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Fahndung in Brüssel
Mohamed Abrini ist der dritte Verdächtige vom Flughafen

Festgenommen hatte ihn die Polizei am Freitag - und einen Tag später hat die Staatsanwaltschaft in Brüssel nun bestätigt: Bei Mohamed Abrini handelt es sich in der Tat um den mutmaßlichen dritten Attentäter vom Flughafen Zaventem. Er war der gesuchte "Mann mit Hut".

    Weiter hieß es, die Ermittler hätten Abrini mit ihren gesammelten Ergebnissen konfrontiert. Daraufhin habe er gestanden, dass er am Ort des Anschlags gewesen sei. Auf den Fahndungsfotos und -videos trug er einen dunklen Hut und eine sandfarbene Jacke, wie die beiden anderen Täter schob er einen Kofferwagen vor sich her. Die Jacke warf Abrini nach eigener Darstellung in einen Mülleimer, den Hut will er verkauft haben.
    Abrini soll außerdem in die Pariser Terroranschläge vom vergangenen November verwickelt sein - seine Rolle dort ist allerdings noch unklar. Er war allerdings kurz nach den Anschlägen von Überwachungskameras aufgenommen worden - an der Seite des Terroristen Salah Abdeslam, der später in Paris an den Anschlägen beteiligt war und nach Brüssel floh, wo er erst vor kurzem gestellt wurde.
    Bei der jüngsten Razzia, während derer auch Abrini gestellt wurde, nahm die Polizei insgesamt sechs Verdächtige fest. Zwei wurden wieder freigelassen, gegen die übrigen erging Haftbefehl. Abrini werden bislang die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen, ebenso terroristische Morde. Allerdings bezieht sich das zunächst nur auf die Pariser Anschläge.
    Zu ihnen zählt auch Osama K., den die Ermittler als Begleiter des Attentäters in der Metrostation Maelbeek identifizierten. Er soll auch beim Einkauf der Taschen dabei gewesen sein, die die Täter später bei den Anschlägen nutzten. Zwei weiteren Männern wird Komplizenschaft an terroristischen Morden vorgeworfen, sie sollen Abrini und Osama K. geholfen haben.
    Bei den Anschlägen in Brüssel starben 32 Menschen, bei jenen in Paris 130.
    (jcs/fe)