Flucht nach vorn? Luftveränderung tut gut – das könnte hinter den neuesten Gerüchten um Facebook stehen. Angeblich soll das Unternehmen einen Wechsel des Börsenplatzes in Betracht ziehen, um sich endlich vom verpatzten Börsenstart am vergangen Freitag lösen zu können. Von der Computer gestützen NASDAQ zur altehrwürdigen NYSE: An sich ist ein solcher Wechsel nichts ungewöhnliches, so kurz nach dem Börsenstart allerdings schon. Das betont auch Jürgen Meyer, Fondsmanager bei SEB Asset Management:
"Auf der einen Seite wäre das natürlich ein riesen Publicity-Erfolg für die New York Stock Exchange seinem Haupt-Rivalen ein doch sehr namhaftes Unternehmen abgeworben zu haben. Aufseiten von Facebook könnte eine Motivation auch darin zu suchen sein, dass der Börsengang bisher mit einem Kursverlust von knapp 20 Prozent, der im Übrigen nicht dem Handelsplatz anzulasten ist, sondern einfach der Einschätzung der Investoren, bislang keine Erfolgsgeschichte ist und man damit vielleicht etwas davon ablenken möchte."
Noch ist nichts bestätigt. Die NYSE hat vorerst dementiert und Facebook selbst hält sich bedeckt. Zu sehr ist man selbst ins Visier geraten: Insbesondere Finanzchef David Ebersman: Er soll fast im Alleingang entschieden haben 25 Prozent mehr Aktien als ursprünglich geplant auf den Markt zu werfen. Dazu wurde der Ausgabepreis nochmals deutlich erhöht, auf 38 Dollar je Aktie. Beides zusammen sorgte für ein Überangebot, sodass die Preise nach der milliardenschweren Emission erstmal purzelten. Bei der Nachfrage nach den eigenen Papieren scheint man sich im Hause Zuckerberg deutlich verrechnet zu haben:
Noch schwerer wiegt aber ein anderer Vorwurf: Mehre US-Aufsichtsbehörden und auch der Bankenausschuss des Senats ermitteln, mindestens fünf Kanzleien haben im Namen von Anlegern Klage eingereicht.
Facebook soll neun Tage vor dem Börsengang seine Gewinnprognose gesenkt haben. Weitergegeben wurden diese brisanten Neuigkeiten– mit dem Umweg über die am Börsengang beteiligten Banken – angeblich nur an einige ausgewählte Großinvestoren: Insbesondere die Großbank Morgan Stanley steht bei diesem Verdacht im Visier der Ermittler, so William Galvin, Chef der zuständigen Aufsichtsbehörde:
"Wir wollen wissen, wie dieser Börsengang beworben wurde. Genauer: Welche Informationen wurden an alle Investoren gegeben und gab es verschiedene Kategorien von Investoren? So lautet nämlich der Vorwurf. Ich möchte nicht vorschnell urteilen. Morgan Stanley sagt, sie haben alles wie vorgeschrieben gemacht. Es ist jetzt sehr wichtig, dass sie dies uns auch schnell beweisen. Wir handeln auf der Grundlage von Fakten, nicht nach Behauptungen."
Galvin ist besorgt, dass solche Verdachtsmomente an den ohnehin schon verunsicherten Finanzmärkten, zu einem weitern Vertrauensverlust führen könnten, sagte er im Interview mit dem Fernsehsender CNN.
"Wir müssen sicher gehen, dass jeder Investor gleich behandelt wird. Das Geld des einen ist so viel wert wie das Geld des anderen. Niemand sollte als zweitklassiger Investor behandelt werden. Das ist die Sorge, die wir haben."
Die Hauptsorge der Facebook-Aktionäre, die dürfte aber auch am heutigen Handelstag wieder sein: Entpuppen sich die Papier des sozialen Netzwerkes weiterhin als überwertet. Egal ob NASDAQ oder NYSE, egal an welcher Börse sie nun gehandelt werden.
"Auf der einen Seite wäre das natürlich ein riesen Publicity-Erfolg für die New York Stock Exchange seinem Haupt-Rivalen ein doch sehr namhaftes Unternehmen abgeworben zu haben. Aufseiten von Facebook könnte eine Motivation auch darin zu suchen sein, dass der Börsengang bisher mit einem Kursverlust von knapp 20 Prozent, der im Übrigen nicht dem Handelsplatz anzulasten ist, sondern einfach der Einschätzung der Investoren, bislang keine Erfolgsgeschichte ist und man damit vielleicht etwas davon ablenken möchte."
Noch ist nichts bestätigt. Die NYSE hat vorerst dementiert und Facebook selbst hält sich bedeckt. Zu sehr ist man selbst ins Visier geraten: Insbesondere Finanzchef David Ebersman: Er soll fast im Alleingang entschieden haben 25 Prozent mehr Aktien als ursprünglich geplant auf den Markt zu werfen. Dazu wurde der Ausgabepreis nochmals deutlich erhöht, auf 38 Dollar je Aktie. Beides zusammen sorgte für ein Überangebot, sodass die Preise nach der milliardenschweren Emission erstmal purzelten. Bei der Nachfrage nach den eigenen Papieren scheint man sich im Hause Zuckerberg deutlich verrechnet zu haben:
Noch schwerer wiegt aber ein anderer Vorwurf: Mehre US-Aufsichtsbehörden und auch der Bankenausschuss des Senats ermitteln, mindestens fünf Kanzleien haben im Namen von Anlegern Klage eingereicht.
Facebook soll neun Tage vor dem Börsengang seine Gewinnprognose gesenkt haben. Weitergegeben wurden diese brisanten Neuigkeiten– mit dem Umweg über die am Börsengang beteiligten Banken – angeblich nur an einige ausgewählte Großinvestoren: Insbesondere die Großbank Morgan Stanley steht bei diesem Verdacht im Visier der Ermittler, so William Galvin, Chef der zuständigen Aufsichtsbehörde:
"Wir wollen wissen, wie dieser Börsengang beworben wurde. Genauer: Welche Informationen wurden an alle Investoren gegeben und gab es verschiedene Kategorien von Investoren? So lautet nämlich der Vorwurf. Ich möchte nicht vorschnell urteilen. Morgan Stanley sagt, sie haben alles wie vorgeschrieben gemacht. Es ist jetzt sehr wichtig, dass sie dies uns auch schnell beweisen. Wir handeln auf der Grundlage von Fakten, nicht nach Behauptungen."
Galvin ist besorgt, dass solche Verdachtsmomente an den ohnehin schon verunsicherten Finanzmärkten, zu einem weitern Vertrauensverlust führen könnten, sagte er im Interview mit dem Fernsehsender CNN.
"Wir müssen sicher gehen, dass jeder Investor gleich behandelt wird. Das Geld des einen ist so viel wert wie das Geld des anderen. Niemand sollte als zweitklassiger Investor behandelt werden. Das ist die Sorge, die wir haben."
Die Hauptsorge der Facebook-Aktionäre, die dürfte aber auch am heutigen Handelstag wieder sein: Entpuppen sich die Papier des sozialen Netzwerkes weiterhin als überwertet. Egal ob NASDAQ oder NYSE, egal an welcher Börse sie nun gehandelt werden.