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Facebook an der TU München
"Ein hoher Grad mangelnder Sensibilität"

Es sei ein "Geschmäckle damit verbunden", sagte Edda Müller von Transpareny International im Dlf, dass die TU München ausgerechnet Geld vom Monopolisten Facebook annehme. Sie forderte zudem "keine Kennzeichnung, sondern eine klare rechtliche Regelung" für Studien, die von Unternehmen kofinanziert wurden.

Edda Müller im Gespräch mit Benedikt Schulz |
    Blick auf die Technische Universität in München
    Mit umgerechnet rund 6,6 Mio. Euro will Facebook ein Forschungszentrum für Ethik und künstliche Intelligenz an der TU München finanzieren (imago/Westend61)
    Edda Müller von Transpareny International sieht Facebooks Finanzierung eines neuen Instituts an der TU München kritisch: "Ich sehe ein Problem darin, dass in diesem konkreten Fall - wo es um künstliche Intelligenz, also ein Thema geht, das erst gründlich erforscht werden muss, wo der Rechtsrahmen unklar ist, wo wir im Moment Monopolstrukturen haben und sehen, welche Probleme entstehen können - dass ausgerechnet da das Geld von einem Monopolisten angenommen wird", sagte sie im Dlf. Sie halte es in einem hohen Grad für mangelnde Sensibilität - gerade weil es um Ethikfragen gehe.
    Müller nimmt an, dass die TU München selbstverständlich allen Regeln guter Wissenschaftlichkeit genüge tut. "Nichtsdestotrotz ist ein Geschmäckle damit verbunden und ich glaube, man muss mit solchen Fragen sehr viel vorsichtiger und sensibler umgehen, als es im Moment die Universität in München tut."
    Eine Idee sei, dass man Studien und Forschungsergebnisse kennzeichne, die von Unternehmen kofinanziert würden. "Aber ich glaube, wir brauchen keine Kennzeichnung im einzelnen Sinne, sondern wir brauchen eine klare rechtliche Regelung", so Müller dazu.