Facebook macht seine User nicht nur traurig, wie eine Studie der Universität von Kalifornien herausgefunden haben will - das Unternehmen nutzt es anscheinend auch aus, wenn Jugendliche traurig sind. Das offenbart zumindest ein Dokument, das der australischen Tageszeitung "The Australian" zugespielt worden sein soll. Dem Bericht nach zeigt es, wie Informationen zur Psyche von Schülern, Studenten und anderen jungen Nutzern gesammelt werden, um damit Geschäfte zu machen. Facebook nutze diese Daten, um Werbekunden den passenden Rahmen für ihre Werbeschaltungen zu bieten.
Facebook bestreitet personengebundenes Datenammeln
In einem ersten Statement hat Facebook sich dafür entschuldigt, in einem zweiten streitet das Unternehmen ab, die Daten personengebunden gesammelt zu haben, berichtet der Guardian.
Matthias Spielkamp beobachtet Unternehmen wie Facebook. Der Journalist ist Mitgründer von Algorithmwatch, einer Initiative, die den Einfluss von computergesteuerten Berechnungsmaßnahmen, also Algorithmen, auf unser Leben und auf unsere Demokratie verfolgt.
Nutzer haben kaum Einfluss
Da der "Australian" das geleakte Dokument nicht veröffentlicht hat, will Spielkamp zwar über die Berichterstattung kein Urteil fällen. Klar sei jedoch, dass Facebook die Daten seiner Nutzer sammle, um daraus spezielle Werbeprofile zu erstellen, die den Kunden des Unternehmens angeboten werden. So könnten die Kunden ihre Werbung genau dort schalten, wo sie ihre Zielgruppe vermuten.
Als Nutzer hat man nach Einschätzung von Spielkamp nicht viel Einfluss auf die Vorgehensweise von Facebook. Wer nicht wolle, dass seine Daten kommerziell genutzt werden, hätte nur die Option: Diese Daten nicht auf Facebook Preis zu geben.