Kurz vor dem Börsengang verliert Facebook an Tempo beim Wachstum. Der Umsatz ging von Januar bis März im Quartalsvergleich um 6 Prozent auf gut eine Milliarde Dollar zurück, wenn auch im Jahresvergleich das Plus mit 45 Prozent noch üppig ausfiel. Der Gewinn sank wegen steigender Kosten im ersten Quartal gegenüber dem Schlussvierteljahr 2011 sogar um zehn Prozent auf 137 Millionen Dollar. Facebook musste deshalb seinen Börsenprospekt korrigieren, es begründete den Umsatzrückgang mit normalen saisonalen Schwankungen. Denn in der Weihnachtszeit sprudeln die Werbeeinnahmen. Zu Jahresanfang gehen sie wieder zurück. Doch das war in den Vorjahren wegen des starken Wachstums nicht aufgefallen. Die Werbung bleibt mit 80 Prozent für das Netzwerk mit inzwischen gut 900 Millionen Nutzern die Haupteinnahmequelle, daneben verdient man Geld etwa mit Online-Spielen. Und das dürfte auch so bleiben, vermutet Frank Rothauge, Analyst der Berenberg Bank:
"Internet-Werbung ist das wesentliche Standbein, und das wächst ja auch generell noch. So kam heute gerade die Meldung, dass in den USA die Werbeeinahmen um 22 Prozent zum Vorjahr gewachsen sind, und das ist für den Gesamtmarkt eine sehr starke Zahl. Facebook kann davon überproportional profitieren, weil hier die Werbemöglichkeiten gar noch richtig voll zum Tragen gekommen sind. Hier besteht noch viel mehr Potenzial"
In Deutschland erzielt die Werbebranche inzwischen sechs Milliarden Euro mit Online-Werbung, in diesem Jahr soll es weiter aufwärts gehen. Damit liegt der Online-Anteil am Gesamtwerbemarkt bei fast einem Fünftel. Das Internet ist damit das zweitstärkste Werbemedium nach dem Fernsehen und vor den Zeitungen.
Das dürfte auch Facebook gefallen, das in Deutschland mit mehr Nutzern rechnet. Das Netzwerk dürfte bei seinem Börsengang mit bis zu 100 Milliarden Dollar bewertet wird, also dem Einhundertfachen seines Gewinns. Das wäre sehr teuer, meinen viele Experten, die Risiken seien recht hoch. Auch Analyst Rothauge ist skeptisch:
"Das muss man schon sagen, dass da eine Blasenbildung durchaus erkennbar ist. Es wird aus meiner Sicht sehr schwer für Facebook, diese extrem hohen Bewertungen, die da im Raum stehen, zu unterfüttern."
Das kann man nicht unbedingt auf die gesamte Internetbranche übertragen: Es gibt einzelne große, wie eben Facebook oder auch Google die extrem hoch bewertet werden, aber viele andere mit realistischeren Kursen, meint Rothauge:
"Generell ist es tatsächlich so, dass das Internet ein bisschen zu Monopolisierungen neigt. Aber es gibt sehr viele Nischen, die sehr spannend sind. Aus Anlegergesichtspunkten empfiehlt es sich oft mehr, auf diese Nischen zu setzen und nicht auf die Themen, die so ganz im öffentlichen Fokus stehen."
Von Blasenbildung wie zu Beginn des Jahrtausends kann man also noch nicht generell sprechen – aber Investoren müssen genau hinsehen.
Mehr Infos bei dradio.de:
"Internet-Werbung ist das wesentliche Standbein, und das wächst ja auch generell noch. So kam heute gerade die Meldung, dass in den USA die Werbeeinahmen um 22 Prozent zum Vorjahr gewachsen sind, und das ist für den Gesamtmarkt eine sehr starke Zahl. Facebook kann davon überproportional profitieren, weil hier die Werbemöglichkeiten gar noch richtig voll zum Tragen gekommen sind. Hier besteht noch viel mehr Potenzial"
In Deutschland erzielt die Werbebranche inzwischen sechs Milliarden Euro mit Online-Werbung, in diesem Jahr soll es weiter aufwärts gehen. Damit liegt der Online-Anteil am Gesamtwerbemarkt bei fast einem Fünftel. Das Internet ist damit das zweitstärkste Werbemedium nach dem Fernsehen und vor den Zeitungen.
Das dürfte auch Facebook gefallen, das in Deutschland mit mehr Nutzern rechnet. Das Netzwerk dürfte bei seinem Börsengang mit bis zu 100 Milliarden Dollar bewertet wird, also dem Einhundertfachen seines Gewinns. Das wäre sehr teuer, meinen viele Experten, die Risiken seien recht hoch. Auch Analyst Rothauge ist skeptisch:
"Das muss man schon sagen, dass da eine Blasenbildung durchaus erkennbar ist. Es wird aus meiner Sicht sehr schwer für Facebook, diese extrem hohen Bewertungen, die da im Raum stehen, zu unterfüttern."
Das kann man nicht unbedingt auf die gesamte Internetbranche übertragen: Es gibt einzelne große, wie eben Facebook oder auch Google die extrem hoch bewertet werden, aber viele andere mit realistischeren Kursen, meint Rothauge:
"Generell ist es tatsächlich so, dass das Internet ein bisschen zu Monopolisierungen neigt. Aber es gibt sehr viele Nischen, die sehr spannend sind. Aus Anlegergesichtspunkten empfiehlt es sich oft mehr, auf diese Nischen zu setzen und nicht auf die Themen, die so ganz im öffentlichen Fokus stehen."
Von Blasenbildung wie zu Beginn des Jahrtausends kann man also noch nicht generell sprechen – aber Investoren müssen genau hinsehen.
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