Es werde geprüft, ob es einen Zusammenhang zu der Tat gibt. Parallel liefen Maßnahmen wie Durchsuchungen an verschiedenen Orten.
Ähnlich wie Steinmeier äußerte sich Bundeskanzler Scholz. "Wir dürfen so etwas in unserer Gesellschaft nicht akzeptieren und uns niemals damit abfinden", erklärte Scholz. Man müsse hier mit der ganzen Härte des Gesetzes vorgehen. Der FDP-Vorsitzende Lindner erklärte, in die Trauer um die Opfer des Anschlags mischten sich schnell Gefühle von Ohnmacht und Wut. Man sei aber nicht machtlos und brauche kühle Konsequenz von Polizei und Rechtsstaat. Auch zahlreiche weitere Vertreter der Bundesregierung äußerten sich bestürzt.
Hardt (CDU): Es brauche grundsätzliche Lösungen für mehr Sicherheit
Der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Solingen, Hardt, sagte im Deutschlandfunk, örtliche Vereine könnten die Sicherheit nicht gewährleisten. Es brauche grundsätzliche Lösungen. Von Messerverboten ließen sich Kriminelle nicht abhalten. Bisherige Attacken seien ohnehin meist mit Stichwaffen ausgeführt worden, die bereits in der Öffentlichkeit verboten seien. Der CDU-Vorsitzende Merz sprach von einer unerträglichen, barbarischen Gewalt.
Täter weiter auf der Flucht
Der Angreifer hatte auf dem Solinger "Festival der Vielfalt", das anlässlich des 650. Stadtjubiläums ausgerichtet wurde, mit einem Messer auf Besucher eingestochen. Drei Menschen wurden getötet, acht weitere verletzt, fünf von ihnen schwer. Bei den Getöteten soll es sich um eine Frau und zwei Männer handeln. Der Täter ist auf der Flucht. Ein Polizeisprecher betonte, derzeit gebe es keine gesicherten Erkenntnisse zum Tathergang. Die Ermittler gehen demnach davon aus, dass es sich um einen einzelnen Täter handelt. Alle Zeugenaussagen, die bislang aufgenommen werden konnten, weisen den Angaben zufolge darauf hin.
Gewerkschaft der Polizei warnt vor Gerüchten in Sozialen Medien
Die Gewerkschaft der Polizei hat nach dem Anschlag in Solingen vor der Verbreitung von Spekulationen und Gerüchten gewarnt. Der Chef des NRW-Landesverbandes Mertens sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, besonders die Nutzer in den sozialen Medien sollten darauf verzichten, Gerüchte zu verbreiten. Es gebe bislang keine konkreten Erkenntnisse zum Täter. Auch seien die Personenbeschreibungen der Zeugen in Teilen widersprüchlich. Die Polizei müsse jetzt ungestört ihre Arbeit machen können.
Die Polizei rief die Bevölkerung in Solingen zur Vorsicht auf. Ein Sprecher sagte, wer eine verdächtige Person sehe, solle sofort den Notruf 110 wählen und die Person nicht ansprechen. Hinweise, Bilder oder Videos zum Täter oder dem Tathergang sollten an die Polizei weitergegeben werden.
Faeser und Wüst in Solingen erwartet
Am späten Nachmittag werden Bundesinnenministerin Faeser, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wüst sowie Landesinnenminister Reul in Solingen erwartet. Nach Angaben Faesers tun die Sicherheitsbehörden alles, um den Angreifer zu fassen und die Hintergründe der Tat aufzuklären. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen habe dabei jede Unterstützung des Bundes.
Die Stadt Solingen hat das ursprünglich für drei Tage geplante Straßenfest beendet. Auch die nahegelegenen Städte Hilden und Haan sagten für dieses Wochenende geplante Stadtfeste kurzfristig ab.
Diese Nachricht wurde am 24.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.