Im Treppenhaus stapeln sich Umzugskartons und von der Decke hängt ein Transparent mit der Aufschrift "Umzug- Nö!". Fachhochschul-Mitarbeiterin Laura Kapp macht ein Foto - zur Erinnerung, wie sie lächelnd sagt. Denn die noch vor einer Woche angekündigten Protestaktionen gegen einen sogenannten Zwischenumzug sind erst einmal vom Tisch.
In den vergangenen Monaten nämlich sah es so aus, als müssten Studenten und Dozenten der Fachbereiche Sozialwissen- und Informationswissenschaften vorübergehend in ein ehemaliges Rechenzentrum umziehen, und das wäre für einen Studienbetrieb in keinster Weise geeignet gewesen, sagt ASTA-Vertreter Danny Schwanbeck:
"Ein Plan war, Büroräume zusammenzulegen um Seminarräume zu erzeugen, was aber zur Folge hätte, dass es viele lange schmale Räume gäbe, die für normalen Unterricht nicht wirklich geeignet sind. Wenn ein Raum vier Meter breit und 15 Meter lang ist, dann ist es hinten wirklich schwierig mitzukriegen, was vorne läuft."
Der bauliche Zustand, Probleme mit dem Brandschutz - das wären weitere Punkte gewesen, die gegen eine Nutzung des Bürogebäudes gesprochen hätten, betont auch John Abert vom Studierendenrat. Außerdem - es gäbe dort keine Möglichkeiten, eine Mensa einzurichten, Studierende müssten somit noch einmal zusätzlich lange Wege auf sich nehmen, um zwischen den Seminaren essen zu können:
"Die Lehrpläne hätten so gestaltet werden müssen, dass die Tage viel länger geworden wären, was einfach dem Schwerpunkt der Hochschule auf Familienfreundlichkeit widerspricht."
"Das ist die eine Sache, dass der Standort logistisch nicht gepasst hätte, es gab ja auch die Diskussion, der Hörsaal hätte im Ernst-von-Bergmann-Klinikum genutzt werden müssen, die Studierenden müssten plötzlich über 3 Standorte in dieser Stadt verteilt sein.
Aber der Punkt ist, selbst wenn wir annehmen, dass Haus wäre für uns in Ordnung gewesen - das wäre ein minimaler Zeitgewinn, denn wir ziehen ja 2017 in die Pappelallee - also Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis."
Das sagt FH-Mitarbeiterin Laura Kapp und spricht damit aus, was viele Studierende und Dozenten an der Fachhochschule denken. Doch erst seit Ende letzter Woche gibt es eine Einigung zwischen der Stadt Potsdam, der Eigentümerin des Standorts und der Fachhochschule.
Darüber nämlich, dass es keinen unnötigen Zwischenumzug geben soll, aber auch darüber, dass das optisch wenig reizvolle 70er-Jahre-Gebäude 2017 geräumt wird. Die Stadt nämlich möchte den Bau abreißen und mit einem Neubau die historische Mitte komplettieren - die FH will alle Fachbereiche auf dem neuen Campus in Potsdams Norden unterbringen. Dort wird momentan weiter gebaut - und neue moderne Unterrichtsgebäude stehen noch neben umgenutzten alten Kasernen.
Ein Zustand, der sich in den nächsten Jahren dringend ändern muss, sagt Fachhochschulpräsident Eckehard Binas.
"Selbst die Kosten, die wir hatten, um die Zwischenlösung zu prüfen, waren nicht umsonst, insofern als es jetzt eine Einigung auch zwischen Stadt und Land gibt.
"Selbst die Kosten, die wir hatten, um die Zwischenlösung zu prüfen, waren nicht umsonst, insofern als es jetzt eine Einigung auch zwischen Stadt und Land gibt.
Wo die Stadt sagt, wir verlassen uns jetzt auf diese Aussage - das heißt, der Hochschulneubau und die Sanierung und der Umzug liegen auf der Prioritätenliste des Landes etwas höher als bisher."