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Fachkräftemangel
Karrierechancen in Deutschland

Mit dem Förderprogramm MobiPro-EU wirbt die IHK für eine duale Ausbildung zum Hotelfachmann/-frau in Frankfurt. Angesprochen waren junge Arbeitslose aus Griechenland. Ioannis Mondános hat die Chance genutzt und seine Heimat verlassen.

Von Afanasia Zwick |
    Fünf Jahre hat Ioannis Mondános als Steuerberater gearbeitet. 2010 meldete sein Arbeitgeber Insolvenz an. Unverzüglich suchte er sich einen neuen Job. Doch auch die neue Firma schloss nach kurzer Zeit. Dem damals 26-Jährigen wurde klar: Ein Zukunft in Griechenland gibt es für ihn nicht:
    "Es ist sehr schwierig, eine andere Arbeit zu finden, weil kann nicht leben mit dem Geld von 500 Euro oder 400 Euro. Das ist sehr schwer."
    Eine Freund erzählte ihm von dem Ausbildungsprogramm der IHK: Das finanziert arbeitslosen Jugendlichen zwei Sprachkurse und die Unterkunft während eines Praktikums in Deutschland. Ioannis Mondános bekommt einen Platz in einem Frankfurter Hotel. Ein anschließender Ausbildungsplatz und fester Job sind meistens garantiert. Davon träumen viele, sagt der Grieche. Doch der Preis ist hoch:
    "Zu lassen Familie, Bekannte, alle, Freunde. Ich möchte sehen, ich möchte alle zusammen, aber das ist Leben. "
    Ioannis Mondános sagt selbst, er war mutig, seine Heimat zu verlassen. Viele andere glauben nicht an die Karrierechancen in Deutschland. Das zeige zum Beispiel die geringe Bewerberzahl, meint Brigitte Scheuerle, Leiterin der Aus- und Weiterbildung der IHK Frankfurt. 40 Bewerbungen auf zwölf Ausbildungsplätze: Zu wenig, findet sie:
    "Weil die Attraktivität und die Chancen von dualer Berufsausbildung unterschätzt wird, und zu wenig bekannt ist. Da mussten wir erst mal für das Image werben und deutlich machen, dass es sich nicht um einen Anlernberuf oder einen Hilfsarbeiterjob handelt, sondern dass man auch eine Chance auf eine internationale Karriere hat."
    Besonders in der Hotelbranche seien internationale Fachkräfte beliebt. Das Intercontinental Hotel in Frankfurt war sich der Fähigkeiten von Ioannis Mondános recht schnell sicher. Erfolgreich hat er gemeinsam mit einer anderen Griechin die beiden Sprachkurse und das zweimonatige Praktikum gemeistert, und darf im Februar die Ausbildung zum Hotelfachmann beginnen. Dann bekommt er das übliche Ausbildungsgehalt. Für die Personalchefin des Hotels Julia Hetzel sind die beiden neuen griechischen Azubis ein Gewinn:
    "Es sind beides sehr engagierte, und sehr motivierte und sehr herzliche Menschen und wenn man sich aus dem Ausland aufmacht, um hier was Neues anzufangen, da muss die Motivation schon sehr groß sein. Und das merkt man den beiden auch an!"
    Ioannis Mondános‘ Augen leuchten. Spricht er auch nicht perfekt Deutsch, ist er ein sehr ausdrucksstarker Typ und freut sich auf die lang ersehnte Ausbildung. Vor allem ist er dankbar, in einer WG mit zwei jungen Deutschen zu leben, die ihm helfen sich im neuen Alltag zurechtzufinden. An eine Rückkehr denkt er ganz und gar nicht:
    "Katastrophe für mich. Ich möchte hier bleiben. Hier gefällt mir das Leben. Für meine Zukunft? Ich weiß nicht, wo ist meine Zukunft, aber hier glaube ich, ist es super."