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Facebook-Chef in Deutschland
Auf ein Foto mit Mark Zuckerberg

Unzureichender Datenschutz, mögliche Wahlmanipulationen und fehlende Antworten auf Hass und Gewalt: Facebook steht seit Monaten in der Kritik. Konkrete Verbesserungsvorschlage blieb Facebook-Chef Mark Zuckerberg aber auch bei einem Besuch in Berlin weiter schuldig.

Von Christoph Sterz | 02.04.2019
    Facebook-Chef Mark Zuckerberg steht auf einer Bühne und klatscht Beifall
    Mark Zuckerberg hat sich in den vergangenen Tagen unter anderem mit Springer-Chef Mathias Döpfner getroffen (Axel Springer SE / Charles Yunck)
    Es war ein regelrechter Gesprächs-Marathon, den Facebook-Chef Mark Zuckerberg in den vergangenen Tagen in Deutschland hinter sich gebracht hat. Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte Zuckerberg Fotos von Treffen mit der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer, dem Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck und Justizministerin Katarina Barley (SPD).
    Mehr Bilder als Inhalte
    Außerdem präsentierte er ein Video, in dem er sich mit Springer-Chef und Zeitungsverleger-Präsident Mathias Döpfner eine Stunde lang über Facebook und das Zusammenspiel mit klassischen Medienhäusern austauschte. Auch Zuckerbergs Gesprächspartner stellten zahlreiche Bilder von ihren Treffen mit dem Facebook-Chef vor allem bei Twitter online.
    Außer darüber, dass Annegret Kramp-Karrenbauer zum Treffen mit dem Facebook-Chef weiße Turnschuhe trug, wurde über die Politiker-Gespräche wenig bekannt.
    Zuckerberg fordert weltweit einheitliche Regeln
    Zuckerberg nutzte aber sowohl das Gespräch mit Mathias Döpfner, den Gastbeitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" als auch ein Interview mit der ARD, um seine Positionen zu erläutern.
    Dabei sprach er sich unter anderem für eine global einheitliche Regulierung aus, um etwa politische Manipulation zu begrenzen. Welche konkreten Schritte sein eigenes Unternehmen gehen will, war aus den Interviews nicht zu erfahren.
    Kritik an Tatenlosigkeit
    Justizministerin Barley kritisierte, dass Facebook "bereits heute alle Möglichkeiten" habe, "unabhängig von staatlicher Regulierung höchstmöglichen Datenschutz für die User zu garantieren". Stattdessen vergehe kaum ein Monat ohne einen neuen Sicherheitsskandal.
    Zuckerberg brachte außerdem einen separaten Bereich für Medieninhalte bei Facebook ins Gespräch. Allerdings sagte Zuckerberg im Gespräch mit Mathias Döpfner, dass dieser Plan noch ganz am Anfang stehe. Zudem hatte Facebook erst vor gut einem Jahr dafür gesorgt, dass seinen Nutzern weniger Inhalte von Medienunternehmen als von privaten Usern angezeigt wird.