Nach dem Assad-Sturz
Faire und gerechte Aufarbeitung der Gräueltaten in Syrien gefordert

Angesichts der Gräueltaten des Assad-Regimes in Syrien rät der deutsch-schweizerische Nahostexperte Reinhard Schulze zu einer umfassenden Aufarbeitung der jahrzehntelangen Diktatur.

    Ein Gefängnis in der syrischen Stadt Al-Hasaka
    Ein Gefängnis in der syrischen Stadt Al-Hasaka (YOUSSEF KARWASHAN / AFP)
    Die Bilder von den Verliesen, Folterstätten, Grabfeldern und der Anblick der Gequälten im Augenblick ihrer Befreiung dokumentierten ein Grauen, das deutlich mache, wie traumatisiert die syrische Gesellschaft sei, erklärte Schulze auf X. Der soziale Wiederaufbau der Gesellschaft braucht nach seiner Ansicht begleitend zum politischen Prozess eine Ordnung, die den Übergang fair und gerecht regelt. Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Türk, forderte ebenfalls eine Aufarbeitung der schweren Verbrechen. Es müsse gewährleistet sein, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden, sagte er in Genf. Die Organisation Pro Asyl rief Deutschland zum Handeln auf. Mit der Expertise bei der Aufarbeitung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit könne die Bundesrepublik einen entscheidenden Beitrag leisten.
    Zu Wochenbeginn wurde in Syrien die Veröffentlichung einer Liste von Regimevertretern angekündigt, die an Folter beteiligt gewesen waren.

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    Diese Nachricht wurde am 11.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.