Geduldig steht der junge Mann aus Syrien in der Schlange. Er weiß, er darf gleich an Bord des riesigen Fährschiffs "Eleftheros Venizelos" gehen darf, das im Hafen von Kos festgemacht hat: "Wir warten auf Papiere, damit wir nach Athen können", sagt der junge Mann. An Bord des Fährschiffes stellen die griechischen Behörden diese Papiere aus.
Die Flüchtlinge können auch ein paar Tage an Bord bleiben. Dann aber sollen sie mit anderen Schiffen aufs griechische Festland nach Athen gebracht werden. Die "Eleftheros Venizelos" kann bis zu 2.500 Menschen aufnehmen. Das Schiff wird zumindest für die kommenden zwei Wochen im Hafen von Kos als Registrierungsstelle für Flüchtlinge und als Notunterkunft bleiben.
Bislang lässt die griechische Grenzpolizei nur Flüchtlinge aus Syrien auf das Schiff. Flüchtlinge aus anderen Ländern wie Afghanistan oder dem Irak müssen sich nach wie vor auf der Polizeistation der Insel registrieren lassen. Dort liegen die Nerven blank: Firi, ein Flüchtling aus dem Iran schimpft: "Hier werden erst mal nur Leute aus Afghanistan und Pakistan behandelt. Zu mir sagen sie: 'Du bist Iraner, warte, bleib ruhig'." Aber wie soll ich denn ruhig bleiben und fleht nach Papieren.
Gestern gab es vor der Polizeistation sogar eine Schlägerei zwischen verschiedenen Flüchtlingsgruppen, aber niemand wurde ernsthaft verletzt. Die Behörden haben zwar provisorische Flüchtlingscamps eingerichtet, aber so klagt ein Mann aus Pakistan: "Im Camp ist kein Strom. Es gibt kein Wasser und nichts zu essen. Da sind auch viele Kinder."
Nur weg aus Griechenland
Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen versuchen, die Not zu lindern. Sie verteilen Wasser und belegte Brote. Wenn es die Flüchtlinge geschafft haben, wenn sie Papiere haben und an Bord einer Fähre Richtung Athen sind, dann folgt das nächste Drama. Denn auch in Athen können die Flüchtlinge nicht versorgt werden.
Der griechische Staat ist überfordert. Kein Flüchtling findet hier Arbeit. Griechenland steckt tief in der Krise. Auch in Athen campieren Tausende Flüchtlinge unter freiem Himmel und versuchen, so schnell wie möglich weiterzukommen - wie Mohammed, der vor den Taliban aus Afghanistan floh: "Ich möchte nach Europa, weil mein eigenes Land nicht sicher ist", sagt er in einem Park in Athen und fügt hinzu: "Ich möchte in ein Land wie Deutschland, da sind wir sicher."
Der griechische Staat ist überfordert. Kein Flüchtling findet hier Arbeit. Griechenland steckt tief in der Krise. Auch in Athen campieren Tausende Flüchtlinge unter freiem Himmel und versuchen, so schnell wie möglich weiterzukommen - wie Mohammed, der vor den Taliban aus Afghanistan floh: "Ich möchte nach Europa, weil mein eigenes Land nicht sicher ist", sagt er in einem Park in Athen und fügt hinzu: "Ich möchte in ein Land wie Deutschland, da sind wir sicher."
Dasselbe Ziel hat ein junger Mann aus Aleppo in Syrien. Seine Wohnung dort ist zerbombt, viele Verwandte starben beim Bombenangriff. Vier Jahre hielt er im Krieg aus. Jetzt will er weg, und zwar nach Deutschland. "Dort können wir arbeiten, dort können wir studieren. Dort können wir unser verlorenes Leben wiederfinden", sagt er. Viele Flüchtlinge setzen große Hoffnungen auf Deutschland.