Nach Brandanschlag
Innenministerin Faeser fordert nach Tat in Gera mehr Härte bei Gewalt gegen Frauen

Nach dem Brandanschlag auf eine Frau im thüringischen Gera fordern mehrere hochrangige Politiker Konsequenzen. Bundesinnenministerin Faeser sprach von einem mutmaßlich versuchten Femizid. Es brauche bei Gewalt gegen Frauen mehr Härte gegen die Täter, sagte die SPD-Politikerin.

    Gera: Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr stehen vor der Straßenbahn, in dem der Anschlag verübt wurde.
    Innenministerin Faeser fordert nach Tat in Gera Konsequenzen. (Bodo Schackow / dpa / Bodo Schackow)
    Statistisch gesehen werde fast jeden Tag in Deutschland eine Frau Opfer eines Mordversuchs, ergänzte Faeser - und verwies damit auf das Lagebild "Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten" vom Bundeskriminalamt. Demnach wurden 2023 in Deutschland 938 Mädchen und Frauen Opfer von versuchten und vollendeten Femiziden - 360 Frauen und Mädchen wurden dabei getötet.

    Tatverdächtiger stellt sich

    Der frühere Ministerpräsident Thüringens, der Linken-Politiker Ramelow, forderte, Femizide müssten als solche benannt werden und ein Rechtsanspruch auf Hilfe müsse endlich umgesetzt werden. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden – also weil sie Frauen sind. Die Bundestagsvizepräsidentin Göring-Eckardt schrieb auf X, die Tat von Gera sei kein Einzelfall, sondern Teil eines systematischen Problems. Das Leben und die Rechte von Frauen müssten besser geschützt werden, betonte die Grünen-Politikerin.
    Gestern war eine 46-jährige Frau in einer Straßenbahn mutmaßlich von ihrem Ehemann mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet worden. Die Frau erlitt lebensgefährliche Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Tatverdächtige stellte sich heute der Polizei. Zu einem möglichen Motiv und die genauen Hintergründe gibt es noch keine Informationen.
    Diese Nachricht wurde am 17.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.