
Seit die Währungshüter Mitte 2024 auf einen Lockerungskurs umgeschwenkt waren, ist dies bereits die sechste Zinssenkung. Zur Begründung teilte die EZB mit: "Die Geldpolitik wird spürbar weniger restriktiv, da die Zinssenkungen die Aufnahme neuer Kredite für Unternehmen und private Haushalte günstiger machen und das Kreditwachstum anzieht."
Nicht alle stimmten zu
Das Tempo der Zinssenkungen in Europa ist nicht unumstritten. Zum einen eilt die Europäische Zentralbank anders als früher ihren US-Kollegen von der Federal Reserve voraus. Zum anderen muss sie darauf achten, dass die Inflation in der Euro-Zone nicht wieder anzieht. Im Anschluss an die Sitzung wurde bekannt, dass es zwar keine Gegenstimmen gab, allerdings habe sich das österreichische Ratsmitglied Robert Holzmann der Stimme enthalten, was als Indiz für Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung gewertet werden kann.
Ein Zinsniveau gilt dann als restriktiv, wenn es eine Volkswirtschaft bremst. Die gegenwärtige Situation ist nach Einschätzung der EZB von wachsender Unsicherheit geprägt. Die Festlegung des richtigen geldpolitischen Kurses werde "von der Datenlage" abhängen und "von Sitzung zu Sitzung" erfolgen, teilte sie mit. Die Währungshüter erwarten nach eigener Aussage in diesem Jahr auch wegen drohender US-Strafzölle weniger Wachstum im Euro-Raum.
Diese Nachricht wurde am 07.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.