Facebook-Nutzer kennen die typische bunte Mischung von Neuigkeiten im sozialen Netzwerk: Katzenvideos, Einladungen, Wohnungsgesuche, Fotos von Freunden und Familie, politische Botschaften und journalistische Angebote. Gebündelt werden diese mehr oder weniger neuen Hinweise im sogenannten News Feed. Hier bekommt man alles auf einen Blick, ohne umständlich von Profilseite zu Profilseite surfen zu müssen.
Nun sorgt sich Facebook allerdings, dass öffentliche Beiträge von Unternehmen, Parteien oder Medien zu viel Aufmerksamkeit bekommen. Um gegenzusteuern, ändert Facebook nun die Regeln für seinen Newsfeed.
Vorrang für "bedeutungsvolle Interaktionen"
Facebook-Chef Mark Zuckerberg kündigte an, dass künftig "bedeutungsvollen Interaktionen" der Vorrang gegeben werde. Mithilfe von Algorithmen versucht Facebook vorherzusagen, mit welchen Posts der Nutzer wahrscheinlich am meisten interagieren wird. Maßgeblich könnte dabei sein, dass Neuigkeiten von Freunden und Familienmitgliedern angezeigt und auch im Newsfeed prominenter platziert werden. Posts von Medien, Unternehmen, NGOs oder Parteien würden hingegen in der Hierarchie sinken.
Facebook hofft, dass die Nutzer durch die Auswahl der eher privaten Themen wieder aktiver werden. Vor wenigen Wochen erst hatte Facebook darauf hingewiesen, dass die passive Nutzung – wenn User nur lesen, nicht aber schreiben – für das Unternehmen problematisch sei. Laut Zuckerberg gehe es darum, das ursprüngliche Ziel der sozialen Netzwerke wieder stärker in den Fokus rücken zu rücken: persönliche Beziehungen zu ermöglichen.
Weniger Aufmerksamkeit für Medien
Auch die wachsende Konkurrenz von Messenger-Diensten und bildlastigen sozialen Netzwerken wie Snapchat oder Instagram dürfte Facebook im Blick haben. Diese sind insbesondere bei jungen Nutzern beliebt und ziehen Aufmerksamkeit von Facebook ab.
Für Medienhäuser bedeutet die Änderung beim Facebook Newsfeed, dass sie weniger berücksichtigt werden. Somit könnten weniger Nutzer über das soziale Netzwerk auf ihre journalistischen Inhalte aufmerksam werden.