt, wie sich personell, thematisch und strukturell künftig aufstellen will.
In der ersten Phase, 2006 bis 2011, wurden die ausgewählten Hochschulen mit 1,9 Milliarden Euro gefördert, dann kam die zweite Phase, mit 2,7 Milliarden, macht zusammen 4,6 Milliarden Euro über 10 Jahre.
Deutsche Universitäten im Ranking besser
Die Exzellenzinitiative habe viel Dynamik in die deutsche Bildungslandschaft gebracht, sagen diejenigen, die für die Förderung verantwortlich sind und diejenigen, die an den für exzellent befundenen Hochschulen von der Förderung profitieren. Auch im Ranking steigen deutsche Universitäten auf. Bei aller Euphorie, der Abstand zur Ivy League, zu den internationalen Spitzenunis, ist immer noch riesig.
Und Kritiker bemängeln das Verfahren sei ungerecht. Viele Fachbereiche, vor allem die geisteswissenschaftlichen und kleinere Hochschulen würden dauerhaft abgehängt. Und diejenigen, die aus dem Wettbewerb in der nächsten Runde wieder rausfliegen, müssen sehen, wie sie ihre millionenschweren Projekte weiter führen. So auch die Universität Freiburg, dessen ehemaliger Rektor der Universität Freiburg, so sehnsüchtig hinübergeschmachtet hat in die USA. 2012 musste er den Titel Excellenz-Universität schon wieder abgeben.